Kapitel 16 - Eine anspruchsvolle Aufgabe

17.1K 688 71
                                    

Ein Glück, dass ich heute kein Nachmittagsunterricht hatte. Der Grund? Heute würde ich Dad und Emma vom Flughafen abholen. Zusammen mit Kevin. Irgendwie musste ich versuchen ihm aus dem Weg zu gehen. Das von vor zwei Tagen durfte sich nicht wiederholen. Auf keinem Fall. Irgendwann würde ich es ihm sagen, aber jetzt noch nicht.

--------------------

14.30Uhr; Auf dem Weg zum Flughafen

In ungefähr einer Viertelstunde wären wir am Flughafen. Kevin fuhr echt gut. Und sein Mercedes war auf Hochglanz poliert. Ich würde zwar auch gerne fahren, aber wir hatten weder das Geld für den Führerschein noch für ein Auto. Dad hatte zwar einen Führerschein, aber kein Auto.

Wir kamen am Flughafen an. Wir warteten im Eingangsbereich. Auf der Anzeigetafel erschien eine Anzeige, dass eine Maschine aus New York gerade gelandet wäre. Ich zeigte sie Kevin und er schlug vor, dass wir uns auf eine Bank setzten, da es noch bestimmt eine ganze Stunde dauern würde, bis sie rauskommen würden. Wir suchten uns einen Platz von dem wir das Ankunftstür sehen konnten. (Ich habe vergessen, wie das genau heißt.) Die Zeit verging schleppend. Kevin wippte ungeduldig mit dem Fuß hin und her. Ich hatte zwei Theorien für seinen angespannten Zustand. Entweder war es die nagende Ungewissheit wegen mir, oder die Überraschung von Emma und Dad bezüglich der Hochzeit von der ich ihm erzählt habe. Ich entschied ihn weder auf das Eine noch auf das Andere anzusprechen. Es war wohl besser so.

Endlich öffnete ich die Tür und ich sah die Passagiere vom Flug. Plötzlich ertönte eine warme Stimme, die ich nur zu gut kannte. Dad. Ich stand auf und lief auf ihn zu. Lachend warf ich mich in seine Arme. Er wirbelte mich herum und lachte mit mir. Wie sehr ich ihn vermisst habe. Es waren zwar nur 2 Wochen, aber er kam mir vor wie 2 Monate. Dad stellte mich ab und schaute mich an.

"Ich sollte öfters mal verreisen, wenn ich jedes mal so begrüßt werde.", lachte er mich an. Währenddessen umarmte Emma Kevin. Aber er mochte es anscheinend nicht. Er spannte sich an. Arm in Arm gingen Dad und ich auf die Beiden zu. Auch Emma umarmte mich. Es war seltsam von einer, mir eigentlich fremden Frau umarmt zu werden, aber trotzdem hatte ich sie auch vermisst.

Wir setzten uns in den Mercedes und fuhren nach Hause.

--------------------

17.00Uhr; Zu Hause

Als wir zu Hause ankamen, war beinahe alles schon erzählt. Kevin war wie auf der Hinfahrt sehr still, aber es war mir gar nicht so wirklich aufgefallen, weil Emma mir die ganze Zeit von der Modenshow erzählt hat. Sie berichtete über die neuesten Stylingtipps der Profis und vom neuen Klatsch und Tratsch der New Yorker Modoewelt. Ich machte mir zwar generell nicht viel aus Mode, aber es war schön ihr zu zuhören. Ich merkte auch an dem Ton ihrer Stimme und ihrer Gestik, dass sie ihren Beruf über alles liebte.

Ich half Emma und Dad ihre Sachen in ihr Schlafzimmer zu bringen. Ja genau, ihr Schlafzimmer. Es lag im zweiten Stock, darum hatten wir ganz schön zu schleppen.

Als alles verstaut war, setzen wir uns ins Wohnzimmer. Auch Magnus gesellte sich zu uns.

"Wo steckt eigentlich Lukas?", fragte Emma Magnus.

"Er hat heute einen wichtigen Termin, den er nicht verpassen wollte. Er entschuldigt sich durch mich bei euch."

"Dann kannst du ihm ja auch ausrichten, was ich euch jetzt sage: Wir haben nämlich ein paar Entscheidungen bezüglich der Hochzeit getroffen."

Oi weh! Jetzt kommt's!

Ich merkte, wie wir drei die Luft anhielten. Emma nahm Dad's Hand.

"Wir wollen nämlich das ihr vier unsere Trauzeugen werdet."

"WAS?!", riefen wir alle im Chor total entsetzt. Emma blieb aber total ruhig.

"Jetzt kommt mal wieder runter. Das war auch nur die Erste unserer Entscheidungen. Rick hat mir nämlich von der großartigen Fähigkeiten als Köchin berichtet. Darum wollen wir, dass du dich um das Essen kümmerst. Hochzeitstorte mit eingeschlossen."

Mir fehlten die Worte. Ich war ja auf alles gefasst, aber nicht auf das. ICH sollte das Essen für die Hochzeit organisieren und machen. Ich stotterte bloß vor mich hin. Emma kam zu mir und nahm meine Hand.

"Mach dir keine Sorgen, Liebes. Dein Vater und ich sind zu der Einsicht gekommen, dass wir beide die Hochzeit vorbereiten. Ich weiß, dass das sehr stressig für dich sein würde, aber ich bitte dich darum uns zu helfen. Ich vertraue dabei auf dein künstlerisches Talent."

"J-ja, ich würde euch sehr gerne helfen, a-aber ich weiß gar nicht wie man so etwas vorbereiten oder gar das Motto für eure Hochzeit. Erst wenn ich das habe, kann ich auch mit den Vorbereitungen anfangen. Danach richtet sich ja alles. Die Deko, das Essen, das Brautkleid, die Lokation, die Einladung, die Kleider der Tauzeugen, Brautjungfern und Blumenmädchen."

Ich konnte gar nicht mehr aufhören.

"Genau darum sag ich es dir ja auch jetzt: Blütenzauber. Eine Hochzeit wie im Märchenwald."

Ich brachte keinen Ton raus. Eine Hochzeit wie im Märchenwald.... WHAAAA! Wie toll ist das denn?! Ein Traum wird wahr! (😋) Ein so schönes Thema und ih darf alles organisieren.

"Und was sagst du?", riss mich Emma aus meinen Gedanken.

"Ja, ja, ja! Liebend gern würde ich euch dabei helfen. Ich seh's schon vor. Das wird so schön. Hast du schon eine Idee wo die Hochzeit sein soll?"

"Komm erstmal mit. Ich habe schon ein paar Skizzen gemacht."

Emma und ich liefen die Treppe hoch in ihr Atelier und vergruben uns bis tief in die Nacht in die Planung.

-------------------------

Kevin POV.

Maya als Brautjungfer? Wow...
Mein Gesicht war bestimmt knallrot geworden. Aber wenn Mum und Rick dann heiraten, sind wir doch eigentlich Geschwister. Oh man, mein Herz verträgt das nicht mehr.

-------------------------

Magnus POV.

Die Kleine als Brautjungfer? Das würde bestimmt ein interessantes Bild abgeben. Auch ihr Eifer hatte mich eigentlich nicht überrascht. Sie und Mum vertrugen sich gut. Sie wollte, dass sie glücklich wird. Das war nicht gespielt. Wie ungemein angenehm, dass doch war. Ein Mädchen wie eine zarte Rosenknospe, die durch die Liebe erblüht. Aber wer würde es sein, der sie zum Erblühen bringt? Wie es scheint müsste ich ja nicht mehr lange warten, wenn ich mir Kevin so anschaute. Aber ich glaubte eher nicht, dass er es sein wird.
Moment mal! Hatten Rosen nicht im allgemeinen auch Dornen? Wenn sie wirklich welche haben würde, was würde sie damit verbergen. Um eine Rose zum Erblühen zu bringen, musste man ja auch ihre Dornen überwinden. Ob er wirklich dazu in der Lage wäre?
Na ja, wir werden sehen.

-------------------------

Viel Spaß ☺
Der Junge auf dem Bild ist übrigens Kevin.

Nerd VS Bad Boy³Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt