12 - Training

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Als ich versuche mit Piers Schritt zu halten spüre ich wie das Blut in meinem Kopf rauscht.

Was hast du dir nur dabei gedacht, Dana? Bist du von allen guten Geistern verlassen?

Energisch schüttele ich den Kopf. Nein. Es war richtig darauf zu bestehen, dass ich mitkomme!

Nicht nur wegen der technischen Finessen, nein, auch sonst. Im Camp fällt mir die Decke auf den Kopf, meine Gedanken drehen sich meist um Piers und ich brauche eine Ablenkung.

Wem versuche ich hier eigentlich etwas vorzumachen, er ist doch an der Mission beteiligt!

Genervt über meine eigene Dummheit rolle ich mit den Augen und bemerke zu spät, dass Piers stehen geblieben ist. Schwungvoll laufe ich gegen ihn und zucke zusammen.

„Oh, Piers, Entschuldigung", murmele ich kaum hörbar.

Die kurze Berührung seines warmen Körpers löst in mir unwillkürlich eine Art elektrischen Impuls aus. Schnell glätte ich mit den Händen mein Oberteil und lächele ihn an.

Er nickt nur und zieht einen Schlüssel aus seiner Tasche. Ich lese die Aufschrift die an der Türe des Raums steht – Schießstand.

Obwohl es mich brennend interessiert traue ich mich nicht zu fragen wieso er sich so vehement dagegen gewehrt hat, dass ich mit auf die Mission komme.

Sorgt er sich etwa um mich?

Oder ist er wirklich der Meinung, dass ich eine Gefährdung für das Team darstelle?

„Aufwachen, Dana!"

Er sieht mich streng an und es ist deutlich zu erkennen wie sehr ihm die Situation widerstrebt.

Aber Befehl ist nun einmal Befehl, wer hätte gedacht, dass ich der militärischen Hierarchie eines Tages doch noch etwas abgewinnen kann?

Er wendet er sich von mir ab und geht auf den Waffenschrank zu, den er mit einem weiteren Schlüssel entriegelt. Sein Blick wandert durch das Repertoire an verschiedenen Schusswaffen ehe er sich zu mir umdreht.

„Ich denke für den Anfang gebe ich dir eine normale Pistole oder eine kleine Maschinenpistole."

Das war keine Frage, daher bleibe ich stumm und nicke nur leicht.

Seine Augen fixieren mich und sein Blick scheint mich zu durchbohren. Mir wird plötzlich kalt und ich schlinge meine Hände um meinen Körper.

„Hast du schon einmal eine Waffe bedient? Irgendeine?"

Ich sehe zu Boden. Langsam beginne ich daran zu zweifeln, dass das hier eine gute Idee war.

Verdammt Dana reiß dich zusammen! Wenn Piers schlechte Laune hat dann ist das sein Problem! Die Mission ist zu wichtig, als dass persönliche Differenzen sie gefährden dürfen!

Soweit zumindest in der Theorie.

Langsam richte ich meinen Blick auf ihn. Wenn er sauer sein will, schön.

„Als wir uns das Camp damals eingerichtet haben hat Chris darauf bestanden, dass jeder ein kleines Basistraining absolviert." Meine Stimme klingt etwas bockig doch während ich spreche kehrt mein Selbstvertrauen allmählich zurück. „Ich habe ein bisschen mit einer gewöhnlichen Pistole geschossen und mit einem Sturmgewehr."

Piers mustert mich ungläubig, beschließt aber meinen Worten Glauben zu schenken.

„Okay. Und was hat dir besser gefallen? Oder womit konntest du besser umgehen?"

Afterlife (Resident Evil FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt