Werwolfsachen

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Nachdem wir in sein Zimmer gegangen waren und uns dort auf seinem Bett niedergelassen hatten fragte Jordan ruhig: „Also du bist auch ein…“   „Ein Werwolf?“, half ich ihm. Er nickte - seine grünen Augen schimmerten im Sonnenlicht, was durch sein Fenster viel. „Ja so in der Art“, beantwortete ich seine Frage. „Und du kannst dich verwandeln wann du willst?“  „Kannst du das nicht?“ Bestürzt senkte er den Kopf und schüttelte ihn. „Hat dir das denn niemand beigebracht? Einer deiner Eltern muss auch ein Werwolf sein. So etwas ist vererbbar.“   „Mein Vater ist definitiv keiner, weil sonst Tim dieses Problem auch hätte. Und meine Mutter… Ich weiß nicht. Sie war nicht so ängstlich wie der Rest meiner Familie, als ich mich das erste Mal verwandelt hatte.“ Aufmerksam hörte ich zu und versuchte irgendwelche Schlüsse aus seinen Worten zu ziehen, aber ich kam auf keine Lösung. „Denkst du, dass meine Mutter ein… Werwolf ist?“ Hatte Jordan wirklich Angst das Wort „Werwolf“ auszusprechen? Oder fürchtete er sich nur davor? „Das glaube ich weniger. Deine Mutter hatte bisher keine Anzeichen darauf, dass sie ein Gestaltenwandler, geschweige denn ein Werwolf ist. Aber du bist dir ganz sicher, dass da deine Eltern sind?“   „Hundertprozentig. Ich habe schon öfters meine Geburtsurkunde gesehen und da stand, dass Katriina und Johann meine Eltern sind“, erklärte mir Jordan. Das wurde schwieriger als ich dachte. „Wir können deine Eltern ja später darüber aufragen. Aber erstmal musst du lernen dich zu kontrollieren. Hast du das vorher nie in Betracht gezogen?“, fragte ich. Jordan schüttelte nur den Kopf. „Okay. Dann können wir ja schon mal anfangen. Wie ist da Gefühl, wenn du dich verwandelst?“   „Also erstmal werde ich wütend und dann überkommt mich ein komisches Kribbeln. Das ist echt abartig. Das ist überall. Na ja und danach wird mir ziemlich heiß“, führte Jordan auf. Ich ließ mir die ganzen Fakten durch den Kopf gehen und erkannte, dass sie so ähnlich wie meine waren. Bloß, dass bei mir die Wärme wegblieb, von der Jordan erzählt hatte. „Okay. Wenn du dieses Kribbeln spürst, dann musst du sofort aufhören. Du musst dich dann sofort abregen.“   „Aber das kann ich nicht.“   „Du musst es aber versuchen. Sonst wirst du noch jemanden verletzen oder die Menschen finden das heraus. Sie würden danach alle Werwölfe abschlachten, sowie die anderen Gestaltenwandler. Du musst versuchen, den Werwolf in dir unter Kontrolle zu bekommen“, entgegnete ich scharf. Er nickte bekümmert. „Dann lass uns heute Abend mit dem Training beginnen. Wir treffen uns um 21 Uhr im Wald. Sag deinen Eltern, dass du schlafen gehen willst. Du springst stattdessen aber aus deinem Fenster“, erklärte ich Jordan. „Aus dem Fenster?! Da breche ich mir doch die Knochen.“   „Du hast noch viel zu lernen. Na ja ich geh jetzt in mein Zimmer. Bis heute Abend“, verabschiedete ich mich von ihm und verließ sein Zimmer. Danach ging ich in mein eigenes, legte ich aufs Bett und hörte Musik.

Kurz vor 21 Uhr nahm ich meine Kopfhörer ab und lauschte. Es war mucksmäuschenstill im Haus. Niemand redete, nichts bewegte sich. Dann knipste ich das Licht aus und ging zum Fenster. Ich öffnete es und setzte mich auf die Fensterbank. Die Nacht war eisig, sodass ich eine Gänsehaut bekam und gleich wieder in mein Zimmer gehen wollte, als sich das Fenster neben mir öffnete und Jordan seinen Kopf hinausstreckte. „Ist das nicht zu hoch“, fragte er ängstlich, als er mich erblickte. Grinsend schüttelte ich den Kopf und sprang hinunter. Die Landung war zwar nicht so weich wie ich sie mir vorgestellt hatte, aber dennoch würde sie mir nicht die Füße brechen. „Wie hast du das gemacht? Du bist auf den Füßen aufgekommen, ohne hinzufallen. Tat das nicht weh?“, erkundigte Jordan sich. „Nun spring endlich! Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit!“ Zuerst zögerte er, doch dann sprang er und landete unsanft auf der Hüfte. „Aua!“, stieß er leise aus und rappelte sich hoch. „Geht’s?“, fragte ich besorgt, als er auf mich zuhumpelte. „Es geht“, antwortete er. „Und was machen wir nun?“   „Also zuerst gehen wir in den Wald. Dort können ich dir beibringen, wie du dich sicher verwandelst und wie du deinen Werwolf unter Kontrolle bekommst.“ Jordan nickte und wir führten unseren Weg zum Wald fort.

„Bist du dir sicher, dass das so einfach ist?“, fragte Jordan unsicher. „Nun sei kein Feigling und verwandle dich endlich!“, zischte ich ihm zu. Wir waren tief im Wald auf einer kleinen Lichtung. Der abnehmende Sichelmond spendete uns nur wenig Licht, aber durch meine Katzenaugen konnte ich alles gut erkennen. Als ich Jordan beobachtete, wie er zwanghaft versuchte sich zu verwandeln, musste ich lachen. „Was?!“, fragte Jordan und richtete mir eine Aufmerksamkeit. „Das sieht urkomisch aus, wenn du dich verwandeln willst“, lachte ich. „Kannst du es besser?“, wollte der Junge herausfordernd wissen. „Natürlich“, sagte ich: „Aber das ist nicht Sinn und Zweck der Sache. Du sollst lernen dich zu verwandeln. Nicht ich.“   „Na gut. Wenn du dich verwandelst, dann verwandle ich mich auch.“ Ich rollte die Augen, verwandelte mich aber schließlich. „Wow. Da ging schnell“, sagte Jordan erstaunt und versuchte sich wieder zwanghaft zu verwandeln.

„Lena, ich schaff das nicht“, gab Jordan nach kurzer Zeit von sich. Ich hatte mich währenddessen ins Gras gelegt und die vorbeiziehenden Wolken beobachtet, die sich grau vom nachschwarzen Himmel abhoben. „Lena?“, fragte Jordan und kam zu mir. Ich drehte meinen großen Wolfskopf zu ihm, als er sich neben mich setzte. „Könntest du dich nicht zurückverwandeln? Ich weiß nicht, wie ich mich in einen Werwolf verwandeln soll. Es ist zu kompliziert.“ Ich verdrehte die Augen und sah wieder zu den Wolken. „Lena?“ Okay, er ging mir langsam wirklich auf die Nerven. Ich richtete mich in voller Größe auf und knurrte ihn bedrohlich an. Meine Augen glühten. „O-Okay… Ich mach ja schon“, stammelte Jordan ängstlich und wich vor mir zurück. Doch ich knurrte weiter und irgendwann sprang ich auf ihn zu. Natürlich war das alles geplant. Ich wollte ihn ja nicht verletzen. Meine Vorderpfoten hatte ich neben seinem Kopf platziert, der nun ein riesiger Wolfskopf war. „Na endlich! Muss man dir denn immer erst Angst einjagen, bevor du das machst, was man von dir verlangt?“, fragte ich ihn. „Das war nicht witzig. Du hättest mich ernsthaft verletzen können.“  „Du hättest mich ernsthaft verletzen können… Bla, bla, bla…“, äffte ich ihn nach. Plötzlich wurde ich zur Seite geschubst und landete hart auf dem Rücken. „Was sollte das?!“, fragte ich Jordan scharf, der nun über mir stand. „Das war nur eine kleine Racheaktion“, schnurrte Jordan in mein Ohr und leckte dann meine Wange. Ich schleckte ihn ebenfalls ab und sah ihm dann in die Augen. „Erinnert das nicht an irgendwas?“, ertönte eine Stimme neben uns. Ich brauchte mich nicht umzuschauen um zu wissen wer das war. Denn ich kannte diese Stimme gut - sehr gut.

Ich hatte einige Probleme bei diesem Kapitel, da ich nicht wusste, wie ich anfangen sollte. Also mir persönlich gefällt das Kapitel nicht. Aber meine Persönliche Meinung ist egal. Ich lebe von eurer Meinung also schreibt mir Kommentare. Auch Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne an :).

Und für das verspätete Kapitel möchte ich mich nochmals entschuldigen. Bloß wie gesagt: Ich hatte keine Ideen :(. Na ja ich hoffe ihr verzeiht mir...

Eure Celine

Für immer verfolgt | Abgeschlossen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt