26.Kapitel

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CARA

Natürlich ist es kein doofer Traum!

Das ist die Realität!

Traurig starre ich vor mich hin. Wir sind nicht mehr viele. Einer von uns muss gehen. Sollte ich etwa gehen...?

Nein,die Vorstellung mich selbst zu essen ist zu gruselig!

Aber genauso wie die Vorstellung,das jemand anders es tut.

Vielleicht sogar Allie...

Nein,Allie ist die einzige,die ich noch habe. Ihre blauen Augen sind ganz anders als die eisigen von Meggie. Aber noch längst nicht so schön,wie Beas braune Augen sind. Oder besser waren,denke ich traurig. Wie soll ich es allen erklären,dass Meggie nicht sterben wird...?

Meine Gedanken fahren Achterbahn.

"Cara?",fragt plötzlich eine vorsichtige Stimme.

Ich hebe den Kopf und sehe Allie. Sie guckt besorgt. "Du blutest ja…!"

Ich schaue an mir herunter. Ich habe gar nicht bemerkt,wie Meggie mir ein paar Schnitte am Arm mit dem Messer zugefügt hat. Dafür ist der innere Schmerz einfach zu groß gewesen. "Ach,sind doch nur ein paar Kratzer!",versuche ich zu lachen,jedoch es gelingt mir nicht. Den letzten Teil krächze ich eher. "Meggie hat dir gesagt,das sie nicht gehen wird,nicht wahr?",fragt Allie mich nach einer Weile. Ich nicke nur deprimiert. "Aber es gibt noch etwas anderes,ich sehe es in deinen Augen!",sagt Allie plötzlich. "Glaub mir,Allie,das willst du nicht hören",murmele ich. "Doch,bitte sag es mir",bettelt sie. "Na gut,aber du darfst es nicht weitererzählen. Besonders nicht Max."

Sie nickt und blickt mich misstrauisch an.

Ok. Jetzt ist der Moment der Wahrheit gekommen.

Ich fühle mich so schrecklich hilflos und verzweifelt,dass ich es keinem wünschen würde. Aber Allie hat die Wahrheit einfach verdient.

"Es...geht...um Bea-Meggie hat mir davon erzählt.",stammle ich. "Okay. Gibt es Neuigkeiten?",will Allie wissen. Ich nicke und ohne,dass ich es will,kommen mir die Tränen. "Sie...sie...ist...tot...",murmele ich. Allie bricht auch in Tränen aus. "Nein...sie hat es nicht verdient!"

"Ich weiß,Allie,ich weiß."

Nach einer gefühlten Ewigkeit gehen wir zurück zum Lager. Als Eddie uns so sieht,rennt er schnell zu Allie umarmt sie. Zwischen ihnen blicke ich einfach nicht durch. Sie haben sich wohl am Anfang der Games vertragen und jetzt sind sie verliebt. Aber jetzt ist es auch egal. "Was ist passiert?",will Mark wissen. "Meggie...sie will nicht gehen...",murmele ich. "Ist doch nicht ganz so schlimm...",versucht Mark mich aufzuheitern."Es muss jemand anderes sich dieses Mal wohl oder übel selber opfern. Wer will?"

Keiner meldet sich. "Wollen wir alle sterben oder wollen wir überleben?"

Er blickt auf Hannes. "Wie ist es mit dir?"

"I...ich?",fragt Hannes ängstlich.

"Ja...wer sonst?",fragt Mark. "Wenn wir's nicht schaffen,müssen wir alle sterben ",sagt er zur Bestätigung. "Und willst du das?"

"N...nein",stottert Hannes. "Dann opfer dich!",ruft Mark.

"Aber du kannst dich genauso gut opfern!",schreit Hannes.

"Ne...weil ich bin der Anführer,ich muss das nicht...!",schreit er Hannes an.

Der nickt. "Okay,ich gehe. Aber ich werde dich für immer hassen,Mark."

Dieser zuckt nur mit den Achseln. "Ist mir recht."

"Okay. Wie sollen wir vorangehen?",frage ich. "Ich würde sagen,erstmal den Arm abschneiden und dann die anderen Körperteile",sagt Mark grinsend. "Nein!Ich hab's mir anders überlegt,ich gehe doch nicht!",ruft Hannes. "Nein,jetzt geht's nicht mehr,tut mir leid",sagt Mark,der immer noch grinst. "Zur Hölle mit dir!",schreit Hannes ihn an. "Können wir jetzt mal anfangen?",höre ich Mark sagen. Hannes nickt und gibt ihm seinen Arm. Mark nimmt sein Messer und sticht in Hannes' Arm. Hannes schreit auf. Ich verdecke meine Augen mit meinen roten Haaren. "Ah!!!Hör auf!",höre ich. Ich streiche mir die Haare aus dem Gesicht. Hannes Arm liegt auf dem Boden. Man sieht Blut,Muskeln und Knochen. Mich überrascht es,dass ich den  Anblick nicht fürchte. Allie zittert vor Angst und weint. Eddie hat einen Arm um sie gelegt und murmelt:"Es ist gleich vorbei."

the SlendergamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt