Mein Wunsch war also wahr geworden. So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt. "S-sie ist was?", Zayn schaute mich entsetzt an. "Infiziert. Mein Wunsch ist wahr geworden." "DU HAST DIR GEWÜNSCHT MEINE MUM WÄRE INFIZIERT?!" "Nein du Depp! Ich wollte nur mal wissen, wie es ist in so einer Welt zu leben", erklärte ich ihm. Er nickte nur und konzentrierte sich wieder auf seine Mum. Sie hatte uns noch nicht entdeckt, was wirklich ein Wunder war, da wir uns ja unterhielten. "Zayn, ich hoffe du weißt, was dir jetzt bevorsteht..", verusuchte ich ihm behutsam klar zu machen, dass wir seine Mutter töten müssten, um das Haus verlassen zu können. "Lea! Ist das dein Ernst?! Das ist verdammt nochmal meine Mutter! Ich werd sie doch nicht-" "Zayn, wir müssen. Oder wir sterben", das Letztere flüsterte ich so leise, dass es kaum zu hören war, doch er hatte es gehört. Ich sah wie Zayn mit den Tränen kämpfte und würde ihn am liebsten in die Arme nehmen. Jedoch jede kleinste Bewegung würde dazu führen, dass die Decke raschelte. Und das wiederum würde dazu führen, dass uns Mrs. Malik, oder was von ihr noch übrig war, uns hörte. "Das wird schon", flüsterte ich ihm zu und er nickte. Vorsichtig glitt seine Hand zu seinem Nachttisch und ergriff das Taschenmesser, welches ihm sein Vater einmal geschenkt hatte. Seitdem hatte es ein Ehrenplatz auf dem Nachttisch. "Ich kann das nicht", seine Stimme zitterte. "Soll ich?", große Lust hatte ich nicht darauf die Mutter meines besten Freundes zu erstechen, aber was blieb mir anderes übrig? Er nickte stumm und gab mir das Taschenmesser. Seine Augen glänzten. Er tat mir schrecklich Leid. Mrs. Malik stand mit dem Rücken zu uns, sodass ich mich leicht von hinten anschleichen konnte. Ich atmete ein letztes Mal durch. "Es tut mir Leid Mrs. Malik", flüsterte ich und rammte ihr das Messer mehrmals in die Kehle. Zayn schrie kurz auf, hielt sich jedoch schnell die Hand vor den Mund, um nicht noch mehr anzulocken. Ich wurde mit Blut bespritzt, doch das war mir egal. Ich hatte gerade einen Menschen getötet. Sie war kein Mensch mehr. Das, was du getan hast war das einzig Richtige, sagte mir meine innere Stimme und sie hatte Recht. Ich wollte es nur nicht wahr haben.
"Zayn, wir müssen hier raus. Sie könnten uns schon längst umzingelt haben. Habt ihr Rucksäcke? Wir müssen das Wichtigste einsammeln und mitnehmen, eh hier alles geplündert wird." Ich versuchte ruhig zu bleiben, doch meine Stimmte zitterte wie verrückt und ich hatte das Gefühl, ich könnte jederzeit einfach aufwachen und alles wäre nur ein Traum gewesen. Dabei hatte es erst angefangen.
"Im Keller haben wir Rucksäcke und Vorräte, die genau auf solche Ausnahmezustände ausgelegt sind. Meine Mum war schon immer paraniod, was sowas angeht." Bei dem Wort "Mum" musste er schlucken. "Okay. Holen wir uns die Rucksäcke", sagte ich und lief los. Wir gaben uns Mühe so leise wie möglich zu bleiben, um nicht noch mehr 'Runner' anzulocken. Komisch das Wort einmal selbst zu sagen. Wir packten alles Wichtige zusammen und wollten gerade das Haus verlassen, als Zayn abrupt stehen blieb und mich ansah . "Und wohin hattest du eigentlich vor zu gehen?", fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern, sagte dann aber: "Erstmal zu mir. Mal sehen, wie es da aussieht. Außerdem brauch ich noch Kleidung. Ich hatte nicht vor das Jahr über in Top und Hotpants herumzurennen." Zayn nickte und wir verließen nun wirlich das Haus.
"Heilige Scheiße.." Uns beiden stand der Mund offen. Autos waren umgekippt, das Nachbarshaus brannte und alle Leute waren durchgedreht. "Kommt mir bekannt vor", sagte ich nur und Zayn schmunzelte kurz. "Komm!" Ich packte meinen besten Freund am Arm und zog ihn mit mir. Wir rannten, bzw. stolperten die Straßen entlang und bahnten uns einen Weg durch die Menschenmassen. Alle schrien und suchten verzweifelt nach Angehörigen. Wir kamen an der Schule vorbei und gestern noch hätte mich der Anblick zum Jubeln gebracht. Aus fast allen Fenstern loderten riesige Flammen und im Dach prangte ein risiges Loch, wie als wäre eine Bombe eingeschlagen. "Sowas sieht man auch nicht all Tage, was?" Ich schrak zusammen. Neben uns stand Mrs. Marrigan, unsere Biologielehrerin. "Mrs. Marrigan, was ist hier passiert? Warum sind plötzlich alle wahnsinnig?", fragte Zayn, in Hoffnung auf eine Antwort. "Eine Pilzart, auch genannt "Cordyceps" hat sich weiterentwickelt." "Und was heißt das jetzt?", fragte ich, obwohl ich es ja eigentlich wusste. "Der Pilz befiel eigentlich nur Insekten, hauptsächlich Ameisen. Doch eine neue Art setzt sich nun auch im Gehirn des Menschen fest. Kennt ihr das Ps3 Spiel "The Last of Us"? Tja, Naughty Dog hat wohl hellseherische Fähigkeiten." Sie sagte es mit so einer Ruhe, als würde alles um uns herum gar nicht existieren. "Und was sollen wir jetzt tun?", Wir sahen sie hilflos an. "Sucht euch nur das Nötigste zusammen. Essen, medizinische Versorgunsmittel Kleidung und Waffen. Es wird nicht lange dauern, bis alle anfangen zu plündern." "Okay." Mehr sagten wir nicht dazu. Asl wir gerade gehen wollten, meldete sie sich noch einmal zu Wort: "Halt wartet. Es ist besser, wenn ihr bei mir bleibt. Ihr seid erst 14. Die Infizierten würden euch glatt in Stücke reißen." "Danke Mrs. Marrigan", sagte ich und lächelte kurz. "Lena. Nennt mich Lena. Wir sind nicht mehr in der Schule." Wir nickten und liefen ihr hinterher, da sie schon vorgerannt war. Es tut mir Leid Mum. Ich wäre gern nocheinmal zurück gekommen, aber Sicherheit geht vor. Ich hoffte, sie war noch am Leben.
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Wenn euch das Kapitel gefalleb hat, würde ich mich über ein ★ und einen Kommentar riesig freuen. Und falls ihr tlou fans kennt, dürft ihr die Story auch gern weiterempfehlen. :)
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Endure & Survive || 1D/Tyraphine || TLOU FF *completed*
Fanfic"Could you kill?" "Could you do worse?" "If a loved one was infected, could you do the right thing?" "Could you be 'The Last of Us'?" Die vierzehnjährige Lea hat es nicht leicht, denn sie lebt in eine Welt voller Infizierter. "So etwas gibt es nur i...