27.Kapitel

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CARA

"Allie!",schreie ich und renne in die Richtung des Feuers. Der Rauch vernebelt meine Sinne und ich muss husten,aber das ist nicht schlimm. Solange ich Allie nicht gefunden habe.

Ich höre Mark,der schreit:"Jetzt stirbst du und tust mir einen Gefallen!"

Allie,wo bist du nur?!

Ich höre ein Wimmern. Es kommt von links!

Ich renne hin,genau in die Arme von einem,großen,fiesen,nicht menschlichem... Mark.

Ich will wegrennen,aber er hält mich fest umklammert. "Na,wen haben wir denn da?",fragt er. "Die kleine,dumme Cara."

"Lass mich los!",krächze ich. Jedoch Mark schreit:"Niemals! Ich brauche dich noch!"

Mich...brauchen?!Wovon redest du,Mark?!

"Du wirst ins Feuer gehen müssen!",ruft er. "Die kleine Allie ist zu schwach dafür...!"

Ich blicke Allie an. Sie liegt blutend am Boden. "Allie!",schreie ich und muss gleich darauf wieder husten. Ich habe gar nicht bemerkt,dass das Feuer näher gekommen ist. Mark grinst mich an. Er geht in die Richtung des Feuers und zerrt mich mit. Ich verankere meine Füße fest im Boden,aber das tut nur noch mehr weh,da Mark meine Hände trotzdem noch fest hält und daran zerrt.

Ich kann nicht anders,ich muss einfach mitgehen. "Mark,hör auf!",schreie ich,aber er tut es natürlich nicht. Er grinst nur. Jetzt. Das Feuer ist direkt vor uns. "Mark,bitte...",versuche ich es noch einmal,aber er lässt wieder nicht los. "Mark,bitte",äfft er mich nach. Mit einer Hand hält er meine zwei Hände fest und die andere Hand legt er auf meinen Rücken. "Stirb,kleine Cara!",flüstert er und will mich ins Feuer schieben. Ich kneife die Augen zusammen. Mark schiebt mich ein Stück und ich spüre schon die Wärme,die mich wie ein heißer Atem umhüllt. Ich nehme gar nicht die Schritte war,die auf uns zurennen. "Cara!",ruft irgendeine Stimme. Der Rauch ist mir egal. Ich bin voll und ganz auf das Feuer konzentriert,das mich empfängt und die Wärme.

Bis mich jemand brutal zurückreißt. "Cara,was ist nur in dich gefahren?",fragt Max. Ich blicke mich um. Eddie und Mark kämpfen auf dem Boden. Eddie bewaffnet und Mark unbewaffnet. Eddie trifft Mark mit dem Messer am Hals. Mark haut Eddie aufs Auge. Die beiden richten sich wieder auf.

Ich bemerke aber,dass Eddie Mark langsam aber sicher ins Feuer drängt. Irgendwann ist das Feuer so nahe,das es sich in Mark's Schuh frisst. Dieser schreit ohrenbetäubend laut und will weglaufen,aber Eddie hält ihn fest umklammert und schubst ihn. Mark kann sich nicht halten und wird vom Feuer sozusagen verschlungen.

Ich will sehen,wo er ist,aber ich sehe niemanden. Er ist nicht zu sehen. Eine Weile lang bruzelt das Feuer noch,dann ist es schlagartig weg. Auf dem Boden liegt nur ein Häufchen Asche. Mark.

"Cara,bist du okay?",fragt Max. Ich nicke. Da fällt mir Allie ein. "Allie,sie ist verletzt!",rufe ich. Schnell rennen wir zu ihr. Sie liegt noch immer am Boden. Aus einer Kopfwunde tropft Blut. Sonst scheint sie unverletzt zu sein. "Allie?",fragt Eddie und sieht sie fragend an. Allie blickt auf. Tränen laufen an ihrer Wange hinunter. "Es ist alles gut",flüstert Eddie. Allie nickt dankbar.

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BEA

Verschlafen blinzele ich in die Morgensonne. Sonne?!

Kann man im Wald nicht nur einzele Strahlen vernehmen?!

Ich reiße die Augen auf. Ich bin in einem fremdem Himmelbett und in einem fremdem Zimmer. Was ist nur passiert?

Ich sehe an mir herunter. Ich habe ein schwarzes Schleifenkleid an. Woher hab ich das?,frage ich mich im stillen.

Da fällt mir alles wie Schuppen von den Augen. Als ich an gestern zurückdenke,wird mir schwummerig. Wie spät es wohl ist?!

Neben meinem Bett steht eine Digitaluhr,die anzeigt:

1.September,12:55 Uhr

Normalerweise schlafe ich nie so lange. Es muss wohl an dem Essen liegen,das ich gestern gegessen habe. Ich setze mich auf und strecke mich. Was ist mit Max und Cara!? Möglicherweise sind sie in Gefahr!

Mein Körper krampft sich zusammen und trotz der Wärme ist mir kalt. Du musst einfach versuchen,hier wieder herauszukommen. Nur wie ist die Frage...

Es klopft an der Tür. Erst will ich die Tür nicht aufmachen,da es  irgendwer sein könnte,aber als ein leises:"Bea,mach auf! Ich bin nicht gefährlich!",von der anderen Seite der Tür kommt,weiß ich wer es ist. Jenna. Schnell renne ich zur Tür und mache sie mit einem Ruck auf. "Sorry",lache ich und grinse Jenna an. "Okay,okay. Ist ja gut",sagt sie und sieht sich fragend in dem Zimmer um. "Ähm...was suchst du?!",frage ich und sehe sie verwirrt an. "A...alles gut!",versucht Jenna sich da rauszureden. Aber ich traue ihr nicht. "Jenna,was ist denn wirklich?",frage ich sie. "Ach,es ist nur...wenn dich jemand findet...dann brauchst du einen Ort zum Verstecken. Und ich sollte dafür sorgen,das es nicht passiert. Verstanden?",sagt sie unwohl. "Ähm...ich glaube ja."

Viel schlimmer finde ich es,dass sie kein Frühstück dabei hat. Mein Magen grummelt und ich sage:"Kannst du bitte das Frühstück bringen."

Es sollte eigentlich eine Frage sein,aber jetzt habe ich es gesagt.

"Na klar,natürlich",sagt sie und zeigt auf den Nachttisch,"Da liegt eine Bürste. Falls du eine brauchst. Und ich glaube ja."

Sie schmunzelt und geht aus dem Zimmer. Ich hole mir die Bürste und während ich mich kämme,denke ich über mein Leben nach.

Bis ich zehn war,hatte ich ein gutes Leben. Mum und Dad haben mir alle Wünsche,die ich hatte,sozusagen von den Lippen abgelesen. Wir fuhren in den Urlaub nach Frankreich,da der Rest zu kleinen Inseln wurde. Großbritannien gibt es nicht mehr. Es ist vollkommen überspült. Hawaii wurde von den Vulkanen vernichtet und in Kanada und Skandinavien ist es zu kalt zum leben. Am Südpol ist es zu heiß. Deutschland wurde ebenfalls zu einer Insel,aber Frankreich und Polen sind mitgewandert. Das alles geschah vor hunderten von Jahren. In der Schule hatte ich 3 beste Freundinnen: Sharon,eine pummelige Chinesin mit krausen kurzen Locken,Sarah,ein amerikanisches Mädchen mit Dreadlocks und Gabi,ein Mädchen mit langem blondem Haar. Wir waren die allerbesten Freundinnen.

Doch dann änderte sich alles schlagartig: Sharon wurde auf der Flucht erschossen,Sarah verlor ein Bein und Gabi wurde von Soldaten mitgenommen. Ich habe pausenlos um meine Freundinnen geweint. Mum und Dad beschlossen,ebenfalls zu fliehen und so flohen wir nach Frankreich,wo nicht soviel Krieg war. Nach einem Jahr Sicherheit beschloss Mum in Deutschland meine Tante zu besuchen und fuhr hin. Doch dann,nach 3 Tagen,erzählte Dad mir,dass es noch einen Bombenanschlag gegeben hatte und eine Bombe auf das Haus meiner Tante gefallen sei. Meine Cousine Lenia,die während dem Zeitpunkt in der Disko war,war die einzige,die überlebte. Sie zog zu uns. Mich kümmerte es nicht,denn ich war noch immer voller Trauer. Mum war so wunderschön mit ihren blonden Haaren,ihren braunen Augen und...sie ist tot. Mich kümmerte nicht mal Lenias zickige Art,wie toll sie sei. Dunkelbraune Haare und blaue Augen seien der neueste Schrei,sagte sie immer. Danach wurden die Slendergames eingeführt. Dad erzählte mir alles darüber und auch,dass ich mitmachen musste. Ich war traurig und auch er hatte geweint,da er Angst um mich hatte.

2 Wochen später wurden die Schulen wieder aufgebaut und daraus wurde unser Gymnasium erstellt. Lenia und ich gingen hin. Lenia musste nicht mehr bei den Slendergames teilnehmen,da sie in die 11.Klasse kam. Ich in die 6.

Cara und ich wurden seit dem ersten Tag an Freunde. Und so geschah alles. Es war alles wie immer: Cara und ich hatten Spaß,Lenia wurde immer netter und die Slendergames immer begehrter. Bis zu dem Tag vor den Slendergames.

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Ich bin so in Gedanken versunken,dass ich gar nicht gemerkt habe,das es an der Tür klopfte. "Herein,Jenna!",rufe ich,weil ich mir denken kann,dass sie mit dem Frühstückstablett vor der Zimmertür steht. Die Tür geht langsam auf. "Ich bin nicht Jenna",sagt eine Stimme,die mich erstarren lässt. Er kommt herein und als ich ihn vor mir sehe,lasse ich vor Schreck die Bürste fallen.

Perry.

the SlendergamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt