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„... Anschließend reiß ich ihm die Zunge raus, damit er nicht mehr quatschen kann. Danach brech ich ihm jeden Knochen, häng ihn an seinen Eiern auf und tauche den Bastard in siedendes Öl. Und wenn seine Haut sich schön pellt, werde ich -" „Blaise...", stöhnte Theo, dem gehörig das Frühstück verging, denn er schob seinen Teller von sich.
„Behalt deine Mordphantasien für dich, oder warte wenigstens damit, bis ich mit dem Essen fertig bin." „Sensiblen Magen?", fragte Ginny, die Blaise nebenbei beruhigend über den Rücken strich, damit er runter tourte.
Sie hatte bereits geahnt, dass es eine ganz schlechte Idee war, ihn von allem in Kenntnis zu setzen. Nur wäre es früher oder später ohnehin rausgekommen. Und da Blaise nun mal Blaise war, hatten sie gehörig zu tun, ihn wieder von seinen Mordplänen abzubringen.
„Eigentlich nicht, aber ich weiß in was für eine Richtung das noch geht, und das will ich echt nicht zum Frühstück haben", jammerte Theo. Blaise mahlte auch weiter gefährlich mit den Zähnen und ließ den Blick mörderisch durch die Halle schweifen. Wenig später blieben die dunklen Augen des Slytherins an einem Tisch hängen, an dem nur eine Handvoll Schüler saßen. Einen von ihnen taxierte er besonders intensiv und machte Dracos Killerblick ernsthaft Konkurrenz.
Sein Opfer spürte den Blick der Schlange offensichtlich, denn er schaute kurz auf, sodass sich das dunkle Braun von Blaise mit dem hellen Blau von Smith verhakte. Der Hufflepuff schluckte unweigerlich und senkte rasch das Haupt, um den abertausend Dolchen zu entgehen, die Blaise ihm entgegen schleuderte.
„Sieht so aus, als hätte McGonagall ihn ordentlich zur Sau gemacht", stellte Harry befriedigt fest, der ebenfalls in die Richtung des Hufflepuffs sah. Blaise grunzte.
„Das ist nicht genug! Der hat 'ne fette Abreibung verdient!" „Aber nicht durch dich", mahnte Ginny, zu der er stinkig sah. Seine Freundin sagte ihm aber das gleiche, wie schon vor einer Stunde.
„Das fällt am Ende nur negativ auf euch alle zurück. Die anderen würden dann nur wieder denken was sie wollen." „Weißt du wie egal die mir sind?" „Sicher. Trotzdem. Halt die Füße still", gebot Ginny ihm.
„Ich knöpf mir Smith nochmal vor", versprach Harry und grinste boshaft.
„Immerhin hab ich als Held einen Freibrief für fast alles", merkte er diabolisch an. Blaise schnaubte.
„Hau ihm von mir eine rein. Und von Draco!", forderte er. Harry nickte und widmete sich wieder seinem Frühstück. Seine Gedanken drifteten allerdings erneut zu Hermione und damit den Dingen, die Draco grob angerissen hatte.
Er hatte mit Ginny gestern Abend noch lange in ihrem Zimmer gesessen und über die Zeit nach dem Krieg gesprochen. Hauptsächlich über Hermiones ganzes Verhalten. Ihnen waren da erst diese vielen kleinen und großen Anzeichen aufgefallen, die der Hexe damals angehaftet hatten. Dinge, die man eigentlich nicht übersehen konnte, und doch waren sie blind dafür gewesen.
Angefangen bei der Tatsache, dass Hermione stark in sich gekehrt war, schon fast verschlossen. Besonders schlimm war es, als Draco erneut in Azkaban eingesperrt worden war. Das hatte sie abermals runtergezogen. Hinzu kam, dass Harry sie in der Zeit nie wirklich lächeln oder gar lachen gesehen hatte. Befreit. Wenn, dann war es immer irgendwie gezwungen. Aufgesetzt für den Moment, in dem jemand zu ihr sah. Sie hatte sichtbar abgenommen, was durch ihre meist schlabbrigen, übergroßen Kleidungsstücke auf den ersten Blick gar nicht so richtig auffiel, dennoch war es so. Sie hatte ständig übermüdet gewirkt und Ringe unter den Augen gehabt, die oftmals mittels Puder etwas kaschiert waren. Genauso war und blieb sie, trotz des sonnenreichen Sommers, blass.
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Was im Verborgenen liegt (2/?)
Fiksi PenggemarDie Schlacht um Hogwarts ist geschlagen, der Krieg für unsere Helden gewonnen. Alles gut? Mitnichten, denn der Krieg hat Spuren hinterlassen. Nicht nur in den Köpfen, sondern auch Herzen und Seelen der Menschen. Die Freunde versuchen, nach den schli...