Was im Verborgenen liegt (2/?)

181. Des Rätsels Lösung?

181. Des Rätsels Lösung?

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Hermione verfolgte die kommenden Tage die Revisionsartikel des Daily Prophet mit gemischten Gefühlen. Einerseits froh, dass diese Aasgeier endlich zurückfuhren, andererseits angefressen, denn das was sie las, erschien ihr bei weitem nicht genug. Nicht zuletzt auch, da sie kein Wort über Draco verloren, sah man davon ab, dass er für die Presse tot war. Nirgends las sie aber etwas, was zeigte, dass Draco nicht der war, als den sie ihn das letzte halbe, dreiviertel Jahr über hingestellt hatten. Da war nur der Verweis auf den Bericht im Quibbler und dieser... Nun ja. Als sie und Draco gestern Abend davon erfahren und im Anschluss diesen Artikel gelesen hatten, war ohnehin erstmal Theater.

Draco hatte getobt und geschworen Blaise zu erwürgen. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie, Narcissa und Daniel ihn beruhigen konnten. Dass ihre Freunde es nur gut gemeint hatten und eben nicht nur ihre Freunde so dachten.

Sein Gemüt hatte sich schließlich abgekühlt, nachdem er Sallys Brief noch einmal in Ruhe gelesen und damit auch die Unmengen zustimmender Unterschriften seitens ihrer Mitschüler und Professoren aufgenommen hatte. Sauer war er trotzdem noch, doch das würde mit der Zeit vergehen. Hermione kam die Veröffentlichung im Quibbler wiederum ganz gelegen, denn das würde ihre Revision, die des Gamots, besser unterstreichen.

Für den Moment hatten sie und Draco aber anderes im Kopf, denn in ca. einer Stunde würde Dippet kommen, um nochmal mit ihnen zu üben. Zuvor hatte Draco die Aufgabe, sich zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen. Wie er das machen würde, wussten sie schon. Dahingehend hatten die zwei sich noch etwas für seine Mutter überlegt, der Hermione, nach dem letzten Gespräch, sehr viel aufgeschlossener gegenüber war. Narcissa ließ auch nicht mehr lange auf sich warten, die Hermione im Foyer abfing.

„Hey." „Hallo, Liebes." „Hat alles geklappt?" „Ja. Es gab keine Probleme. Und wie versprochen...", reichte Narcissa ihr ein Schächtelchen, was Hermione klopfenden Herzens nahm und kurz hinein schaute. Als sie das kleine Etwas sah, umspielte ihre Lippen augenblicklich ein glückliches Lächeln, ehe sie den Deckel wieder schloss und Narcissa dankbar umarmte.

„Danke." „Nicht dafür", lächelte die blonde Hexe, die Hermione gleich an der Hand ergriff.

„Draco hat auch noch eine Überraschung für dich. Du müsstest allerdings die Augen zumachen", schmunzelte die Löwin, dem Narcissa sofort folge leistete. Sie ließ sich von der Gryffindor ins Wohnzimmer führen und auf der Couch platzieren.

„Lass sie noch einen Moment geschlossen", bat das Mädchen und huschte zu Draco, der doch ein wenig aufgeregt war. Er war wahnsinnig gespannt, wie seine Mutter reagieren würde.

„Los", hauchte Hermione und gab ihm noch ein Küsschen zur Ermutigung, bevor sie zurück zu Narcissa trat und neben ihr Platz nahm. Kurz darauf begann Draco zu spielen. Und zwar ein neues Stück, was er sich letztens, nach Dippets Besuch, extra für seine Mutter erdacht hatte.

Diese öffnete beim Klang des Flügels die Augen und sah mit leicht offen stehendem Mund zu ihrem Sohn, der hingebungsvoll für sie spielte. Dabei trieb es ihr zunehmend Tränen in die blauen Augen, die schließlich über ihre feinen Züge rannen. Hermione verfolgte es lächelnd, bis Draco zu einem Ende kam. Für sie das Zeichen, sich zu ihm zu setzen, denn sie hatten als zweites ein Duett geplant. Nämlich das Schlaflied, was Narcissa seinerzeit für ihren kleinen Drachen, mit ihm zusammen, gespielt hatte. Draco wollte seiner Mutter damit zeigen, dass er diesen Abend, diesen kurzen glücklichen Moment, so schlimm er für sie beide auch geendet hatte, nie vergessen hatte. Dass es für ihn etwas Besonderes war, was er nun mit Hermione teilte.