Jasons Sicht:
Als ich heute morgen aufgewacht bin,stand Anni müde in der Küche und hat sich ein Brot geschmiert. Sie hat nichts gesagt und hat mich gar nicht beachtet. Mir soll es recht sein,denn ich habe darauf auch gar keine Lust. Ich habe heute einen wichtigen Termin,auf den ich mich konzentrieren muss,da habe ich keinen Kopf für meine privaten Probleme.
,,Mr. Black,ihr Termin wartet schon im Eingangsbereich.",meint meine Assistentin zu mir. Ich betrete mein Büro und bereite mich vor. Wenig später beginnt das Meeting auch schon. Es geht um formale Dinge,denn wir werden demnächst eine große Wohnsiedlung bauen.
,,Vielen Dank. Auf Wiedersehen",verabschiede ich mich und lasse mich in mein Stuhl fallen. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Ich habe es geschafft. Der Termin war erfolgreich. Ich bin froh,denn es war nicht einfach jetzt hier zu stehen,wo ich jetzt bin. Meine Eltern wollten von Anfang an,dass ich in ihre Firma eintrete und auch selbstständig leite,doch ich hatte gar keinen Plan hiervon. Ich wusste nicht wie alles funktioniert und musste deshalb studieren und so weiter. Wenn ich meinen eigenen Weg gegangen wäre,dann würde ich jetzt nicht hier stehen,doch meine Eltern wollten es. Bis jetzt habe ich immer das gemacht was sie wollten und werde es mit Sicherheit immer tun. Sie haben mich in der Hand. Ohne sie bin ich gar nichts. Das Geld,die Macht,all das ist dann weg. Ich hätte ihnen niemals zugetraut,dass sie ernst machen und mich zwangsverheiraten. Sie meinten,wenn ich Anni nicht heirate,aus der Firma fliege und sie mein komplettes Geld wegnehmen werden. Was sollte ich tun?
Als ich am Nachmittag nach Hause komme,höre ich von oben Geräusche.
,,Was machst du da?",frage ich,nachdem ich in dem Zimmer stehe. Vor mir steht Anni im Zimmer und sieht verzweifelt aus.
,,Ich richte mein Zimmer ein. Nach was sieht's denn aus?",fragt sie genervt.
Wie hat sie das alles alleine geschafft? An den Wänden hängen Regale,die vorher noch nicht angebracht waren. Rechts an der Wand steht ein großes Bett. Neben der Tür steht ein großer Kleiderschrank und es sieht gemütlich aus.,,Wie hast du das geschafft?",frage ich und schaue mich immer noch um.
,,Meine beste Freundin und ein paar Freunde haben mir geholfen. Den Rest habe ich alleine gemacht. War nicht schwer.",meint sie. Ich nicke nir und schaue mir die Bilder an,die direkt neben mir an der Wand hängen. Auf vielen Bildern kann man Anni erkennen. Sie strahlt so gut wie auf jedem Bild über beide Ohren oder zieht eine Grimasse. So hätte ich sie nicht eingeschätzt. Sie wirkt zurückhaltend und verklemmt.
,,Wird's bald?",fragt sie und schaut mich an.
,,Was?",frage ich und drehe mich zu ihr.
,,Hast du nichts zu tun oder warum stehst du in meinem Zimmer und starrst meine Fotos an?",fragt sie jetzt und räumt weiter ihren Schrank ein.
,,Ich bin schon weg",sage ich und gehe in mein Zimmer. Ich ziehe mir meine Jogginghose an und gehe mit meinem Laptop in den Garten. Ich brauche mindestens 2 Stunden zu Hause,um die restlichen Dinge zu bearbeiten,die ich in der Firma nicht geschafft habe. Ich mache mir einen Kaffee und setze mich dann an den Laptop. Mir gehen so viele Sachen durch den Kopf,doch ich muss wieder normal werden. Ich war gestern und heute viel zu offen. Bis jetzt hat es niemand geschafft,mich zu durchbrechen. Keiner kennt meine Geheimnisse außer mein bester Freund Bastian. Ich brauche ihn jetzt und deshalb rufeich ihn an.
Wenig später klingelt es auch schon und ich mache die Tür auf.
,,Hey Bro",sagt Bastian und schlägt ein. So eine typische Begrüßung bei uns.
,,Na wie läuft's?",fragt er und sieht sich um.
,,Keine Sorge,hier hat sich nichts verändert.",sage ich und gehe mit ihm in den Garten.
,,Erzähl. Wie sieht sie aus, versteht ihr euch?",fragt er. Er ist ziemlich neugierig.
,,Es ist alles kompliziert,so wie ich es mir vorgestellt habe. Wir reden eigentlich kaum miteinander. Sie richtet gerade oben ihr Zimmer ein und wir sind uns eigentlich einig. Wir wohnen hier zwar zusammen,machen aber jeder unser eigenes Ding. Wenn unsere Eltern vorbeikommen,dann spielen wir das perfekte Paar vor",sage ich und er nickt.
,,Bin ich froh,dass meine Eltern anders sind.",meint er schließlich und ich seufze laut.
,,Glückspilz",höre ich hinter uns sagen. Ich drehe mich um und sehe Anni dort stehen.
,,Hey. Ich bin Bastian,Jasons bester Freund",sagt Bastian und reicht ihr seine Hand.
,,Ich bins Anni. Du weißt sicherlich wer ich bin",sagt sie und schaut mich an.
,,Ja. Jason hat's mir erzählt",meint mein er nur uns sie nickt.
,,Ich bin dann mal wieder oben",sagt sie und verlässt den Garten. Warum war sie hier? Wollte sie sich unbedingt vorstellen? Was hat das gebracht?
,,Sie ist hübsch",meint Bastian schließlich. Und damit hat er nicht ganz unrecht.
,,Lass uns über etwas anderes reden. Ich brauche Ablenkung. Wann startet die nächste Party?"
,,Morgen. Jo feiert seinen 18. Geburtstag.",sagt er und lacht.
,,Der kleine wird auch endlich erwachsen. Kaum zu glauben,aber benehmen tut er sich immer noch wie 12",sage ich und lache auch. Jo ist der Bruder von meiner On/Off-Beziehung Lara. Wir können nicht miteinander aber irgendwie auch nicht ohneeinander. Wir kennen uns schon ewig.
,,Lara hat seid neustem einen festen Freund",meint er nun.
,,Wann hatte sie das jemals nicht? Selbst als wir uns getrennt hatten,hatte sie am nächsten Tag einen neuen. Das wundert mich nicht mehr.",sage ich.
,,Wieso hat es eigentlich nie wirklich mit euch funktioniert?",fragt er. Darüber habe ich noch nie mit ihm geredet,denn er konnte sie nie leiden. Er hat immer gesagt,dass unsere Beziehung nie lange halten wird und er hatte recht.
,,Wir sind zu verschieden. Ich kann mir mit ihr keine Zukunft vorstellen. Sie will am besten jetzt schon sofort Kinder haben,doch ich will das nicht. Ich will mein Leben leben. Verstehst du? Mir wurde das alles zu ernst und dann habe ich die Notbremse gezogen.",erzähle ich. Mittlerweile bin ich 20. Reifer als damals und innerlich weiß ich,dass ich das richtige getan habe. Zum Spaß ist sie gut zu haben,aber für mich war's das dann auch schon.
,,Irgendwann wirst du schon die richtige finden",meint mein bester Kumpel zu mir und ich lache...
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Hochzeit Ohne Liebe ?
RomanceAnnis Eltern waren schon immer anders als alle anderen. Sie haben nie an andere gedacht,nur an sich selbst. Anni musste schon viel mitmachen,doch was jetzt von ihr verlangt wird,ist das schlimmste in ihrem Leben. Sie muss einen fremden Mann heiraten...