Enttäuschung ✔

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Ich redete kurz mit Jason und den Jungs. Dann bat ich Jason den Laptop wieder vor Jake zu stellen. Er sah unverändert aus. "Du siehst deprimiert aus." Sagte er. "Ich bin es auch. " Es herrschte eine komische Stille zwischen uns. Wir starrten uns einfach nur schweigend an. "Erwartest du irgendwas von mir? " Fragte ich ihn leise. Er zuckte kurz mit Seiner Wimper. "Ich weiß, dass das nichts ändert. Die Tatsache, dass ich dich liebe, wird nichts ändern. Es Macht nichts rückgängig." Ich blieb still, aber nickte nach kurzer Zeit. Wieder schwiegen wir uns an. "Wann kommst du raus? " Fragte er mich. "Keine Ahnung. Wird wohl noch eine Weile dauern. " Er verzog kurz das Gesicht. "Wie? Jetzt bereist du es? " Fragte ich sauer. Leidend sah er mich an. Diesem Blick konnte ich nicht standhalten. Ich drehte meinen Kopf weg. "Ich habe es immer bereut. Ich bereue alles in meinem Leben. " Ich kniff meine Augen zusammen. Es schmerzte einfach so sehr. "Dass ich es dir nicht erzählt habe. Dass ich deine Eltern umgebracht habe. " "Dass du mich vor Dave beschützt hast? "Fragte ich dazwischen. Ich sah wieder zu ihm und hatte noch ein kleines Stück Hoffnung. Seine Augen waren geweitet. Dann schüttelte er den Kopf. "Nein, das nicht. "Ich schluckte und nickte. "Nein. Alles was ich Für dich getan habe, bereue ich nicht. Das könnte ich nicht. "Wieder sahen wir uns schweigend an. Ich sollte ausmachen und mit Patrick reden. Ich sollte ihn nicht so ausgrenzen. Und ich sollte wenigstens versuchen, seinen Wunsch zu erfüllen. "Was ist los? "Fragte er mich, besorgt?  Ich schluckte. Ich wusste nicht wie ich es sagen sollte. Ich starrte ihn einfach nur an. Ließ meinen Gefühlen freien Lauf und versteckte sie nicht. "Ich habe Angst. ""Wovor? ""Vor Allem. Die Panikattacken sind... grauenvoll und nicht gerade schmerzfrei. ""Hälst du nicht schon Abstand von Männern? "Ich nickte, schüttelte dann aber wieder den Kopf. "Patrick möchte mich gerne wieder berühren können. Ich bin nicht davon begeistert. Ich habe Angst vor den Panikattacken. Doch ich ertrage das Gesicht von Patrick nicht, wenn er so guckt. So.. enttäuscht und traurig. "Ich schloss kurz die Augen. "Er muss es akzeptieren. Er sollte dich unterstützen, gerade jetzt. Er sollte geduldig sein und einfach warten. "Ich sah ihm wieder in die Augen. "Vielleicht sollte ich doch einfach gehen. "Murmelte ich und sah dabei auf den Boden. "Solltest du nicht. Renne nicht vor deinen Problemen davon. Stelle dich ihnen. Dass hast du sonst auch immer getan. Auch ohne Patrick schafft du das. "Ich sah leicht überrascht zu ihm hoch. Doch er schloss in diesem Moment die Augen. Schon wieder hatte ich Mitleid und war kurz davor einfach alles hinzuschmeißen um ihn daraus zu holen. Ich könnte... Nein. Das kann ich nicht machen. Ich muss daran denken, was er gemacht hat. Aber mein blödes Herz will ihm trotzdem verzeihen. Ich sollte auflegen. "Danke. Bis morgen. "Er öffnete seine Augen schnell, dich da hatte ich bereits aufgelegt. Ich atmete tief durch. "Patrick? "Es blieb ruhig. War er etwa gegangen? Nein, dass würde er nicht tun. Oder hat er etwa gelauscht? Ich drückte den Knopf Für die Krankenschwester. Kurz darauf kam Sie rein. "Alles okay, bei ihnen? ""Ist vor der Tür jemand gewesen? "Sie schüttelte den Kopf. "Soll ich ihnen jemanden holen? "Er ist tatsächlich gegangen. "Können Sie mir einfach mein Handy geben? "Sie gab es mir und ging wieder. Er ist gegangen.. Wieso verletzt es mich so sehr? Ich Rufe ihn einfach an. Mailbox. Was ist denn nur? Er hat bestimmt gelauscht. Wen Rufe ich jetzt an? Ich kann auch allein bleiben, doch ich weiß, dass wäre wahrscheinlich nicht so gut. Ich Rufe Mijo an. Nick kommt ja sowieso morgen. Ich drückte auf seinen Namen. Es tutete kurz, dann hob er ab. "Faith? Alles in Ordnung? Warum rufst du an? Wo ist Patrick? " Ich brachte anfangs kaum ein Wort raus. Meine Stimme war wie erstickt. "Hey Faith bist du da? "Ich atmete tief durch. "Kannst du herkommen? Nur wenn du nichts zutun hast. "Es blieb kurz still. "Ja, bin auf dem Weg. ""Danke. "Dann legte ich auf und wischte mir meine Tränen aus meinem Gesicht. Ich mag es nicht, wenn ich so hilfsbedürftig bin, doch leider kann ich es nicht ändern. Kurze Zeit später klopfte es an der Tür. "Ja? "Mijo kam rein. Er schaute sich kurz um. Dann runzelte er die Stirn. Er kam zu mir und setzte sich auf den Stuhl. "Wo ist Patrick? "Fragte er sanft. Ich zuckte mit den Schultern, da ich kein Wort herausbringen konnte. Doch das war eine dumme Idee. Kurz verzog ich das Gesicht. Mijo sah sich alarmierend um. Ich atmete einmal durch. "Alles gut. "Die Schmerzen waren aushaltbar. "Sicher? Na gut. Also wo ist er? "Ich sah auf meine Bettdecke. "Keine Ahnung. Er ist gegangen ohne Bescheid zu sagen. Er hat wohl das Gespräch mit Jake belauscht und etwas falsch verstanden oder so. "Mijo schnaubte. "Trotzdem kann er nicht einfach gehen. Es hätte sonst etwas passieren können. "Bitte nicht, bitte nicht. Nicht jetzt. Mein Atem beschleunigte sich. Schon wieder eine Panikattacke. Warum? Schmerzvoll verzog ich das Gesicht und krallte mich in die Bettdecke. "Faith? Hey, alles gut. Hier tut dir niemand etwas. "Jedoch konnte mir diese Aussage momentan einfach nicht helfen. Es ist Mijo. Dein Bruder. Er tut dir nichts. Er ist immer Für dich da. Mijo konnte ich schon gar nicht mehr hören. Nur Mijo. Niemand sonst. Er liebt dich. Dein Bruder. Meine Brust schmerzte als die Panikattacke nachließ. Die sind echt anstrengend. Ich öffnete meine Augen wieder. Und sah vor mir einen Mijo mit Tränen in den Augen. Ich atmete erschöpft durch den Mund und versuchte die Schmerzen in meiner Brust zu ignorieren. Mijo war etwas näher gekommen. Ich verspürte keine Panik. Heißt das...? "M-mijo. "Er Verstand nicht. Ich konnte aber kaum reden, weil die Schmerzen einach nicht weg gingen. Langsam hob ich meinen Arm und Mijo Verstand sofort. Er nahm meine Hand und kam näher. Er vergewissert sich, dass ich keine erneute Panikattacke erleiden und kam dann noch näher. Schlussendlich befand ich mich in einer Umarmung und ich seufzte erleichtert als auch meine Brust schmerzen vergingen. Ich versuchte die Umarmung genauso stark zu erwidern wie es meine Kräfte zuließen. Nach einer Weile ließen meine Kräfte nach und er löste sich aus der Umarmung. Erschöpft ließ ich mich leicht zurückfallen und seufzte. Mijo lächelte liebevoll. Eine Träne kullerte bei ihm runter. "Ich bin stolz auf dich. "Ich lächelte auch leicht. Die Müdigkeit überfiel mich mit einem Mal und ich schloss automatisch meine Augen. "Schlaf etwas. Ich bleibe bei dir. Versprochen. " Und so schlief ich das erste mal seit Tagen wieder ein.

Das Gebrochene Mädchen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt