13 - Aufbruch

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Als das laute Klingeln meines Weckers ertönt öffne ich langsam meine Augen. Sechs Uhr morgens, es ist noch dunkel. Ich setze mich auf und werde langsam wach.

Letzte Chance es dir anders zu überlegen schießt es mir durch den Kopf.

Nein. Jetzt gibt es kein Zurück mehr, schließlich habe ich so hart dafür gekämpft die Männer auf ihrer überaus wichtigen Mission begleiten zu dürfen.

Ohne zuzulassen, dass sich mein Kopf erneut an diesem Gedanken aufhängt springe ich auf und schlüpfe schnell in meine Jeans. Ich sehe in den Spiegel und lächele kurz. Dieses Zimmer mit seinen rauen Betonwänden und dem kleinen hölzernen Bett welches eher einer Pritsche gleicht ist mit der Zeit zu meinem Zuhause geworden. Dieses ganze Haus – so spontan kann ich nicht genau sagen wann ich das Gebäude das letzte Mal verlassen habe.

Ich drehe den Wasserhahn auf und verteile das kühle Nass auf meinem Gesicht. Anschließend straffe meine Schultern und dehne meinen Kopf kurz zu beiden Seiten um vollends wach zu werden.

Mein Blick fällt erneut in den Spiegel und ich betrachte meine Reflexion.

Du schaffst das, Dana! Das ist ein Risiko, das du eingehen musst! Und außerdem sind Chris und sein Team bei dir, um dir den Rücken frei zu halten!

Während ich mir selbst Mut zuspreche nehme ich einen tiefen Atemzug. Chris und sein Team – Ryan, Finn und natürlich Piers. Meine Augen verengen sich und ich wende meinen Blick von mir ab. Jetzt ist mit Sicherheit nicht der richtige Augenblick um mir den Kopf über ihn zu zerbrechen.

Beim Training gestern schien er wahrlich nicht begeistert davon, dass ich sie auf der heutigen Mission begleiten werde. Zwar hat er sich den Anweisungen seines Captains gebeugt und mir einen Grundkurs im Schießen gegeben, aber freiwillig hätte er das mit Sicherheit nicht getan. Ich weiß, dass er sich lediglich Sorgen um mich macht, und ich hoffe, dass ich ihn nicht enttäuschen werde.

Ich atme aus und trete in Richtung Tür. Sobald wir draußen sind wird er ganz andere Sorgen haben als mich, versuche ich mir einzureden. Unser persönliches Verhältnis – was immer es auch ist – es darf die Mission auf keinen Fall gefährden.

Energisch durchquere ich das Zimmer, doch dann fällt mein Blick auf die Pistole, die auf dem kleinen Tisch neben dem Bett liegt. Etwas unschlüssig ergreife ich sie und verlasse den Raum.

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum drehen sich meine Gedanken um den bevorstehenden Einsatz. Obwohl es mir nicht gefällt muss ich mir eingestehen, dass ich trotz allem ein wenig nervös bin.

Bevor ich mich weiter verrückt machen kann höre ich Schritte hinter mir.

„Dana, guten Morgen!"

Der Captain holt mich mit schnellen Schritten ein und lächelt mich aufmunternd an.

„Na, bist du bereit?"

Ich nicke. Sein Blick wandert zu der Waffe in meiner Hand und er mustert mich misstrauisch.

„Willst du die so mit dir herumtragen...?"

Er schnaubt und verdreht die Augen.

„Hat Piers dir wenigstens gezeigt wie man mit dem Ding umgeht?"

Ich lächele wissend und demonstriere ihm kurz was ich gelernt habe. Er nickt anerkennend, doch ich kann den Zweifel nichtsdestotrotz in seiner Mimik erkennen.

„Ich hoffe, dass du sie nicht brauchen wirst, aber sicher ist sicher. Falls es zu einem Gefecht kommt möchte ich, dass du dich zurückziehst und dich absolut raushältst, ist das klar? Du wirst die Waffe nur im absoluten Notfall und zur Selbstverteidigung einsetzen!"

Afterlife (Resident Evil FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt