Hochzeit Ohne Liebe ?

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Jasons Sicht:

Inzwischen ist ein Monat vergangen und ich vermisse Anni sehr. Ich habe mir das ganze einfacher vorgestellt,doch irgendwie fällt es mir schwerer als gedacht.
Inzwischen habe ich mich ein wenig an die Situation gewöhnt,doch es soll nicht zur Gewohnheit werden. Wir haben fast regelmäßigen Kontakt,dass ist der Lichtblick von dem ganzen.
In Amerika geht es ihr sehr gut und ihr gefällt's dort. Mich freut es,doch zu Hause ist es immer am schönsten. Oder nicht?

Ich habe in der letzten Zeit viel nachgedacht und möchte einiges in meinem Leben ändern. Ich habe in den letzten Jahren einiges falsch gemacht. Eigentlich habe ich nie wirklich das gemacht,was ich wollte. Mir wurden die Wege immer vorgelegt,sodass ich eigentlich kaum etwas entscheiden musste. Ich wusste schon immer,dass ich die Firma übernehmen muss,deshalb habe ich mich nie angestrengt. Ich habe eine Frau bekommen,die meine Eltern ausgesucht haben,darum musste ich mich auch nicht kümmern. Was habe ich eigentlich selber erreicht? Nichts! Ich will unbedingt was ändern. Und der erste Schritt ist,dass ich mich meiner größten Angst stelle. Und zwar werde ich meinen Eltern die Wahrheit sagen. Vielleicht verliere ich dann alles,aber ich habe es endlich getan. Sie sollen wissen,dass nicht alles so war wie es scheint. Ich will ein Neuanfang.

,,Ich muss mit euch reden",sage ich,als ich bei meinen Eltern angekommen bin. Sie schauen mich verwundert an. So wie immer wenn ich meine Meinung sagen möchte.

,,Was ist denn los?",fragt Mama.

,,Ich will einfach einmal in meinem Leben offen und ehrlich mit euch über gewisse Dinge sprechen. Ich will vieles ändern. In meinem Leben lief vieles nicht so,wie ich es mir vorgestellt habe und das ist jetzt Geschichte-",fange ich an,doch mein Vater unterbricht mich.

,,Du solltest dankbar sein. Es gibt nicht viele,die so ein Leben wie du führen können",sagt er und ich nicke.

,,Das ist richtig. Ich bin dankbar,doch ab sofort möchte ich MEIN Leben leben, so wie ICH es will. Ihr habt immer alles für mich entschieden. Meine Zukunft lag in eurern Händen. Damals fand ich es vielleicht gut,doch heute nicht mehr. Die eine Sache ist,dass ich die Firma übernommen habe,weil IHR das wollt. Habt ihr einmal gefragt was ich dazu sage? Das nächste war die Ehe mit Anni. IHR wolltet das. Ich überhaupt nicht. Und es war auch nicht so wie ihr es euch gewünscht habt. Wir haben immer das perfekte Ehepaar gespielt,doch das waren wir nicht. Habt ihr es nie mitbekommen? Für euch ist doch nur wichtig,was die Leute über uns denken und sagen.",sage ich. Das war noch lange nicht alles was ich zu sagen hatte,doch es war der Anfang.

,,Wie bitte?! Du bist unser Sohn. Ist doch selbstverständlich,dass du unsere Firma übernimmst. Und die Sache mit der Ehe war doch gut für dich. Du hast eine Frau an deiner Seite. Sei dankbar",meint mein Vater.

,,Eure Firma kann auch jemand anderes übernehmen. Nur weil ich euer Sohn bin,heißt das noch lange nicht,dass das selbstverständlich ist.
Im Endeffekt bin ich froh das das mit der Ehe so gekommen ist,weil ich eine ganz tolle Frau kennengelernt habe,doch ab jetzt wird sich vieles ändern. Ich springe nicht mehr,wenn ihr pfeift. Mir ist es egal,was ihr davon denkt,aber ich will endlich MEIN Leben leben und nicht das was ihr euch für mich denkt.",sage ich und sie schauen mich beide geschockt an.

,,Du willst also dein eigenes Leben leben? Sieh zu,wie du demnächst dein Geld nach Hause bringst,denn in unserer Firma wirst du nicht mehr arbeiten. Das du überhaupt an so was denkst.",sagt mein Vater wütend. Er will mich also rausschmeißen. So wie ich es mir gedacht habe.

,,Okay. Dann such dir ab heute einen neuen Dummen,der die Firma übernimmt.",sage ich und gehe Richtung Tür. Meine Mutter will mich aufhalten,doch das interessiert mich nicht. Ich gehe zu meinem Auto und fahre nach Hause. Ich fühle mich befreiter,doch ist es wirklich das was ich wollte? Ich bin jetzt arbeitslos und wahrscheinlich nimmt mein Vater mir mein Auto und das Haus weg. Ganz toll. Aber das wichtigste habe ich noch: Anni. Mit ihr schaffe ich alles. Auch das was uns demnächst bevorsteht...