Die Spiele beginnen
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Ein lautes, hysterisches Kreischen durchbrach die wohltuende, frühmorgendliche Stille im Gryffindor-Turm. Die wenigen Schüler, die bereits auf waren, sahen verwundert in Richtung der Jungenschlafsäle, aus denen das Geschrei kam.
Harry saß senkrecht im Bett und kramte hastig nach seiner Brille, ehe er, Dean und Seamus die Vorhänge beiseite rissen, um zu sehen, was los war. Sie wurden so noch Zeuge, wie Ron mit wild fuchtelnden Armen aus ihrem Zimmer stürzte und in den Gemeinschaftsraum flüchtete.
Die drei Jungen schauten sich verwirrt an, bevor sie in den Gang traten. Durch den Lärm aufgescheucht kamen auch Neville und Luna, die lediglich ein langes Shirt ihres Freundes trug, aus Nevilles Zimmer. Etwas weiter vorn erschienen Ginny und Blaise ebenfalls auf dem Flur. Blaise hämisch grinsend.
„Was macht der Idiot für einen Krach?!", meckerte Ginny, die noch ziemlich zerwühlt aussah und ähnlich leicht bekleidet war, wie Luna. Inzwischen hatte Harry auf dem Boden etwas entdeckt, was den Radau erklärte. Er bückte sich und hob ein sechsbeiniges, schwarzes Krabbeltier auf, was sich in seinen Fingern wand und ihn mit bunten Spinnfäden anspritzte, die an seiner Brille kleben blieben.
„Sind das nicht welche aus Georges Halloween-Sortiment?", fragte Neville und nahm Harry das Spielzeug ab.
„Offensichtlich", murmelte der Schwarzhaarige und versuchte die klebrigen Fäden von seiner Brille zu entfernen. Luna half ihm mit einem Zauber, während der Rest in den Gemeinschaftsraum trat, in dem es noch immer polterte und krachte. Mittlerweile klebten an Ron bereits dutzende bunte Fäden, die er verzweifelt versuchte ab zu bekommen. Dabei schlug er sich die restlichen Spinnen aus den Haaren, was die ersten zum Lachen brachte. Ginny grinste gehässig, während Blaise' Züge auch weiter dieses hämische Lächeln zierte. Harry sah es.
„Kann es sein, dass du für diese kleine Plage hier verantwortlich bist?", fragte der Held und hielt dem Slytherin den Scherzartikel vor die Nase.
„Wie kommst du denn darauf?", tat Blaise unschuldig.
„Oh ich weiß nicht. Vielleicht weil du gestern einiges mehr, als nur das Feuerwerk, bei George eingekauft hast?" „Was machst du überhaupt hier? Ich hätte gedacht, du bleibst bei Astoria. Sie hat schließlich ihr eigenes Zimmer", wich Blaise Harrys Frage aus, der kurzzeitig verlegen wurde, sich dann allerdings räusperte.
„Lenk nicht ab. Ich dachte wir waren uns einig, diese Art der Streiche zu lassen." „Nein. Ich hab mich nur dazu bereit erklärt nichts zu machen, solange der Penner nicht wieder irgendwelchen Scheiß anfängt. Hat er aber. Der Angriff auf Draco? Schon vergessen?", erinnerte er Harry leicht sauer. Dieser hob ergeben die Hände und sah zurück in den Gemeinschaftsraum. Dort war Ron in seiner Panik inzwischen gegen eine Wand gerannt und hatte sich dadurch selbst halb ausgeknockt, sodass Harry das restliche Krabbelgetier ausschaltete.
„Wann hast du sie in sein Bett geschmuggelt?", fragte Ginny ihren Freund interessiert. Er schmunzelte.
„Ich bin heute Morgen kurz wach gewesen und dachte mir, dass ich die Chance doch nutzen muss, wenn ich mal bei euch im Turm bin." „Böse Schlange", grinste sie und zog ihn zu sich heran, um ihn zu küssen.
„Lass uns hoch gehen", meinte sie nur noch und verschwand mit ihrem Freund. Ein Beispiel, dem Luna folgte. Zurück blieb Harry mit Seamus, der sich neugierig an seinen Zimmerkollegen richtete.
„Was habt ihr gestern eigentlich getrieben, dass Luna und Zabini jetzt noch hier sind?" „Was kleines gefeiert." „Ah ja", grinste Seamus und sah nochmal nach oben, bevor er Harry den Arm um Schulter und Nacken schlang, und mit sich wieder in ihren Schlafsaal zog, um ein paar Details aus ihm herauszukitzeln.
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Was im Verborgenen liegt (2/?)
FanficDie Schlacht um Hogwarts ist geschlagen, der Krieg für unsere Helden gewonnen. Alles gut? Mitnichten, denn der Krieg hat Spuren hinterlassen. Nicht nur in den Köpfen, sondern auch Herzen und Seelen der Menschen. Die Freunde versuchen, nach den schli...