Nerd VS Bad Boy³

Kapitel 15 - Modellieren

Schon über 2000 reads! Vielen Vielen Dank!

--------------------

Ich gähnte einmal ausgiebig und machte ein paar Dehnübungen. Heute würde es ein schöner Tag werden.

Ich machte mich fertig und ging in die Küche. Emma hatte mir einmal gesagt, dass die Jungs besonders viel für Zitronenkuchen übrig hätten. Darum würde ich für heute Nachmittag ein leckeres Zitronenbaiser backen. Ich nahm mir eine Porzellanschale und füllte sie mit frischer Zitronencreme und einer Schicht Eischnee. Danach musste es noch für eine halbe Stunde bei 170°C in den Ofen. Währenddessen macht ich mir noch schnell Frühstück. Wie immer das Gleiche. Der Wecker klingelte, ich holte den Kuchen raus und stellte ihn auf die Kücheninsel. Ich konnte es mir nicht verkneifen zu probieren. Vorsichtig ging ich mit dem Finger unter den Eischnee und schlackte etwas von der Zitronencreme von meinem Finger. Ja, er war hervorragend! Ausversehen kleckerte ich aber und der Rest blieb mir an der Wange hängen.

Da hörte ich ein leises Quitschen. Ich drehte mich um und sah Magnus an der Tür lehnen.

"Na na. Ist unsere kleine Hausfrau mal wieder fleißig?", fragte er, während er auf mich zukam.

"Guten Morgen, Magnus.", antwortete ich freundlich und versuchte meinen schnellen Herzschlag zu ignorieren. Lässig kam er auf mich zu und begutachtete mein Werk.

"Beeindruckend, kleine Schwester. Wenn du mal einen Mann abkriegst, würde er sich bestimmt glücklich fühlen, eine so ausgezeichnete Köchin geheiratet zu haben.", flüsterte er mir ins Ohr, während er mir ene Haarsträhne hinter's Ohr strich. Mein Körper versteifte sich automatisch.

"D-das kommt darauf an. W-wenn ich irgendwann mal heiraten sollte, würde ich natürlich gerne für ihn kochen und für ihn da sein. Aber...", weiter kam ich nicht, denn Magnus ergriff mein Kinn und drehte mein Gesicht zu sich.

"Wer sagt denn, dass du noch so lange warten musst..." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Er kam näher. Immer näher. Seine Zunge schnellte hervor und berührte leicht meine Wange.

"Wahrlich. Noch süßer als Honig. Und wie verführerisch doch diese reine Unschuld ist. Da fällt es mir sehr schwer mich zurückzuhalten, meine Hübsche."

Er ging genauso wie damals im Musikzimmer. Wieder ließ er mich mit schlagendem Herzen zurück. Es schlug so schnell, dass ich Angst bekam einen Herzinfarkt zu bekommen. Den Kuchen stellte ich in den Kühlschrank. Schnell rannte ich in mein Zimmer und spülte mein Gesicht mit kaltem Wasser. Als ich in den Spiegel sah, schaute mich ein Mädchen mit geröteten Wangen an. Es war alles so neu. Einfach alles.

--------------------

In der Schule konnte ich mich kaum richtig konzentrieren. Das war das erste Mal, dass mir das passierte. Mein Bauch kribbelte schon die ganze Zeit so komisch. Die ganze Zeit war ich so angespannt, dass ich kaum noch still sitzen konnte. Nach der letzten Stunde flitzt ich nur schnell aus der Schule und in die Mall Street. Das war eine riesige Einkaufsstraße entlang der Promenade, die berühmt war für ihre Eiscreme und ihre Fischrestaurants. Da sah ich auch den Eisstand an dem ich mit Kevin war.

Ach ja, Kevin. Der Kunstunterricht. Der Ton... Der Ton? Der Ton! Den hatte ich ja ganz vergessen!

In meinem Lieblingsbastellladen fand ich schönen weißen Ton zu einem super Preis. Auch zwei neue Pinsel und neue Acrylfarbe für meine Bilder und sogar die neuen Kohlestifte, die ich im letzten Bastellkatalog gesehen habe. Mit denen zeichnete ich am Liebsten.

--------------------

Zu Hause stellte ich alles in meinem kleinen Atelier ab und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich sah Kevin auch schon gleich. Er lag mit ausgesteckten Beinen und verschränkten Armen auf dem Sofa und schlief. Er wirkte so friedlich. Wie ein Schuljunge. Sein Gesicht war ganz entspannt. Ich kniete mich neben ihn und streichelte über seine Wange. Er wachte nicht auf; zum Glück. Wenn we so friedlich schlief, wollte ich ihn auch nicht stören.