Rache ✔

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Der Rest der Stunden verlief ruhig, doch ich wartete nur noch auf den Sturm. Bethany habe ich immer noch nicht gesehen. Da passiert bestimmt noch was. Als es klingelte, packten wir unsere Sachen ein und ging raus auf den Parkplatz. Grace fuhr bei mir mit. Wir redeten gerade über unserer Lehrer als Bethany plötzlich vor uns auftauchte. Ha! Ich Habs doch gewusst! "Na wen haben wir denn da? Die Schlampe die mir meinen Patti wegnimmt." Ihre Anhängsel kicherte nur mit einer viel zu hohen Stimme. Ich verdrehte die Augen und grinste schelmisch. "Neidisch, Schlampe?" Sie funkelte mich wütend an. "Was denkst du, wer du bist, du kleine Hure? Ich habe das Gerücht verbreitet. Macht dich das nicht wütend?" "Nicht im geringsten. Und ich glaube kaum, dass du nicht weißt wer ich bin. Schließlich habe ich es dir schon einmal gesagt." Sie wurde etwas blass, ließ sich davon aber nicht abbringen. "Komm Grace. Wir gehen." Wir wollte gerade vorbei laufen als sie ihre künstlichen Fingernägel in meinem Arm vergrub. Ich drehte mich halb um und sah sie arrogant und herablassend an. "Uns ignoriert man nicht einfach so, du..." Doch weiter kam sie nicht, denn ich schlug sie in ihre Botox Fresse. Sie hielt sich ihre Nase und ließ mich endlich los. "Was bildest du dir ein mich einfach zu schlagen? Hast du sie noch alle?" Ich lachte sie nur aus und plötzlich spürte ich eine komische Wärme auf meiner Wange und brach aprupt ab. Das hat sie sich nicht getraut. Sie hat mich nicht ernsthaft geschlagen. Und plötzlich war es mucksmäusschen still auf dem Schulhof und um uns herum stand die Schüler Schar. "Das hast du nicht ernsthaft gemacht." Knurrte ich gefährlich. Kurz zuckte sie vor der Kälte in meiner Stimme zusammen und sah dann recht ängstlich aus. Ich griff nach ihren Haaren und zog sie mit einem Ruck nach unten auf dem Boden. Jetzt ist auch mein Geduldsfaden gerissen. "Du minderwertiges Stück Scheiße. Du weißt ganz genau, was ich alles anrichten kann. Ich kann dir dein dreckiges Leben zur Hölle machen. Und für alle die nicht wissen, wer ich bin: Gebt den Namen Faith Iano auf Google ein und ihr habt eure Antworten. Und nochmal zu dir. Wagst du es dir jemals in deinem Leben mich oder einen meiner Gang nocheinmal zu belästigen, dann bist du so gut wie tot. Hast du das verstanden?" Sie nickte eilig. Ich ließ sie los und nahm Graces Hand und zog sie mit zu meinem Auto. Alle starrten mich an. Manche überrascht, manche geschockt, manche belustigt. Die werden schon noch sehen. Die Schüler machten uns sofort Platz und ließen uns hindurch. Wir stiegen ein und ich fuhr los. Grace sah auch nicht besser aus als die von vorhin. Wir kamen an einem kleinen Café an. Wir setzten uns. "Nun frag schon, was du fragen willst." Sagte ich ihr freundlich und leicht amüsiert. "Wo soll ich nur anfangen? Du bist Faith Iano? Der Boss der gefürchteten Mafia auf diesem gottverdammten Planeten?" Ich nickte immer wieder. "Geil!" Schrie sie plötzlich und umarmte mich. Sie nahm es doch besser auf als manch andere. Und so erzählten wir uns gegenseitig alles aus unserem Leben. Sie verstand, weshalb ich die letzten zwei Wochen nicht in der Schule. Später gingen wir dann zum Friseur. Da sie sowieso wollte ,kam sie auch gleich dran. Sie färbte sich ihre schukterlangenhaare Pink und orange als farbverlauf. Ich färbte meine Haare Silber mit schwarzen Stränen. Danach kauften wir noch ein paar neue Klamotten ein und schlussendlich gingen wir noch zum Tattoo Studio. Grace wollte sich nichts stechen, was ich ihr auch nicht übel nahm. Heute war ein anderer Tattoowierer da als letztes Mal. Er hieß Thomas. Ich erzählte ihm was ich mir vorgestellt hatte und er hatte auch schnell eine Zeichnung. Es dauerte eine gute Stunde bis er fertig war. Ich war volkommen zufrieden und bedankte mich bei ihm. Das Tattoo war wunderschön. Ein Rosenmuster mit auffälligem Schatten und Haufenweise Dornen. Danach verabschiedeten Grace und ich uns als ich sie nach Hause brachte. Auf dem Weg nach Hause habe ich viel nachgedacht. Grace ist und bleibt auch meine beste Freundin. Und sie wird auch die einzige und auch der Inner Circel, aber diese weniger, welche ich an mich ran lasse. Ich hatte mich schon wirklich sehr verändert. Plötzlich fiel mir noch ein, dass ich ja in die Lagerhalle wollte. Ich sah auf die Uhr und merkte, dass ich nur noch zehn Minuten hatte. Also fuhr ich auf directem Wege zur Lagerhalle und kam auch ein paar Minuten später an. Ich nickte den Wachen kurz zu und ging rein. Der Inner Circel war nirgends zu sehen. Bestimmt waren sie im Büro. Ich nickte allen anderen kurz zu und erhielt ab und zu mal einen überraschten Blick. Ich ging in mein Büro und sah, dass es sich die Jungs auf dem Sofa und den Stühlen sich bequem gemacht haben. Sie sahen auf und sahen mich ebenfalls überrascht an. "Schicke Frisur." Bekam ich von Patrick und Sam. Die anderen stimmten zu. Ich lächelte sie kurz an und dann setzte ich mich auf meinen Bürostuhl. "Also. Was ist das jetzt für ein Plan?" Wo soll ich nur anfangen? "Also. An dem Abend, wo Jake gegangen war. Ich ging spät in der Nacht runter in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken. Ich blieb vor der Tür stehen. Er telefonierte gerade mit irgendeinem Mann. Aus dem Telefonat konnte ich schließen, dass er uns Jahre lang angelogen hat. Er uns hintergehen wollte. In einer anderen Gang ist und wir für ihn nichts bedeuten haben. Als er das Telefonat beendet hat, ging ich rein. Er sah zwar erschrocken aus, lächelte dann aber erleichtert. Er hat mich provoziert und ich habe ihn einmal geschlagen. Ich habe noch nie so hart zu geschlagen. Dann wollte er mich schlagen. Ich wich instinktiv aus. Dann war ich in einer Art Schockstarre. Ich hätte nie gedacht, dass er mich mal schlagen würde und allgemein war das einfach zu viel für mich. Er schlug weiter auf mich ein. Ich spürte keine Schmerzen. Dann aber trat er mich in den Magen und ich kam wieder zu mir. Ich fiel auf die Knie und hatte keine Kraft mehr. Ich hatte enorme Schmerzen und hörte nur noch die Tür zu knallen. Dann verlor ich mein Bewusstsein. Als ich wieder wach wurde, hatte ich keine Kraft und auch keine Motivation zu reden oder irgendetwas anderes zu tun. Es tut mir Leid, falls euch das in irgendeiner Weise verletzt hat. Aber wie ihr gerade gehört habt, hatte ich meine Gründe." Ich war fertig mit meinem Vortrag und die anderen sahen mich mit gemischten Gefühlen an. Reue, Traurigkeit, Wut, Hass, aber auch Erleichterung. Sie kamen auf mich zu und daraus entstand dann eine Gtuppenumarmung. Ich seufzte erleichtert. "Jetzt müssen wir uns aber wirklich Gedanken machen über den Plan von Jake. Also Sam und Julian ihr sucht euer Team zusammen und sucht alles, was man über ihn in Erfahrung bringen kann. Mijo und Alec ihr trainiert die anderen. Das Trainingsprogramm wird verstärkt und alle müssen teilnehmen. Patrick du bleibst erstmal bei mir. Wir fahren noch zu einem alten Freund. Er schuldet mir noch einen Gefallen. Los, los!" Scheuchte ich alle Rum und hörte schon die aufgeregten Stimmen der anderen draußen in der Halle. Ich suchte schnell meine Sachen zusammen und ging dann zusammen mit Patrick zu meinem "alten" Freund. Nun ja, es war eigentlich mein Ex-Freund. Das war eine lange Geschichte voller Dramen und Verrat. Da er aus unbekannten Gründen aus seiner damaligen Gang raus musste, half ich ihm widerwillig, obwohl wir damals schon getrennt waren. Ich hatte aber auch was davon, weshalb ich ihm half. Patrick hat bis jetzt noch nicht gefragt, wer es ist. Er hält sich bestimmt zurück. "Nun frag schon." "Ich nehme an du hast das Gerücht in der Schule schon gehört? Warum nimmst du ausgerechnet mich mit? Und wer ist dieser alte Freund?" Ich musste schmunzeln, da er sich wirklich zurück hielt. "Ja, ich habe das Gerücht schon gehört und ich habe mich bereits darum gekümmert. Unsere Gang wird ab sofort in Ruhe gelassen. Vertrau mir. Ich habe dich mitgenommen, weil ich dort wirklich Unterstützung brauchen werde und weil die anderen andere Aufgaben haben und zu dem wir fahren, das ist mein Ex Freund." "Wie du hast dich darüber gekümmert? Und wieso schuldet dir dein Ex-Freund einen Gefallen? Und was brauchst du denn bitte für Unterstützung?" Also antwortete ich wieder auf deine Fragen. Und das ging so weiter bis wir vor dem Haus von Dave standen. Ich war zwar nervös, aber ließ mir nichts anmerken. Wir stiegen aus und ich blieb vor seiner Tür stehen. Ich wollte eigentlich niemehr hierher kommen. "Du bist nicht allein. Ich bin bei dir." Ich war ihm wirklich dankbar. Und ich war froh über meine Entscheidung, ihn mitzunehmen. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und lächelte ihn an. Dann klingelte ich und die Tür wurde aufgemacht. Ein Mädchen stand in der Tür. Ich dachte ich würde einen Stich im Herzen spüren, doch ich spürte garnichts. Sie sah aus wie Bethany also von den Merkmalen her. Make up pur. Extensionen und Botox. Und sehr knappe Bekleidung. Sie sah mich arrogant an. "Wir müssen zu Dave." Sie zog eine Augenbrauen hoch und wollte gerade antworten, da ertönte die tiefe Stimme von dem Jungen den ich einst geliebt habe. "Wer ist da Chloe? Kommst du wieder hoch?" Als er mich sah, wurde er bleich im Gesicht. Sie sah mich noch einmal abwertend an und ging dann. Dann verschwand sie. "Du schuldest mir noch etwas. Das würde ich nun gerne einlösen." Er sah mich überrascht an und winkte uns herein. "Und wer ist dein Freund?" Er zeigte auch keine Eifersucht, aber wenn ich es nicht besser wusste, explodierte er gerade in sich. "Patrick" Antwortete er Patrick. "Also was möchtest du?" Er sah mich neutral an. "Hast du mal etwas von Jake Zens gehört?" Er überlegte. "Ja, ich glaube er ist bei den Ghosts. Wieso?" Er ist bei den Ghosts? Ihr müsst wissen, die Ghosts und die Shadows hatten jahrelang Kriege, aber seit Harry der Boss war, war Waffenstillstand. "Weißt du irgendwas über einen Angriff auf die Shadows? Und was weißt du allgemein über ihn?" Er überlegte wieder. "Also von Jake persönlich weiß ich nicht sonderlich viel. Soweit ich weiß, hatte er eine Schwester, die ist allerdings gestorben als Jake 12 war. Da war sie 8. Warum weiß ich nicht. Seine Eltern steckten ihn in ein Heim nach dem Tod seiner Schwester. Und er kommt aus Los Angeles. Über dem Angriff weiß ich, dass er in zwei Wochen am Donnerstag statt findet. Der Grund ist Rache. Mehr weiß ich nicht. Und ich hoffe ich bin dir jetzt nichts mehr schuldig." Ich war ihm schon dankbar, aber es fühlte sich trotzdem komisch an. "Natürlich. Danke, Dave." Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen als ich an meinem Handgelenk nocheinmal zurück gezogen wurde. "Vielleicht können wir uns ja mal wieder treffen. Auf ein Kaffee oder so." Natürlich tat er nur auf Nett. Ich verspürte schon etwas Enttäuschung, versteckte es aber. "Du kennst die Antwort. Und das du dich wagst überhaupt zu fragen!" Er sah mich wieder hasserfüllt an, so wie damals. In mir brach etwas. Wie habe ich gedacht er hätte sich geändert? Wie kam ich auf so einen lächerlichen Gedanken? Warum verletzte es mich so sehr? Patrick holte mich wieder in die Realität zurück und zog mich nach draußen. Ich hatte meine Mauer abgelegt und sah traurig und enttäuscht zu Boden. Mir kamen doch tatsächlich Tränen. Ich blinzelte sie weg und setzte mich auf den Beifahrer Sitz. Ich gab Patrick meine Auto Schlüssel, lehnte mich ans Fenster und schloss die Augen. Dass war zuviel für mich.

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Was Dave wohl damals getan hat?

Was hat es mit der Rache von Jake auf sich?

Was ist das zwischen Faith und Patrick?

Hey, Cupcakes!
Das nächste Kapitel. Hoffe es gefällt euch. Mal ne Frage: Soll ich das Cover ändern? Wenn ja habt ihr Vorschläge?
Bis dann!

Das Gebrochene Mädchen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt