Ich kam gut voran und war so recht schnell fertig. Allerdings hatte ich nun keine Aufgaben mehr. Jetzt hieß es wohl oder übel meinen Vorgesetzten fragen, ob er noch Aufgaben für mich hatte.
Bis zu meiner Mittagspause war noch etwas Zeit und bis zu meinem Feierabend lagen noch Stunden. Zögernd klopfte ich gegen seine Bürotür und trat ein. Sein Büro war hell eingerichtet. Durch eine breite Fensterfront konnte man auf die Stadt hinuntersehen.
In weiter Ferne waren die Anzeichen des Parks zu erkennen. Scheinbar starrte ich einen Moment zu lange aus dem Fenster, da Mr. Min sich räusperte: „Was wollen sie Miss Cleveland?"
Er sah ziemlich wütend aus und fast bereute ich es, zu ihm gegangen zu sein. „Miss Cleveland, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!" „Ich bin mit all meinen Aufgaben fertig! Haben sie noch etwas für mich?" Skeptisch hob er eine Augenbraue.
Einen Moment sahen wir uns stumm an, ehe er den Blick abwandte. „Machen sie von mir aus Mittagspause! Ich stecke gerade in wichtigen Angelegenheiten! Und jetzt gehen sie!" Schnell verließ ich sein Büro. Er war definitiv ziemlich sauer.
Was war nur passiert? Zumindest hatte ich bereits Mittagspause. Zuerst holte ich mein Portmonee aus der Tasche und zog meine Jacke über. Die Mensa war noch geschlossen, allerdings hatte ich gestern ein kleines Restaurant auf der anderen Straßenseite gesehen.
Alleine essen gehen, war zwar irgendwie unangenehm, doch ich hatte Hunger. Fröhlich wollte ich zum Fahrstuhl gehen, als mir Jisoo entgegenkam, sichtlich genervt. „Alles in Ordnung bei dir?" „Mr. Min macht mich fertig!" „Dich auch? Weißt du, was er hat?" Sie schüttelte den Kopf: „Leider nicht. Ich brauche jetzt erst einmal etwas zu essen!"
Grinsend sah ich sie an: „Ich wollte gegenüber von hier etwas Essen gehen. Ich lade dich ein!" „Wirklich?" Fröhlich holte sie sich ihre Jacke und zusammen gingen wir dann hinüber zum Restaurant. Wir wurden von einer Frau am Eingang begrüßt, die uns zu einem Tisch im hinteren Teil des Lokales brachte.
Die Tische waren ähnlich wie die in dem Restaurant in welchem ich mit Donghee und Jong-Suk gewesen war. Auf den Fensterbänken standen kleine weiße Vasen, mit kunstvollen Blumenmustern. Figuren, in Stein und verschiedenen Farben waren verteilt im ganzen Raum.
Auf den Tischen standen neben den Speisekarten kleine Behälter mit Sojasoße und einer scharfen Paste. Jisoo schaute kurz in die Karte und reichte sie mir dann: „Ich nehme auf jeden Fall Budae Jjigae! Das ist hier ziemlich lecker!" „Dann werde ich das auch probieren!"
Die Bedienung kam und wir bestellten. Der Geruch des Essens stieg mir in die Nase, durch eine kleine, durchsichtige Trennwand, konnte man die Köche sehen. Das Essen, was auf den anderen Tischen bereits serviert wurde, sah verdammt lecker aus.
Auf kleinen Herdplatten kochte es auf dem Tisch weiter, sodass man es frisch und noch heiß genießen konnte. „Du wirst sehen, das Essen ist ganz fantastisch hier!" „Warst du schon öfters hier?", fragte ich neugierig. Sie nickte seufzend: „Ich war mit einem Kollegen hier. Du hast ihn ja bereits kennengelernt."
„Dieser Oh Hyun?" Wieder nickte sie. Warum war sie mit ihm Essen gegangen, sie konnte ihn offensichtlich nicht leiden. Jisoo schien meinen verwirrten Blick zu bemerken: „Es war, als ich neu bei Jinsil angefangen habe. Ich fand ihn nett und bin deshalb mit ihm Essen gegangen."
Sie nahm einen Schluck Wasser, ehe sie weitersprach: „Er war ziemlich aufdringlich. Nach diesem Tag, bin ich ihm so weit es ging aus dem Weg gegangen, aber er lässt nicht locker!" Genervt warf sie ihre Haare über die Schulter, als auch schon unser Essen kam. Eine große Schüssel wurde auf Heizplatten gestellt.
Es sah köstlich aus. Alleine der Geruch. „Dann lass es dir schmecken!" Wir griffen nach Stäbchen und füllten uns etwas in kleine Schälchen. Nach einem stressigen Start in den Tag, gab es nichts besseres als leckeres Essen.
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Mianhae- Kirschblüten Sommer// #Wattys2018/19
FanfictionRose Cleveland hat die Nase voll. Sie will weg aus der Stadt, die sie zu sehr an ihren Ex erinnert und die sie schon ihr ganzes Leben hasst. Gelegen kommt es ihr daher, dass sie einen Job bei einer Zeitung in Süd-Korea bekommt, der es ihr Ermöglicht...