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Lesenacht Teil 2:

Annis Sicht:

Wir sind endlich angekommen. Hier ist es wunderschön. Unser Haus ist direkt auf dem Wasser und hier kann man glaube ich ganz gut entspannen. Im Moment haben ich Ferien,deshalb konnten wir heute schon los. Ich würde niemals die Schule schwänzen oder vernachlässigen für irgendetwas.
Das Haus ist groß,doch es gibt ein Problem. Es gibt nur ein Schlafzimmer. Ich werde einfach auf der Couch schlafen.

,,Ich wollte mich wegen gestern Nacht entschuldigen",sagt Jason aufeinmal zu mir.

,,Schon gut",sage ich.

,,Ich wollte dich nicht stören."

,,Das hast du gut hinbekommen",sage ich und er lacht. Das ist das erste mal,dass ich ihn ehrlich lachen sehe. Nicht gespielt,sondern vom Herzen.

,,Viele beneiden uns, wenn sie sehen wo wir die nächste Zeit sind",meint er und schaut sich den Ausblick aufs Meer an.

,,In dieser Hinsicht kann man uns beneiden. Ich würde aber niemanden wünschen,an unserer Stelle zu sein.",sage ich nachdenklich.

,,Lass uns nicht darüber nachdenken. Wir genießen jetzt einfach den "Urlaub" ",sagt er und ich lache.

,,So kann man es auch nennen."

Ich weiß nicht wieso,aber wir verstehen uns heute ziemlich gut. Wir lachen viel und reden auch mehr als üblich miteinander. Er ist gar nicht so schlimm wie ich dachte.

Etwas später haben wir uns dazu entschlossen,ein wenig die Stadt zu erkunden und laufen gerade durch die Straßen. Es ist traumhaft. Die Gassen,die Häuser,Cafes, Restaurant,die Menschen,es stimmt einfach alles hier. Irgendwie hat hier jeder ein Grinsen im Gesicht. Gefühlt ist hier jeder glücklich. Ich habe es damals schon geliebt,im Urlaub den Flair von den anderen Ländern zu genießen. Hier ist alles anders als bei uns und das finde ich mega.
Wir setzen uns in ein Cafe und bestellen und jeder einen Cappuccino und einen Kuchen.

,,Als ich dich das erste mal gesehen habe,wusste ich,dass es gar nicht so schlimm wird",meint Jason und bricht die Stille zwischen uns. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll.

,,Ich fand es von Anfang ziemlich ätzend,auch nachdem ich dich gesehen habe",gebe ich zu.

,,Das tut weh",sagt er gespielt verletzt und hält seine Hand an sein Herz. Als er mein Blick sieht,fängt er an laut zu lachen.

,,Haha",gebe ich zurück und dann kommt auch schon die Kellnerin und stellt unseren Cappucino und Kuchen vor uns ab. Wir bedanken uns und dann ist sie auch schon wieder verschwunden.

,,Der ist echt gut",sagt Jason und zeigt auf den Kuchen. Ich nicke und esse weiter.

Zwei Stunden später sind wir auch wieder auf den Weg zu unserem Haus. Dort werden wir wahrscheinlich in den Pool gehen und dann auch schon schlafen,denn der Tag war ziemlich anstrengend. Erst der Flug,dann die Stadterkundung. Ich glaube ich falle ins Bett.

,,Was wollen wir morgen machen?",frage ich.

,,Ich dachte mir,wir lernen uns ein bisschen besser kennen. Bei einem Essen oder so",sagt er und ich schaue ihn kurz von der Seite an. Es ist schon komisch,dass wir jetzt doch gezwungen sind,Zeit miteinander zu verbringen.

,,Gute Idee.",gebe ich zu und höre der Musik zu,die gerade in Radio läuft.
Als wir wenig später in unserem Haus ankommen,gehe ich sofort an meinen Koffer,um mir etwas bequemes anzuziehen. Ich liebe es,zu Hause in meine Jogginghose zu schlüpfen. Das ist das beste Gefühl. Wer kennt es?

,,Gute Nacht",sagt er wenig später.

,,Ehm. Wer schläft wo?",frage ich.

,,Ich links und du rechts",sagt er. Ich wollte eigentlich darauf hinaus,ob er oder ich auf der Couch schläft und nicht wer auf welcher Seite im Bett schläft.

,,Ich schlafe auf der Couch",beschließe ich schließlich und er schaut mich fragend an.

,,Das Bett ist groß genug. Wenn es dir nichts ausmacht,dann können wir dort zusammen drin schlafen.",meint er. Was soll ich dazu sagen?

,,Okay",sage ich und ich setze mich noch ein wenig auf die Couch,denn ich wollte noch mit meiner besten Freundin telefonieren.

Hochzeit Ohne Liebe ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt