Kapitel 15

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Ich war auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum. Ich wollte es ihn heute sagen. Nein, eher musste ich es ihnen sagen, sie hatten ein Recht darauf es zu wissen. Als ich am Portrait der fetten Dame ankam, wollte sie mich zu texten, was mich dezent nervte. ,,Phönix", sagte ich und verdrehte schon die Augen.Darauf kam nur die Antwort, ich solle sie nicht unterbrechen, wobei ich sie abermals unterbrach und sie mich dann endlich rein ließ. Ich sah die Rumtreiber schon auf den Sesseln am Kamin sitzen, doch hier konnte ich es nicht. Sirius winkte mir zu und rief durch den gesamten Gemeinschaftsraum meinen Namen. Ich stellte mich vor die drei Sessel und hatte den Kopf gesenkt ,,kann ich mit euch reden, oben?". Krone nickte und alle drei standen auf und wir begaben uns auf den Weg in den Schlafsaal der Jungen. Sie setzten sich auf die Betten und ich blieb stehen, kratzte mich an der Nase, so wie ich es immer tat, wenn ich mich unwohl fühlte oder nervös wurde. Jetzt gab es keinen Weg mehr zurück. Meine Kehle schnürte sich zusammen, als würde mir jemand einen Strick um den Hals legen, diesen enger machen und mich anschließend aufhängen, wie ein Gemälde an der Wand. ,, ich...," begann ich zu sprechen, doch meine Stimme brach im Satz ab. ,,ich...ich bin.. ich bin ein Vampir, ein Monster der Nacht." Ein kurzes Schweigen trat ein. Es machte mich traurig, denn in diesem Moment konnte ich nicht erkennen, was sie fühlten, was sie dachten und wie sie reagieren würden. Ich lief ohne ein Wort zu sagen aus dem Raum. Mir standen die Tränen in den Augen. Ich konnte sie einfach nicht kontrollieren. Ich lief aus dem Schloss, einfach weg von allem hier, keiner sollte mich so sehen. Ich war schwach, ich bin verletzlich. Ich hatte Angst, dass sie würden so reagieren und so war es dann auch geschehen. Ich saß in der Dunkelheit auf dem Steg und meine Füße hingen in dem kalten Wasser des großen Sees und immernoch liefen mir die Tränen die Wangen herunter.


Remus PoV

Sie lief aus dem Raum. Sie ist auch anders, genauso wie ich. Ich kann sie verstehen, dabei wirkte sie am Anfang überhaupt nicht so. Wir guckten uns alle an. Ich sprang auf und lief ihr nach,  doch sie war wirklich schnell und nach einer Zeit hatte ich auch schon ihre Spur verloren und so verlangsamte ich meine Schritte. Ich lief einfach weiter und kam am großen Tor, wo wir immer am Anfang des Schuljahres durch schreiten, an. Die Wege waren leicht beleuchtet und in der Dunkelheit konnte man nur die Silhouetten der Gegenstände und Bäume erkennen. Ich ließ meinen Blick schweifen. Mein Blick ging über den verbotenen Wald bis zum Bootshaus und zum  großen See. Dort auf dem Steg, da war ein schwarze Punkt, eine Silhouette. Ich begab mich auf den Weg nach unten zum Steg, wo der Unfall, vor nicht zu langer Zeit stattfand. Die Wege waren nur von kleinen Laternen beleuchtet und das nur sehr schwach und so hatte meine Sicht keine große Reichweite. Umso näher ich dem See kam, desto deutlicher konnte ich ein Schluchzen vernehmen. Ich betrat den Steg und sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und so konnte ich ihr verheultes Gesicht sehen.

Erzähler PoV

Remus näherte sich langsam Darkra, er kam näher und näher. Darkra schaute ihn immer noch an. Er setzte sich neben sie. ,,Was willst du Remus, was möchtest du von mir?", fragte Darkra und schaute in die dunklen Tiefen des Sees. ,,Möchtest du wirklich mit jemanden wie mir reden, mit einem Monster?" ,,Nein, möchte ich nicht, sagte Remus, ich möchte mit meiner Freundin reden, die ich wirklich gut verstehen kann." Darkra schüttelte den Kopf, sie wusste nicht, wie jemand sie verstehen konnte, doch Remus sprach weiter: ,,ich selber habe auch ein Geheimnis, welches ich nicht gerne preisgebe, doch ich werde es dir sagen, weil du meine Freundin bist und ich weiß, dass ich dir vertrauen kann." Darkra schaute auf. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. ,,Darkra, du bist kein Monster und wenn, dann wäre ich auch eins, denn ich bin ein Werwolf und ich selbst habe mich lange zeit als Monster gesehen, doch meine Freunde und auch deine, haben mir das Gegenteil gezeigt und das werden wir auch dir zeigen, denn du bist nicht das Monster der Nacht, du bist die Tochter der Nacht." Remus nahm sie in den Arm und ihr liefen die Tränen über die Wangen, doch es waren keine Tränen der Trauer, diesmal waren es Freudentränen.

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So endlich ist es wieder soweit für ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und es gefällt euch noch es zu lesen, denn das ist schließlich mein Ziel, euch eine Geschichte zu geben, die man auch gerne ließt. Außerdem würde ich gerne @MarowMarie danken, für ihren lieben Kommentar.

Eure Monique

Die Tochter der Nacht ~Rumtreiber FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt