"Wir reden mit ihm?" Fragte Sam. Ich schüttelte nur den Kopf. "Er will, dass ich ihm nicht verzeihe. Er hat die Wahrheit begriffen und fühlt sich nun schuldig und untröstlich. Überreden funktioniert nicht." Ich weiß selbst nicht, was mich dazu getrieben hat ihm zu verzeihen. Er hat meine Eltern umgebracht. Vor meinen Augen. Er hätte mich fast umgebracht. Dennoch verstehe ich es. Er wollte nur Rache für seine Schwester. Und gerade dadurch das ich weiß wie schuldig er sich jetzt fühlt, weiß ich auch, dass er alles bereut. Aber wie können wir ihn zurückholen? Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. "Vielleicht können wir ihm ja beweisen, dass es besser ist, wenn er wieder kommt?" Schlug Mijo vor. "Und wie?" Fragte Max. "Oder wir zeigen ihm einfach, dass wir ihm verzeihen haben." Schlug ich vor. Niemand antwortete darauf. Erst jetzt merkte ich, dass sie das garnicht taten. Nur mir zu Liebe versuchten sie ihn zurückzuholen. Ich schnaubte, nahm meine Jacke und lief aus der Tür raus. Ich lief einfach drauf los. Sie hätten mir doch sagen können, dass sie ihm noch nicht verzeihen haben. Ich verstehe das ja, aber es bringt auch nichts, wenn sie so tun und Jake wiederkommen sollte, er alles abbekommt. Ich überlegte. Habe ich ihm überhaupt verziehen? Oder rede ich mir das nur ein? Aber selbst wenn ich ihm verzeihe, würden es die anderen nicht. Ich könnte ihn nicht zurück holen. Egal wie sehr ich ihn brauche, wie sehr ich ihm verzeihen möchte. Es würde nicht funktionieren. Ich seufzte frustriert auf. Ich setzte mich auf die Parkbank an der ich angelangt bin. Was soll ich denn jetzt machen? Kann ich überhaupt etwas machen? Natürlich kann ich das nicht. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Und was jetzt? Ich kann ihn doch nicht einfach aufgeben. Er ist genauso mein Bruder wie es die anderen sind. Doch ich kann nichts machen. Ich sehe es ein. Es ist sinnlos. Ich seufzte einmal und nahm mein Handy zur Hand. Ich wählte seine Nummer und hielt das Handy an meinem Ohr. "Hallo?" Fragte er. "Ich bin's. Faith." Stille. "Ich habe dir verziehen. Ich habe verstanden, warum du das getan hast. Ich verurteile dich nicht aufgrund deines Stur Kopfes. Ich würde dich liebend gerne zurückholen. Doch es geht nicht. Aber du sollst wissen, dass du für mich immer einen Platz in meinem Herzen haben wirst. Und gebe dir nicht an allem die Schuld. Hab dich lieb." Dann legte ich auf. Ich packte das Handy weg und lief wieder nach Hause. Ich schloss die Tür auf und schon lagen alle Blicke auf mir. Schon kamen sie angerannt und entschuldigte sich. "Jungs. Es reicht. Ich bin diejenige, die sich entschuldigen muss. Ich hab nicht daran gedacht, dass ihr ihm womöglich nicht verziehen habt. Lassen wir das Thema. Ich habe ihn noch einmal angerufen. Jetzt ist alles geklärt. Und jetzt ab in die Lagerhalle." Ich seufzte und ging hoch um mich umzuziehen. Dann ging ich wieder runter und fuhr schon vor. Als ich an der Lagerhalle ankam, nickte ich den Türstehern wie immer zu und ging schließlich rein. Es saßen nur wenige auf den Plätzen hier rum. Ich nickte ihnen kurz zu und ging dann zum Technikraum. Dort waren auch einige. Aber nicht viele. Aber Jason. "Jason!" Er sah hoch zu mir und holte einen Zettel hervor und kam zu mir. "Wir haben eine Drohung bekommen. Ich weiß ich hätte dich anrufen sollen, aber wir waren damit beschäftigt, herauszufinden von wem sie kam." Er gab mir den Zettel m, welcher mit bunten Buchstaben verziert war.
Liebe Dark.
Jake hat sich entschieden. Er hat sich für uns entschieden. Und da du uns immernoch im Weg stehst, können wir unseren Plan fortsetzten. Wir werden dich vernichten. Vertraue niemanden.
Nichts neues für mich. Ich nahm den Zettel und zerriss ihn. Alle in diesem Raum sahen mich mit geweiteten Augen an. "Der ist von dem Boss der Ghosts. Kommt bitte alle in den Gemeinschaftsraum. Sofort." Ich ging wieder raus zum Trainingsraum. Auch hier brachte ich die Aussage, dass sich alle im Gemeinschaftsraum versammeln sollen. Als ich dann alle zusammengetrommelt habe und auch der Inner Circel da war, stellte ich mich vor ihnen und fing an zu sprechen. "Jake ist bei den Ghosts eingestiegen. Er hat die Gang verlassen. Die Ghosts wollen uns von der Bildfläche verschwinden lassen. Also kommen wir Ihnen zuvor. Wir werden nächste Woche Dienstag angreifen. Also bereitet euch vor. Trainiert mehr und schiebt alles private erstmal zur Seite. Am besten versucht ihr so oft wie möglich hier zu sein. Sagt allen Bescheid. Die Ghosts sind zwar weniger als wir, doch sind sie sehr stark. Fragen?" Ich sah alle an. Niemand sagte etwas. Also keine Fragen. "Gut. Jetzt an die Arbeit!" Und schon waren sie alle wieder weg. Ich seufzte einmal. Viel zu viel Stress in letzter Zeit. Ich muss langsamer machen. Sonst kriege ich noch einen Anfall. Ich setzte mich erstmal auf ein Sofa und legte meine Hände auf mein Gesicht. Ich hoffe wir müssen ihn nicht töten. Ich möchte ihm nur ungern mehr Schmerzen zufügen als er sowieso schon hat. Aber was bleibt mir anderes übrig? Ich kann nicht einfach abwarten, dass sie mich gefangen nehmen. Das geht leichter als man denkt. Also kommen wir Ihnen zuvor. Ich hoffe Dienstag wird nicht zu spät sein. Ich muss ihnen sagen, dass sie den Plan auch ohne mich ausführen könnten. Sie sollten nicht von mir abhängig machen. Sie werden sowieso vor Dienstag etwas machen. Nur hoffe ich, dass ich dabei keine Rolle spiele. Jemand legte mir eine Hand auf die Schulter und ich erhob seufzend den Kopf. Max saß vor mir und sah mir besorgt in die Augen. "Ja, alles gut." Er sah mich skeptisch an. "Es ist nur sehr viel im Moment." Er nickte verstehend und zog mich in eine warme Umarmung. Meine Gewohnheit Umarmungen zu hassen, hat sich denn wohl erledigt. Ich lächle als ich mich daran erinnerte wie sehr ich Umarmungen doch hasste. Ich zog mich wieder zurück. "Los. Wir müssen trainieren."Heute ist Sonntag. Wir waren die ganze Woche fleißig am Trainieren. Es war sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Die Gang ist wirklich besser geworden und unser Plan ist auch bereits fertig. Es fehlen nur noch Feinheiten. In der Schule war ich nicht. Ich hatte viel zu viel zu tun. Was mir aber Sorge bereitete, dass von den Ghosts keinerlei Anzeichen auf etwas kam. Es ist viel zu still bei ihnen. Ich war natürlich froh darüber, dass sie mich noch nicht entführt haben. Aber irgendwas stimmte da nicht. Ich habe dem Inner Circel schon gesagt, dass falls ich nicht am Dienstag da sein sollte, Alec und Mijo das ganze anführen. Sie hatten natürlich gefragt, wie ich denn auf sowas kommen würde und ich erzählte ihnen gezwungener Maße von dem Drohbrief. Sie wollten zwar erst, dass ich in der Lagerhalle bleibe und Bodyguards bekomme, aber da diese mich nicht vor einer Entführung retten könnten, hatte sich dies auch erledigt. Nun war ich gerade auf dem Weg zur Lagerhalle. Ich hörte nebenbei etwas Musik und versuchte mich endlich zu entspannen. Es ist schwer ständig mit der Angst leben zu müssen, entführt zu werden. Ich wollte gerade an einer roten Ampel Halt machen, als meine Bremsen versagten. "Fuck!" Schrie ich bevor ich in ein anderes Auto knallte. Ich spürte einen starken Schmerz am Kopf und dann war alles schwarz.
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Hey!!
Sorry, dass so lange nichts kam. Hatte viel zu tun. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Ich versuche heute noch eines hochzuladen, aber versprechen kann ich nichts!
Bye!
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Das Gebrochene Mädchen ✔
ActionFaith Santiago. Faith Iano. Zwei Namen, eine Person. Mit jungen Jahren müsste sie den Tod ihrer geliebten Eltern miterleben. Ein freundlicher Mann half ihr und nahm sie auf. Er trainierte sie und lehrte ihr viele Sachen. Allerdings war er nicht nur...