168. Ein rosaroter Coup (1/2)

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Ein rosaroter Coup

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Nach dem Abendessen, und diverse Diskussionen in Sachen Parkinson später, verschwanden Hermione und Draco nach oben, um sich noch etwas Zeit für das Problem Umbridge zu nehmen. Anders ausgedrückt, Hermione nahm sich diese Zeit, da Draco nicht wirklich bei der Sache war und weiter grübelte, was Parkinson mit ihrer Rückkehr bezweckte. Hermione ließ ihn murren und nahm die nächste Phiole, die sie in den Spiegel gab und einmal mehr in Dracos Erinnerungen eintauchte.

Wie sonst auch, fand sie sich in diesem schrecklich aufgerüschten rosa Büro wieder. Körperverletzung, hatte Draco diese grässliche Dekoration genannt. Und ein bisschen so guckte der junge Draco auch, als Umbridge sich an ihrem Tisch niederließ und ihre Unterschrift unter ein Pergament kritzelte.

Es war der Ausbildungserlass Nr. 24, der für das Gründen von Gruppen, mit mehr als drei Schülern, die Erlaubnis der Großinquisitorin benötigte, wie Hermione mit einem flüchtigen Blick feststellte. Draco reichte sie zudem, mit einem süßlichen Lächeln, eine Erlaubnis für das Quidditch Team der Schlangen.

Ja, daran erinnerte Hermione sich noch gut. Harry, und vor allem Angelina, hatten damals getobt, da die Erlaubnis für die Gryffindors auf sich hatte warten lassen.

„Vielen Dank, Professor." „Gutes Benehmen muss schließlich honoriert werden, nicht wahr?", säuselte sie, was Draco mit einem Nicken bestätigte und gehen wollte. Umbridge hielt ihn jedoch zurück.

„Warten Sie noch einen Moment", deutete sie ihm auf einen der rosa Ohrensessel mit den Spitzendeckchen über den Lehnen. Draco nahm lächelnd Platz, wobei seine Mundwinkel kurz verräterisch zuckten.

Er hatte nur zu offensichtlich keine Lust, noch länger in dieser rosa Hölle zu verweilen. Hermione konnte es verstehen. Und sie fühlte mit ihm. Dass er sich das alles nicht nochmal antun wollte, verstand sie ebenso. Körperverletzung, wie er schon gesagt hatte.

„Wissen Sie, was der Grund für den neuen Erlass ist?" Draco zuckte mit den Schultern.

„Mir kam vor ein paar Stunden zu Ohren, dass Potter sich in den Kopf gesetzt hat, mit seinen kleinen Freunden die praktische Anwendung von Verteidigungs- und Angriffszaubern zu lernen. Völlig überflüssig und vor allem gegen die strikten Vorschriften des Ministeriums!", echauffierte sie sich.

„Das dürfte mit Ihrem Erlass ja jetzt hinfällig sein." „Sollte es. Allerdings scheint mir Potter ein unnachahmlicher Querulant zu sein. Zu dieser Idee angestiftet wurde er wohl von seiner besserwisserischen Schlammblutfreundin", spuckte Umbridge, worauf Dracos rechtes Augenlid kaum merklich zuckte.

Sein Kiefer knackte leise, während er die Hand kurz anspannte, sodass die Sehnen stärker hervorstachen. Umbridge bemerkte nichts davon, sondern fuhr ungeniert in ihrer Erläuterung fort.

„Ich habe die berechtigte Befürchtung, dass sie versuchen werden sich über die Reformen und Regelungen des Ministeriums hinwegzusetzen." „Vermutlich", bestätigte Draco ihr träge, worauf sie befriedigt lächelte.

„Da kommen Sie ins Spiel." „Ich?", stutzte der Blonde. Umbridge nickte.

„Sie, genau. Ich will, dass Sie die Augen und Ohren offen halten und mir berichten, wenn Ihnen etwas auffällig erscheint. Sie kennen Potter und seine Handlanger schließlich lange und gut genug. Ich wünsche keinerlei Aufmüpfigkeiten oder sonstigen Ärger durch diesen übergeschnappten Jungen! Am Ende kommt es noch so weit, dass er mit seinen verrückten Ideen und kranken Vorstellungen die übrigen Schüler ansteckt und gegen das Ministerium aufwiegelt!", empörte sie sich, während Dracos Mundwinkel erneut zuckte. Diesmal wirkte es auf Hermione amüsiert.

Was im Verborgenen liegt (2/?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt