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Jasons Sicht:

Anni wieder bei mir zu haben ist wirklich schön. Ich habe zwei Jahre auf sie gewartet und es hat sich gelohnt. Ich kann mir mein Leben mit keiner anderen Frau an meiner Seite vorstellen.
Ich habe gemerkt,dass sie sich in der Wohnung nicht wirklich wohl fühlt. Zumindest noch nicht. Ich habe vor,mit ihr gemeinsam in ein Haus zu ziehen. Ein Haus,was wir beide aussuchen und was uns beiden gehört. Dies wird ein großer Schritt in Richtung unserer gemeinsamen Zukunft sein und darauf freue ich mich. Ich habe auch noch etwas anderes vor,aber alles nach und nach. Ich will sie nicht überfordern.

In den letzten zwei Jahren habe ich sehr viel gearbeitet. Ich habe mich selbstständig gemacht und darauf bin ich stolz. Ich habe etwas erreicht. Ich ganz alleine ohne Hilfe von jemand anderes. Zu meinen Eltern habe ich den Kontakt komplett abgebrochen. Ich konnte den beiden einfach nicht mehr in die Augen schauen. Nicht weil ich mich schäme oder Fehler gemacht habe,Nein. Sondern weil ich auf ihr Verhalten nicht klar komme. Wie kann man nur so sein? Ich verstehe es nicht.

,,Können wir los?",fragt mich Anni.

,,Ich ziehe noch schnell meine Schuhe an",antworte ich und sie lacht.

,,Sag nie wieder das ich lange brauche",sagt sie und geht schon mal raus ans Auto. Wir werden jetzt in die Stadt fahren und ein paar Bilder machen. Wir beide lieben es zu fotografieren. Bei Anni hat es sich in Amerika entwickelt und ich fand es spannend und habe es einfach mal ausprobiert. Anni betreibt nebenbei einen Blog,wo sie über ihr Leben erzählt und den Leuten ihr Alltag zeigt. Ist eine coole Sache.
Als ich wenig später mit Anni im Auto sitze,ist es perfektes Timing,um ihr den Vorschlag zu machen.

,,Babe,Was hälst du davon,wenn wir zusammen in ein Haus ziehen?",frage ich direkt.

,,Gute Idee",sagt sie.

,,Ich merke das du in der Wohnung nicht wirklich glücklich bist und wirst. Es war auch nur eine Übergangslösung. Wie wäre es,wenn wir uns Häuser raussuchen und dann Besichtigungstermine machen? Umso schnell,umso besser oder?",frage ich.

,,Ich habe nichts gegen die Wohnung,aber das ist nicht meins. Du hast Recht. Lass und heute Abend zusammen hinsetzen und schauen",sagt sie und lächelt.

,,Das machen wir",sage ich glücklich.

,,Ein Garten sollte das Haus schon haben",sagt sie und ich schaue zu ihr. Sie fährt das Auto,deshalb konzentriert sie sich auf die Straße.

,,Und mindestens 6 Räume",sage ich und sie schaut mich kurz fragend an.

,,Schlafzimmer,Wohnzimmer,für mich ein Büro,für dich ein Zimmer und dann für unsere Kinder",erkläre ich kurz.

,,Du bist süß. Das letzte Haus können wir als 'Vorlage' nehmen. Es war perfekt.",schwärmt sie und ich kann ihr nur zustimmen. Es hatte alles was man sich hätte wünschen können.

,,Ich freue mich wirklich sehr auf unsere gemeinsame Zukunft",stelle ich fest.

,,Ich mich auch. Nur du und ich. Zusammen",sagt sie und strahlt. Sie wirkt glücklich und das ist wunderbar.

,,Definitiv. So schnell lass ich dich nicht mehr gehen",sage ich und daraufhin ist es still. Irgendwas stimmt nicht. Ich weiß zwar nicht was,aber das werde ich noch herausfinden.

,,Was ist los?",frage ich.

,,Nichts"

,,Nach dem letzten Satz den ich gesagt habe,warst du komisch. So nachdenklich und ich habe gesehen,dass du was sagen wolltest es aber dann doch sein gelassen hast.",sage ich und warte auf eine Antwort. Sie sucht schon wieder nach den richtigen Worten,doch es kommt nichts.

,,Versteh mich bitte nicht falsch. Ich liebe dich wirklich über alles und kann mir mein Leben nicht mehr ohne sich vorstellen,aber ich weiß ehrlich gesagt nicht,ob ich für immer hier bleiben kann. Ich will ehrlich mit dir sein,denn alles andere wäre falsch. Ich liebe Amerika sehr und habe mit dem Gedanken gespielt vielleicht auszuwandern. Ich habe mir dort schon etwas aufgebaut.",sagt sie. Ihr fällt es schwer,das merke ich. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Sie will auswandern? Nach Amerika? Ans andere Ende der Welt? Tausende Kilometer von mir entfernt? Ich dachte sie bleibt.

,,Aber...Anni,ich dachte,dass der Schritt mit dem gemeinsamen Haus ein Schritt in unsere GEMEINSAME Zukunft ist. Ich will keine Fernbeziehung führen",sage ich ehrlich. Ich habe noch nie mit dem Gedanken gespielt vielleicht einmal auszuwandern und das jetzt,wo ich mir hier etwas aufgebaut habe.

,,Ich habe nicht gesagt das ich auswandern werde. Ich habe nur schon mit den Gedanken gespielt. Ich würde das nicht einfach so machen.",sagt sie,doch ihre Worte beruhigen mich nicht.

,,Wie stellst du dir das vor?",frage ich nach.

,,Was?"

,,Wir waren vor kurzem kurz davor eine richtige Familie zu werden und ich dachte wir wollen das in Zukunft vielleicht werden. Wenn du nach Amerika gehen willst,dann will ich dich nicht aufhalten,aber ich glaube daran wird unsere Beziehung zerbrechen. Ich will dich bei mir haben und nicht etliche Tausende Kilometer von mir entfernt. Verstehst Du?",sage ich. Etwas verzweifelt.

,,Lass uns ein anderes mal darüber reden. Jetzt bin ich da",meint sie und ich fasse es nicht. Was ist los mit ihr? Ich spiele mit den Gedanken in ein Haus zu ziehen und eine Familie zu gründen und sie will nach Amerika? Und jetzt lenkt sie ab?

,,Ne wir können nicht ein anderes mal darüber reden. Wenn du nach Amerika willst, brauchen wir heute Abend nicht nach einem Haus schauen. Alleine ziehe ich nicht ein",sage ich und sie nickt,sagt dazu aber nichts mehr. Ich erkenne sie kaum wieder. Was ist los mit ihr?...

Hochzeit Ohne Liebe ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt