2. Kapitel✔

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Ich saß noch ein paar Minuten bei ihm als ich aufstand und zu Maria gehen wollte. Ich fand sie nirgends und rief sie deswegen an. Keiner ging ran. Ich ging wieder zu den Jungs, die mich alle traurig ansahen. "Wisst ihr, wo Maria ist?" Schon wechselte ihr Blick von verwirrt bis hin zum blanken Entsetzen. Sie wird sich doch nicht ihr eigenes Leben nehmen. Nein, oder? Ich rannte sofort raus und stieg in mein Auto und fuhr los.

Ich suchte seit mehreren Stunden genauso wie die Jungs, doch wir fanden sie nicht. Natürlich haben wir auch versucht ihr Handy zu orten, allerdings erfolglos. Schon spät am Abend sagte ich den Jungs, dass sie nach Hause fahren sollten. Sie widersprachen nicht. Ich fuhr zum Schluss nocheinmal zu dem Friedhof meiner Eltern. Ich wollte nicht wieder zu ihnen gehen. Nicht heute. Weshalb ich etwas weiter lief, auf eine Brücke zu. Sie war wunderschön genauso wie der Fluss, welcher unter sie hindurch floss. Auf dem Weg zur Mitte fiel mir ein kleiner Gegenstand auf dem Boden auf. Als ihr näher heran ging, traute ich meinen Augen nicht. Es war das Handy von Maria. Ich hob es auf und schaltete es wieder ein. Sofort erschien ein kleiner Text. Ich wusste, was dies war. Ich setzte mich erschöpft auf den Boden und begann zu lesen. ~Liebe Faith. Ich weiß, dass du mein Handy finden wirst, aufgrund des Friedhofs, auf welchem deine Eltern begraben liegen. Ich weiß du gibst dir die Schuld an allem. Du weißt, dass du keine Schuld trägst. Selbst wenn du da gewesen wärst, hätten sie angegriffen, nur hätte es schlimmer enden können. Wenn du das hier liest, bin ich nicht mehr da. Es tut mir so schrecklich Leid, was du alles durchstehen musstest und was du noch durchzustehen hast. Es ist grauenvoll seine Eltern zu verlieren und dann noch an seinem Geburstag und dann noch seine nächsten Eltern nur neun Jahre später zu verlieren... Versprich mir, dass du stark bleibst. Und Pass auf die Jungs auf. Wir lieben dich, Süße, vergiss das nie.~

Ich hielt das Handy in der Hand und las mir den Brief öfter und öfter durch bis ich es wegsteckte. Verdammt! Wieso muss mich immer jeder verlassen, den ich liebe!? Ich musste noch ein paar Minuten nachdenken als ich schließlich aufstand und zurück nach Hause fuhr.

Als ich ankam ging ich leise rein. Die Jungs saßen alle auf dem Sofa und schauten traurig zu Boden. Als sie mich bemerkten, wollten sie aufstehen und zu mir kommen, doch ich hielt nur eine Hand hoch um sie zu stoppen. "Wir sind nun allein. Maria hat...". Ich wusste nicht, wie ich es formulieren sollte. Ich schüttelte nur den Kopf und die anderen sahen geschockt zu Boden. "Geht schlafen. Es war ein langer Tag. Morgen besprechen wir alles weitere." Sie nickten und gingen hoch. Auch für sie waren Harry und Maria wie eine Art Eltern. Nach ein paar Minuten ging ich auch hoch und legte mich schlafen.

Ich wusste zwar nicht wodurch ich geweckt wurde, konnte aber auch nicht wieder einschlafen. Also stand ich auf und zog mich schnell um und ging dann runter. Als ich in die Küche kam, war nur Alec am Herd. Er starrte auf die Pfanne und die Pancakes, die dort drinnen verkohlten. Ich ging zu ihm, nahm ihm die Pfanne aus der Hand und setzte ihn auf einen Stuhl. Er starrte weiter auf den Tisch, während ich die Pancakes wegschmiss und neue machte. Ich packte auf jedes Tablett ein paar Rauf, stapelten sie aufeinander und ging mit Alec hoch in sein Zimmer. Er legte sich wieder in sein Bett, ich stellte ein Tablett auf sein Nachttisch und fing an in jedes Zimmer eines abzustellen. Ich ging abschließend in mein Zimmer um mir meine Trainingssachen anzuziehen und dann trainieren zu gehen. Einige Zeit später standen alle Jungs im Trainingsraum und Julian sagte: "Wir wollen zum Tattoo Studio. Kommst du mit?" Ich nickte und ging hoch um mich umzuziehen. Ich zog mir schnell eine schwarze Skinny Jeans und ein weinrotes Tshirt an und ging dann wieder runter. Die Fahrt über sagte niemand etwas. Eigentlich fuhren wir ja nur wegen mir hin. Als wir ankamen, sagte Alec zu den anderen: "Ihr könnt einkaufen gehen oder so. Ich bleib hier bei ihr." Sie sahen uns erst verwirrt an, zuckten dann aber mit den Schultern und fuhren wieder los. Alec drehte sich zu mir und fragte: "Bereit?" Ich nickte und wir gingen rein.
Ich hab es mir immer anders vorgestellt, ein Tattoo gestochen zu bekommen. Schmerzhafter oder so. Der Typ, der mir das Tattoo Stich, sagte ich solle mich entspannen und an etwas anderes denken. Das tat ich und zum Schluss war ich so in Gedanken versunken, dass ich die Stiche kaum wahrnahm. Alec musste mich erst wieder aufwecken bzw. aus meinen Gedanken reißen, damit wir gehen konnten. Ich sah auf mein Tattoo. Es war ein dunkler Nachthimmel mit einem heulenden Wolf in der Mitte und über ihm eine Krone. Ich war schon stolz darauf, aber es erinnerte mich daran, dass ich nun allein in diesem scheiß Leben war. Alec: "Sieht schick aus." Sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Ich nickte ebenfalls mit einem Lächeln und wir gingen raus, wo die Jungs auch schon auf uns warteten. Sie sahen Alec abwartend an und dieser schüttelte nur den Kopf. Ich seufzte und die Jungs sahen mich entschuldigend an. "Los, kommt." Sagte ich und ging zum Auto vor. Sie dachten wohl, dass Alec mit mir reden würde. Bestimmt weil meine Reaktionen gestern etwas kahl waren. Nach kurzem Zögern kamen die Jungs auch und wir fuhren los, Richtung Lagerhalle. Als wir ankamen, standen zwei Wach Leute vor dem Haupteingang und starrten eisern nach vorn. Jake ging vor, zeigte sein Tattoo und winkte uns rein. Ich fragte mich, ob es schon alle wissen oder ob ich jetzt der Überbringer von schlechten Nachrichten sein muss. Als wir drinnen waren, saßen schon alle versammelt in der Mitte auf den Sofas. Hier, in der Stadt waren wir ungefähr 30 Leute. Eigentlich relativ gut. Viele wohnten hier, da sie sonst niemanden hatten. Ich war das einzige Mädchen in dieser Gang, was vieles natürlich erschwerte, aber habe den Respekt von allen hier wirklich verdient. Die Jungs setzten sich zu den anderen und ich blieb vorn stehen. Sie sahen mich alle mitleidig und traurig an. Also wussten sie es schon.
Na das konnte ja was werden.

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Ob Faith von den anderen als Boss anerkannt wird?

Finder es im nächsten Kapitel heraus!

Hallo, ihr Leseratten!
Das war auch schon das nächste Kapitel. Hoffe es gefällt euch!
Bye!

Das Gebrochene Mädchen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt