28.Kapitel

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PERRY

Ich stehe vor Bea's Zimmertür. Soll ich hineingehen?

Meine Finger berühren die Klinke. Ist es wirklich richtig nach allem,was ich getan habe?

     Flashback

      Ich trete vor die Tür. Ich soll Marina töten. Die hübsche Rothaarige mit den braunen Strähnen. Wie soll das gehen?!

Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich ihr eine 3+ als Gesamtnote gegeben. Nicht so wie bei Ashley,der wirklich unaufmerksamsten Schülerin der ganzen Stufe. (Ja ich weiß: Ashley,die Schlaue. Aber manchmal muss man sowas schreiben;))

Smith,mein Vater-eher ein Biest von einem Vater-hat mir eine Axt gegeben. "Damit die Teilnehmer etwas mehr Angst entwickeln.",so sagte er. Aber will ich das wirklich tun?

Keine Ahnung. Ich muss es wohl,wenn ich bei Dad nicht gleich unten durch sein möchte. Ich wandere durch den Wald. Smith hat mir versichert,dass Slenderman heute Nacht nicht in meine Nähe kommen wird. Schonmal was gutes.

Ich nehme mein Pad raus,wo alle Daten der Teilnehmer stehen und wo sie sich befinden. Marina,Links dann rechts,dann links,Ziel erreicht.

Bea,links,dann rechts,dann links dann gerade aus,Ziel erreicht.

Soweit sind sie also gar nicht voneinander entfernt. Etwas in mir freut sich und etwas in mir hält das andere Etwas für verrückt. Bea bringt sich andauernd in Gefahr. So jemanden brauch man wirklich nicht. Okay,Perry. Es kann sein,dass du dich verliebt hast. Du hast Bea auch immer stundenlang in der Schule beobachtet. Aber du musst dich konzentrieren!

Ich folge dem Pfad,den mir das Pad anzeigt. Schon sehe ich Marina,allein. Das ist gut. Das ist sogar sehr gut. Die Axt,die ich in der Hand halte,schleift fast über den Boden. Marina steht direkt vor mir und schreit wie wild:"Sam,Sam!"

Ich halte die Axt fest und zum Schlag bereit. Noch ein Schritt Marina,ein Schritt...

Sie macht ihn. Ich schwinge die Axt und sie schlägt sich in Marinas Rücken. Sie schreit und fällt. Im Fallen schreit sie noch lauter. Es tut mir irgendwie im Herz weh,dass ich zu sowas im stande bin,aber was sein muss,muss sein. Ich schlage meine Axt tiefer in ihr Fleisch,immer und immer wieder. Dann...erschlafft ihr Körper und ihr Blut bedeckt den Waldboden. Ich putze meine Axt an einem Strauch ab und...blicke direkt in Bea's erschrockenes Gesicht. Erst da wird mir klar,was ich getan habe. Sie rennt weg.

Ich bin ein Monster.

3 Stunden später

Ich bin entsetzt darüber,was ich getan habe. Das. Ist. Nicht. Wahr.

Ich hocke in meinem Zimmer und betrachte die fröhlichen Eingravierungen an der Wand. Es sind Vögel,Rauten und Muster. Mum hat sie vor etlichen Jahren gezeichnet. Mum...wir waren eine fröhliche Familie. Doch eines Tages haben Mum und Smith sich richtig in die Haare gekriegt. Mum brüllte so etwas wie:"Du machst unseren Peregrine zu einem Monster!Er hat auch feine Seiten! "

Und Dad brüllte:"Er heißt nicht Peregrine! Perry. Einfach nur Perry. Und er soll keine feine Seite haben. Das ist nicht männlich."

Und Mum wieder:"Doch. Du hattest eine feine Seite als wir uns kennenlernten,weißt du nicht mehr? Deshalb habe ich dich erst genommen."

Mit diesen Worten ist sie gegangen. Einfach gegangen. Und kam nie wieder.

Es klopft an der Tür. "Herein."

Ich kann mir denken,wer das ist. Meine Vermutung bestätigt sich. Smith. "Perry",sagt er. "Es gibt da etwas zu erledigen."

"Aha. Und was?",versuche ich neugierig zu sagen. Es misslingt mir eindeutig. "'Bea...muss weg. Sie weiß zuviel und hat dazu noch so etwas wie magische Kräfte."

Sofort bin ich hellwach. "Magische Kräfte?"

Smith nickt. "Wirst du sie aus dem Weg schaffen?"

Das sollte ich tun?

Ich mag sie. Aber andererseits auch nicht. Ich habe keine Ahnung.

"Ich...ich weiß es nicht...",krächze ich. "Wenn du es nicht tust,wird das Folgen haben. Jenna könnte viel zustoßen",sagt Smith lächelnd. "Ich tu's ",bringe ich hervor und muss schlucken. "Braver Junge",sagt Smith und geht. Soll ich das wirklich tun?

Andererseits wird Jenna sterben. Ich nehme die Axt von gerade eben und gehe aus der Tür. Der warme Wind schlägt mir entgegen und weht mir mein schwarzes Haar aus dem Gesicht. Ich entferne mich und gehe den großen Hang hinauf auf der Suche nach Bea. Es wird etwas dunkler als ich mich in den Schutz der Bäume begebe.

Ich habe gerade das Gefühl schon ewig zu laufen,als ich Stimmen höre. "Ich habe eigentlich schon Gefühle für dich gehabt..." Den Rest verstehe ich nicht. Ich gehe in Richtung der Stimmen und verstecke mich im dichten Gestrüpp. Max und Bea. Sie sitzen nebeneinander und blicken sich verträumt an. Ich verspüre einen kleinen Stich in der Brust. Plötzlich ruft Bea Max etwas zu und kommt hierher. Ich halte mich nun nicht länger im Gebüsch auf. Ich trete hervor und blicke sie böse an. Wut. Schmerz.

Ich werfe die Axt auf ihren verletzten Arm und sie schreit. Trotzdem feuert sie einen Pfeil auf mich ab. Er trifft mich am Arm. Vor Schmerz treten mir Tränen in die Augen. Ich sehe gerade noch,wie sie auf den Boden stürzt,da kommt auch schon Max auf mich zu. Er wirft ein Messer und es trifft mich an der Brust. Ich schreie und ziehe es raus. Mit letzter Kraft werfe ich es in Max' Richtung. Ed streift seine Brust,aber er rennt ohne mit der Wimper zu zucken zu Bea. Ein Schmerz reißt mich zu Boden und ich winde mich. Ich bin ein Monster.

Flashback Ende

Ich schüttele den Kopf. Ich muss mit Bea reden. Die Klinke fühlt sich schön kalt an. Genau wie mein Herz. Ich atme tief durch. Dann öffne ich die Tür.

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Danke für die Reads:)

Ab jetzt kommt jede Woche ein Kapitel:*

Eure Stella;)

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