Kapitel 24

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"Eure Hoheit! Eine Ehre das Sie wieder bei uns wandeln! Sir Leon hat Sie schon angemeldet, er wartet in den Tunierhallen.", begrüßte mich aufgeregt mein Diener Oliver, welcher dieses mal im strahlenden Grün vor mir stand. Ich zwang mir ein Lächeln auf und nickte ihm zu, während dieser sich schwungvoll umdrehte und vor lief.

Einige Gänge durch das Schloss und den anschließenden Garten weiter erreichten wir die besagten Hallen.
Es gab drei insgesamt und jede einzelne war auf eine der magischen Wege spezifiziert. Die erste Halle prunkte in einem kräftigem rot und war die Halle deren gewidmet, die den Kampf mit Waffen, wie Schwertern und Lanzen, gewählt haben um den Sieger zu bestimmen.
Die zweite Halle, direkt daneben stand, wurde in einem sanften Beige gehalten welches an den Ecken und Kanten weiß überlief. Diese Halle war für diejenigen bestimmt, welche den Kampf wählten, in dem sie ihre Fähigkeiten des Überlisten und Denken Taten sprechen lassen wollten. Diese Halle wurde für Denker und Waise errichtet, trotzdem dürfen sich darin auch Lehrlinge und Gelehrte gegenseitig darin messen.

Wir näherten uns der letzten Halle, welche am größten gebaut wurde und in einem strahlendem Gold mit bunten Anekdoten alle anderen Hallen in den Schatten zu stellen schien. Man sah dem Gemäuer aus Stein nicht an wie alt diese Halle tatsächlich schon sein wollte. Legenden besagen, das in der Mitte dieser Halle sich ganz am Anfang die drei wichtigsten und heiligsten Götter gegenüberstanden. Sie sollen verhandelt haben welcher Gott, welchen Teil dieser Welt bekam. Einer sollte den Himmel übernehmen, der andere das Leben und der letzte die Hölle. Doch waren es wohl nur selbsternannte Götter, denn sie alle starben und damit jedenfalls im Himmel kein Chaos ausbrach entschloss man sich hier für die Hierarchie. In der Hölle und im Leben brach das Verderben und die Demokratie aus.
So heißt es jedenfalls, wenn man Henry und Waisen glaubt.

"Er wird Sie erwarten, Majestät.", holte mich Oliver aus meinem Tagtraum raus und hielt mir die Tür zur Goldenen Halle auf.
Die Halle, für welche, die sich in der hohen Magie beweisen wollten.

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"Du hast dir Zeit gelassen.", begrüßte mich Leon mit verschränkten Armen in der Halle. Er stand in einer Art Kreis, welcher die Magie davon abhalten sollte auf die sonst prall gefüllten Reihen des Publikums überzugreifen.
Oliver tapste auf Abstand hinter mir nervös und hielt meinen robenartigen Mantel, welchen ich mir auf Erden noch übergeworfen habe. Jetzt war es mir zu warm.

Ich schluckte als ich sah mit was für einem hartem Blick mich Leon musterte, bevor sein Blick meinen Butler hinter mir traf.
"Oliver, geh bitte jetzt.", raunte leise ich ihm zu ohne mich umzudrehen, doch ich wusste das er mich gehört hatte.

Die Tür fiel hinter ihm zu und nun standen Leon und ich alleine in dieser riesigen bedeutungsvollen Halle uns gegenüber.

"Na dann wollen wir doch einmal sehen, wie gut du alleine auskommst, Prinzesschen!", rufte mir Leon entgegen und hebte seine Hand mir entgegen.
Augenblicklich wurde ich von einer Art Sog erfasst, welcher mich auf die Knie zwang. Er drückte mich noch tiefer doch kämpfte ich dagegen an.

Ich wusste genau, dass das hier kein Training war. Es war eine arrangierte Rache von Leon und Henry gegen mich. Sie wollten mir zeigen wie falsch ich lag in der Annahme ich würde es allein schaffen und bräuchte Leon und alle anderen nicht.

Sie haben Recht! Du bist so gut wie verloren ohne sie!

Der Sog schien von mir abzuweichen und sich in Luft aufzulösen, als Leon seine Hand senken ließ. Er sah mir triumphierend entgegen und drehte sich grinsend um.

Lässt du dir das einfach so gefallen?! Wehr dich!
Ich kann nicht!, schrie ich gegen die Stimme in meinem Kopf an.
Sag es nochmal! Sag mir wie schwach du bist!
Ich kann mich nicht wehren!, schrie ich erneut dagegen an.
DU bist schwach und erbärmlich! Deine Mutter sollte sich schämen!
Du überschreitest eine Grenze, fing ich an zu knurren.
Es ist doch so, du kannst nichts! Bist dumm und allein!

"Ich hab genug!", schrie ich und hielt mir die Ohren zu, während sich der Sog wieder um mich bildete und stärker als zuvor schien. Ich löste meine Hände von meinen Ohren und der Sog teilte sich zwei.
Es war gar nicht Leons Magie die gerade hier wirkte. Es war meine!

Ich überlegte keine Sekunde und schnellte meine Hände entgegen Leon, die Orkane folgten sofort und drückten den überraschten Leon nieder.
Der Orkan war so stark, doch ich hatte das Gefühl der kompletten Kontrolle.

Doch trotz des Drucks erhebte sich Leon aus seiner gezwungenen Pose und schaute mir wütend entgegen, während die zwei Soge immer noch über und um ihn wirbelten.
"Jemanden mit seinem eigenen Zug schlagen zu wollen ist schwach.", brüllte er über den tosenden Wind mir entgegen. Mit einer schnellen Handbewegung ließ er Massen an Erde vor mir aufbauen, was mich den Kontakt zu meiner Magie verlieren ließ. Die Soge verschwanden und die Wand aus Sand baute sich vor mir auf, dass ich keine Chance hatte vorbei oder darüber zu sehen.

Das lass ich mir nicht gefallen! Ich verschränkte meine Hände ineinander und sammelte so viel Energie wie möglich. Nun musste ich nur warten, denn jeder Jäger kam nach seiner Beute sehen.
Keine Minute später trat Leon grinsend durch die Wand. Das Grinsen blieb ihm jedoch schnell im Hals stecken als er die glitzernde und wabernde Kugel voller geballter Energie in meinen Händen sah. Er drehte auf dem Absatz um und wollte zum Rennen ansetzten, als ich schon die gesamte Kraft auf ihn los schickte.
Diese holte ihn in sekundenschnelle ein und hielt ihn in sich gefangen. Meine Fingerspitze hebend fing das große Bündel Kraft voller Energie und Leon an zu schweben.
"Jayne lass mich runter!", sagte er im ernsten Ton als er schon einiges an Höhe erreicht hatte. Ich verzog keine Miene genoss für einen Moment das Gefühl absoluter Macht.

"Jayne ich schwöre dir, wenn ich nicht gleich Boden unter meinen Füßen spüre da-"

"Was dann?! Heh!", brüllte ich ihm entgegen, stetig mit dem Gefühl der Macht über Leon.

"DU hörst jetzt mir zu! Ich entschuldige mich hiermit bei dir für Gesprochenes von letztens, aber es reicht jetzt! Ich bin eine geborene Königin, verdammt! Ich habe Fehler gemacht aber das haben wir alle, also hört auf mich zu demütigen, dafür das ich etwas falsches getan habe. Ich wollte es nicht so klingen lassen, war einfach aufgebracht.", sprach ich gen Leon, während mir immer mehr die nötige Kraft fehlte um Leon oben zu halten.

"Jayne, ich glaube es dir und ich nehme die Entschuldigung an, jetzt lass mich aber sofort aus deiner Energie frei!", schrie er panisch.

Ich wischte mit meinen Händen die gesammelte Magie weg und gab Leon die Möglichkeit sanft runter zu fliegen und ihn wieder Boden unter den Füßen spüren zu lassen.

1108 Wörter

EngelsmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt