Kapitel 6~ Der Schleier der Vergangenheit wird langsam heruntergerissen

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Vanessa und ich wussten genau wo wir hingehen mussten. Direkt neben dem Friedhof gab es eine große weite Wiese auf der Vanessa und  ich immer gespielt hatten, als wir noch klein waren. Das da oben ein Schloss stand hatte ich nie bemerkt auch Vanessa konnte sich nicht an ein Schloss erinnern, jedoch wunderte ich mich schon längst nicht mehr darüber, da ich mittlerweile aufgegeben hatte Realität von Traum zu unterscheiden. Es gab nur eins was ich genau wusste, ich musste endlich alles erfahren und wenn das nur geht wenn ich mit Damon rede dann muss das wohl sein. Von Vanessa bis hoch zum Friedhof war es ein Fußmarsch von ca. 20 Minuten. Als wir dann endlich am Tor des Friedhofes angekommen waren sahen wir erst erschrocken nach vorne und sahen dann uns schließlich gegenseitig mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund an.

>>Du sießt das doch auch oder Jenny??<<

Mir stockte für einen Moment der Atem. Wir standen vor einem rießigen altmodischen Schloss das ich aus den Geschichtsbüchern kannte. Als ich mich wieder so langsam fing nickte ich ihr nur zu.

>>Das ist doch kaum zu glauben, dass wir das damals nie gesehen hatten. Und so wie der Baustil aussieht wurde es auch nicht in den letzten Jahren gebaut.<<

Das Schloss musste mindestens 1000Jahre alt sein, wenn nicht sogar älter. Ich hatte damals nicht so besonders gut in Geschichte aufgepasst als es um die Erkennungsmerkmale der Epochen der Schlösser ging. Aber es sah einfach nur wunderschön aus. Trotz seines wahrscheinlich hohen Alters war jeder Stein an seinem Platz. Das Schloss bestand aus einem großen Mittelteil und vier Türme, je zwei auf einer Seite. Soviel konnte ich zu mindestens erkennen. Vanny und ich gingen links an dem Friedhof vorbei knapp 25 Meter neben dem Eingangstor des Friedhofes befand sich ein weiteres prachtvolles altes Tor. Vanessa und ich gingen auf das Tor zu und öffneten es. Mit einem lauten Quietschen, dass uns bis ins Mark erschaudern ließ, ließ sich das Tor öffnen  und nun waren wir nur noch ein paar Meter von der rießigen Eingangstür entfernt. Wie bereits das Tor zuvor war auch die Eingangstür mit prachtvollen Verzierungen geschmückt und auch die Türklopfer links und rechts waren bis ins kleinste Detail angefertigt worden. Die beiden Türklopfer hatten die Form eines Wolfkopfes der einen Ring im Maul hielt. Plötzlich kam mir der Wolf der mich gerettet hatte wieder in den Sinn und ließ mich für einen Moment erschaudern.

>>Alles ok mit dir Jenny?<< Vanessa hatte wohl mitbekommen, dass ich zusammen gezuckt war ich lächelte sie an und meinte, dass es mir gut ging. Sie sah mich skeptisch an doch sagte nichts weiteres. Ich holte tief Luft und nahm dann einen der Ringe in die Hand und klopfte drei mal. Gerade als ich den Ring losgelassen hatte öffnete sich die Tür auch schon, zum Glück hatte ich den Ring vorher losgelassen sonst läg ich jetzt mitten im Eingang, dachte ich. Vor uns stand eine etwas ältere Dame. Ihre schwarzen Haare wurden von weiß-grauen Stränen durchzogen. Ihre Haare hatte sie zu einem strengen Dutt gebunden. Außerdem trug sie ein Haube auf dem Kopf und ein Kleid mit passender Schürze sie sah wirklich aus als sei sie aus einem dieser englischen Historien-Filme entsprungen. Sie lächelte uns an.

>> Guten Tag meine Damen. Wie kann ich ihnen behilflich sein?<< Ich weiß nicht wieso aber irgendwie kam mir diese alte Dame bekannt vor, plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und ich sah eine Szene...ja was war das für eine Szene? Vielleicht ein Stück meiner Erinnerung? Das konnte eigentlich nicht sein denn ich hatte nie so etwas wie einen Unfall mit Gedächnisverlust gehabt oder ähnliches. Doch was ich da sah ließ mich kurz erschrecken, gab mir aber gleichzeitig so ein warmes und molliges Gefühll. Ich weiß nicht wo ich da stand jedoch konnte ich zwei Mädchen sehen die Vanny und mir sehr ähnlich sahen als wir 5 Jahre alt waren. Sie standen vor der Tür und die gleiche Frau, nur jetzt einige Jahre jünge öffnete die Tür und fragte die beiden Mädschen die gleiche frage wie eben. Plötzich wurde ich aus meinem trancähnlichen Zustand gerissen als Vanessa an mir rumschüttelte. Besorgt sah mich die ältere Dame an.

Liebe mit ungewöhnlichen UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt