Hilfe ✔

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Verständnisvoll sah er mich an. "Ich glaube nicht, dass ich ihn töten kann. Jedoch glaube ich irgendwie, dass ich das muss, einfach, weil es jeder von mir erwartet. "Versuchte ich zu erklären. "Du bist der Boss. Es ist egal, was sie denken, was du tun würdest. Es ist deine Entscheidung. Lass dich nicht einschüchtern. "Ich nickte. "So ich glaube ich sollte jetzt gehen. Ich hab noch ein weiteren Termin. Und denk dran, du kannst mich jederzeit anrufen. "Lächelnd umarmte er mich. Dann ging er. Ich stand langsam auf und wollte hoch in mein Zimmer. Doch ich konnte mich nicht halten und brach zusammen. "Verdammt! "Meine Augen fingen an zu brennen. Ich bin doch ein totales Wrack. "Faith? Alles in Ordnung. Komm, ich helfe dir. "Mijo kam zu mir und half mir hoch. Ich hasste es auf Hilfe angewiesen zu sein. Er half mir nach oben. Oben blieb er noch kurz in  meinem Zimmer. "Es ist nicht schlimm,  manchmal auf Hilfe angewiesen zu sein. "Dann ging er. Ich wusste, dass er es nur gut meinte, doch ich sah das anders. Ich konnte es mir nicht wirklich leisten. Ich zog mich erstmal um und rief dann nach Mijo. Die Anderen waren bereits in der Lagerhalle. Er kam zu mir und half mir runter und ins Auto. Ich seufzte. "Ich hasse es auf Hilfe angewiesen zu sein. Das war ich noch nie und wollte es nie sein. "Er lächelte mich an. "Daran ist nichts schlimm. "Der Rest der Fährt verlief schweigend. Dann kamen wir an. Ich atmete tief durch und ging mit Mijos Hilfe zum Eingang. Die Wärter nickten mir freundlich zu. Dann gingen wir rein. Drinnen saßen die meisten auf den Sofas rum und quatschen. Sie hatten uns noch nicht bemerkt. Irgendwie freute ich mich riesig die Jungs wieder zu sehen. Als wir kurz vor den Sofas waren, fing ich an zu sprechen. "Keine Arbeit zu erledigen, oder was? "Fragte ich lächelnd. Sie alle drehten sich mit großen Augen zu mir um. Sie alle kamen schreiend auf mich zu gerannt und umarmen mich alle gleichzeitig. Wow, so was hätte ich mir nicht gedacht. Als sie sich wieder von mir lösten, fing das Durcheinander an. "Gott, sei Dank bist du wieder da. Jason ist grauenvoll als Anführer. "Ich lachte und hörte ein empörtes Ey von Jason. Ich spürte wie die Kraft  meine Beine verließ. "Lasst mich mal hinsetzen. "Meinte ich und sofort machten Sie mir alle Platz. Sie verteilten sich wieder auf den Sofas und nun konnte ich auch den Inner Circel sehen. "Also, Jason ist ein grauenvoller Anführer? "Fragte ich lächelnd. Dann redeten wir sehr viel. Nach und nach gingen manche und es wurde spät. Als ich alle nach Hause schickte, blieb Alec wie selbstverständlich bei mir. Patrick war kurz bei mir, ist aber dann wieder wortlos gegangen. Ich sah Alec an. "Du hattest keine Panikattacke. "Meinte er lächelnd. Stimmt. "Ich möchte zu ihm. "Meinte ich kurz darauf. Er nickte, etwas skeptisch. Er brachte mich runter und ich blieb vor der Tür stehen. "Ich Rufe, wenn was ist. "Meinte ich und wartete bis er gegangen war, dann öffnete ich die Tür. Er saß da wie die letzten Wochen. Starrend auf den Laptop. Ich nahm mir schnell einen Hocker und setzte mich schräg vor ihm. Noch hat er mich nicht angesehen. Ich sah ihm an. Minutenlang saß ich da und erinnerte mich an all unsere Momente. Irgendwann drehte er seinen Kopf zu mir und seine Augen wurden ganz groß. "F-faith. "Brachte er stockend raus. Er hat nicht mit mir gerechnet. Er sah schlecht aus. "Wie gehts dir? "Fragte er, nachdem er sich geräuspert hatte. "Ich brauche Hilfe beim Laufen. Kann mich nicht lange auf den Beinen halten und breche manchmal zusammen. Ansonsten gut. "Gab ich neutral von mir.  Er sah anders aus. Er hatte einen Bart, längere Haare. Er sah ungepflegt aus. Und müde. Er hatte tiefe Augenringe und war sehr blass. Ich konnte meine Augen nicht von ihm nehmen. Als ich ihn wieder in die Augen sah, waren sie leer. Er erwartet, dass ich nun das tue, was alle von mir erwarten. Es ist grauenvoll der Boss zu sein. Du kannst zwar entscheiden, aber es wird immer Jemanden geben, der diese Entscheidung nicht richtig findet. In diesem Fall bin ich es. Es erwarten zwar alle von mir, dass ich ihn umbringen, aber ich finde es nicht richtig. Er hat es verdient. Ganz klar, aber er hatte seine Gründe, auch wenn sie ihn nicht sehr unterstützten. Ich merkte gar nicht wie mir stumm eine Träne runter lief. Es ist so schwer auch nur daran zu denken. Es tut weh. Er sah mich immernoch mit dieser Leere in den Augen an, doch ich konnte andere Gefühle erkennen. Er soll sie zulassen. "Lass sie zu. "Kaum mehr ein Flüstern kam aus meinem Mund. Ich brach innerlich ein Stück mehr. Es flackerte in seinen Augen. Doch er ließ es nicht zu. Ich stand auf, von meinen Gefühlen total in Rage. "Sie alle erwarten von mir dich umzubringen. Sie alle sind gegangen um mir die Zeit und den Raum zu geben. Du hast es verdient, zu sterben. Das ist ihre Meinung und ich als ihr Boss muss doch ihre Meinung vertreten. "Ich war total verwirrt von meinen ganzen Gefühlen. Tränen strömten mir übers Gesicht. Meine Stimme Klang leicht hysterisch. Ich lief hin und her. "Setz dich, bitte. "Ich spürte wie die Kraft meine Beine verließ. Ich sah zu ihm. Er sah mich besorgt an. "Was siehst du mich so besorgt an?! Ich soll dich umbringen! "Ich schreie und hoffe das Alec nicht rein kommt. Ich bin total durcheinander und rege mich immer mehr auf. Dann, mit einem Mal klappen meine Beine weg und ich falle. Ich Lande auf allen Vieren und weine nur stärker. "Ich hasse es! ""Faith. "Sagte er sanft. Ich konnte nicht. Ich fing an zu schluchzen. Dann spürte ich zwei warme Hände auf meinen Schultern. Ich sah erschrocken hoch, direkt in Jakes Gesicht. So besorgt und liebevoll wie er mich ansah, verkroch sich die Panik wieder. Ich setzte mich gequält hin und starrte ihn einfach an. Er setzte sich neben mich an die Wand.

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Was soll sie machen?  Was denkt ihr?

Das Gebrochene Mädchen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt