Kapitel 2

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P.o.V. Jayne

Irgendwas stimmte mit ihm nicht, dass wusste ich gleich aber ich wusste nicht was es war. Ob es nun seine Ausstrahlung war oder einer der wenigen, dessen Gedanken ich nicht lesen konnte.
Ich denke wohl mehr letzteres, denn das war wirklich sehr selten.
Ich versuchte nicht weiter über den Jungen zwei Reihen hinter mir nachzudenken und schenkte der Textaufgabe vor mir wieder meine volle Aufmerksamkeit.

Scheiß Satz den Pythagoras. Hier ein x da ein y, wie soll man da nicht Irre werden.

Ich schrieb letztendlich irgendetwas hin und hoffte, dass Mrs Hashpon einfach wen anders ran nahm.

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Wie nicht anders zu erwarten verging die restliche Stunde zäher als Kaugummi. Ich wurde zu allem Glück nicht ran genommen und bin somit einer zusätzlichen schlechten Note gerade so entwischt. Henry wird stolz auf mich sein.
Nein wird er nicht, es wird ihn nicht interessieren und er wird sich fragen warum zur Hölle ich ihm das erzähle.

Leicht überrascht merke ich, dass ich fast die letzte im Klassenzimmer bin und so schmeiß ich schnell alles was mir gehört in die Tasche und flitze der Meute hinterher.

Auf den Weg zur Cafeteria huschte ich noch einmal schnell ins Bad, denn auch Engel müssen mal.
Nachdem alles getan war, was getan werden musste wusch ich meine Hände und betrachtete meine Hände dabei eingehend. Vor allem als eine Gruppe voller kichernden Mädchen rein kam, mich kurz musterten und dann in den hinteren Teil der Mädchentoilette gingen. Ich versuchte es ja wirklich, aber das Gedachte von Mädchen zu hören die einen mit kritischen Blicken würdigen ist einfach zu verlockend.

"Mein Gott warum muss denn immer irgendwer auf Klo sein?"
"Puah was stinkt hier so, ist ja ekelhaft!"
"Die trägt bestimmt Push Up."
"Gott hat die geile Haare, warum wurde ich nur so gestraft mit meinen?"

Ich kann nicht wirklich sagen, dass mir das jetzt was gebracht hat.

Ich trocknete meine Hände an den Papierhandtüchern ab und schnappte meine Tasche vom Boden. Kaum war ich aus der Tür musste ich tatsächlich erst einmal Luft holen, denn wie das eine Mädchen schon meinte, es stank da drin.

Ich fuhr meinen Weg also fort und wurde dabei das Gefühl nicht los, dass mich wer beobachtete. Ich drehte mich ruckartig um, nur um so gut wie keine Menschenseele auf dem Flur zu sehen. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck ging ich weiter, bis mich ein Geräusch hinter mir erneut umdrehen ließ.
Und tatsächlich sah ich noch eine Person die Ecke rum springen.
Das gibts doch nicht!

Mit schnellen Schritten folgte ich dem Unbekannten um die Ecke, so schnell kommt er oder sie mir nicht davon.
Ich folgte ihm tatsächlich noch eine Ecke weiter, bis ich ein Geräusch hörte, was sich verdächtig nach jemanden der über etwas fiel und dann fluchte anhörte. Schnell überbrückte ich die paar Meter und fand jemanden vor, der mir unglaublich bekannt vorkam.
"Leon?", kam es leicht verwirrt von mir.
"Ach hi, Jayne, richtig?", er lachte nervös vor sich hin, doch die Masche zieht bei mir nicht.
"Warum folgst du mir?", ich rümpfte meine Nase und schaute auf ihn herab.
Er schien erst jetzt zu merken das er noch am Boden lag, denn er gab sich alle Mühe schnell aufzustehen und dann eine möglichst lässige Pose einzunehmen.
"Quatsch, ich folge dir doch nicht. Ich musste halt in die selbe Richtung wie du und dann fiel mir ein das ich hier noch was zu tun habe."
Er schien so selbstsicher in dem was er sagte, dass ich es ihm schon fast abkaufen wollte bis mir was einfiel.
"Achso und was genau hast du hier in der Hausmeisterabteilung zu suchen?", meine Augen wurden zu Schlitzen.

Jetzt schien ihm auch erst aufzufallen wo wir waren, denn er guckte sich schnell um bevor er sagte: „Ähm, ich hab ne Glühbirne gesehen die flackerte. Wie dem auch sei, auf dein Verhörspiel habe ich keine Lust, darf ein gut aussehender junger Mann nicht durchs Schulgebäude laufen ohne ins Kreuzverhör genommen zu werden?"

Irgendwo hatte er ja recht. Ich ging also ein paar Schritte zurück, um ihn nicht denken zu lassen ich rücke ihm auf die Pelle.

„Also ich an meiner Stelle sehe hier keinen gut aussehenden jungen Mann."

694 Wörter

EngelsmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt