Ich verwandle mich nicht!!!

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„Ich bin nicht so wie du! Ich bin viel kontrollierter als ihr Werwölfe!“ Das machte sie wütend. Plötzlich war da keine Angst mehr in ihren Augen, sondern nur noch purer Zorn. Und dann verwandelte sie sich. Jetzt hatte ich Angst. Du bist doch so dumm, Lena! Warum bringst du dich immer selber in Gefahr?! Ich rannte. Versuche so weit wie möglich von ihr wegzukommen. Aber schon nach kurzen Schritten hörte ich ihren lauten Atem und schlug dann auf den Waldboden auf. Glück im Unglück, denn ich landete zwar hart, aber kurz vor mir lagen spitze Steine, die meine Augen hätten ausstechen können. Mein Körper wurde herumgerissen und plötzlich sah ich keine Steine und den Waldboden mehr, sondern eine hellgraue Werwölfin und helle Tannenspitzen. Sie ragten weit über den großen Wolfskopf vor mir empor in die Höhe.

Die graue Werwölfin kam meinem Gesicht immer näher. Sie hatte eine schmutzige Pfote auf meinem T-Shirt platziert und grub ihre Krallen in meinen Bauch. Doch die Schmerzen spürte ich gar nicht, da ich vor Angst am ganzen Körper zitterte und meine Gedanken einen Blackout hatten.

Sie leckte sich über die Schnauze und knurrte laut, welches mir durch Mark und Bein ging. Ihre eisblauen Augen strahlten Wut und Schadenfreude aus. Plötzlich riss sie ihren Kopf hoch und knurrte. Wahrscheinlich hatte sie etwas gehört, was meine Gedanken nicht verarbeitet hatten, weil sie sich nur auf den Werwolf über mir konzentrierten. Doch jetzt war sie abgelenkt. Meine Gedanken führten zurück zu den Steinen die neben mir lagen. Schnell nahm ich den ersten den ich zu fassen bekam und schleuderte ihn in die Richtung des Wolfskopfes. Die Werwölfin jaulte auf und ließ von mir ab - ich hatte sie genau unter der Schnauze getroffen. Doch leider hatte ich nicht daran gedacht, dass der Stein zurückkommen würde. Er traf mich unterm rechten Auge. Ich fühlte wie die Stelle anfing zu schmerzen. Doch plötzlich wurde ich vom Boden gerissen. Ich schlug um mich, doch dann sagte eine Stimme: „Komm mit! Du musst hier weg!“ Tobias! Er nahm meine Hand und zog mich mit sich. Normalerweise hätte ich ihm diese weggeschlagen, doch in diesem Moment konzentrierte ich mich auf andere Sachen. Ich folgte ihm durch den Wald. Gemeinsam sprangen wir über am Boden liegende Äste, Baumstämme und Bäche. Er lief zwar schnell, doch ich konnte gut mit ihm mithalten.

Als sich der Wald mit Nadelbäumen verdichtete hielt er an und sagte außer Atem: „Aber hier stehen die Bäume zu dicht. Wir müssen uns verwandeln, wenn wir nicht unsere Körper schonen wollen.“ Meine Nackenhaare stellten sich auf. Noch nie hatte ich mich vor jemand anderem verwandelt und wollte es auch nie tun. „Haben wir nicht andere Möglichkeiten hier raus zu kommen?“, fragte ich. Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich schief an. Meine Hände zitterten. Erst da viel mir auf, dass wir noch immer Hand in Hand dastanden. Sofort entriss ich ihm meine Hand. Seine Augenbraue zuckte noch weiter in die Höhe. „Was?!“, entfuhr es mir. Er baute sich vor mir auf - seine eine Augenbraue war noch immer hochgezogen. „Du verhältst dich irgendwie merkwürdig. Du bist eine Werkatze und lässt dich von Werwölfen angreifen, aber traust dich nicht, dich zu verwandeln?“ Er war misstrauisch, dass sah man ihm an. „Ich bin nicht merkwürdig! Ich verwandele mich dann wann ich will! Hast du etwas dagegen?!“ Meine Hände zitterten, aber nicht vor Wut, sondern mehr vor Angst. Traurig sah ich ihn an.

Für immer verfolgt | Abgeschlossen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt