Chapter 11.

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Ich versuchte die Gedanken an Landon so gut wie es ging abzuschalten, um mich auf das Lernen zu konzentrieren. Ich konnte schon von klein auf nicht wirklich besonders gut lernen, weshalb ich mich immer bemühte, im Unterricht aufzupassen. Doch jetzt war das Lernen noch viel schwerer, da immer wieder ein fettgedrucktes „Harry“ vor meinen Augen schwirrte.

Liebend gerne würde ich ihm glauben, dass er unschuldig sei und doch normaler war, als ich angenommen hatte. Denn dann hätte ich nämlich einige Probleme weniger. Doch ich war misstrauisch ihm gegenüber. Zu Recht. Es gab nur Dinge, die dagegen sprachen, Harry Styles zu trauen.

Das allzu bekannte Läuten der Haustürklingel gab mir eine Chance, vom Lernen loszukommen, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ.

Ich sprang von meinem Drehstuhl auf und lief mit flinken Schritten aus meinem Zimmer, den Flur entlang und die Treppen hinunter und stoppte vor der Haustür. Ich unterließ es durch den Spion zu gucken, da ich nicht glaubte, dass Lynn, Matt oder gar Harry hier wieder auftauchen würden. Als ich die Haustür öffnete, fiel mir ein Stein vom Herzen als ich Tyler mit einem Strauß voller roten Rosen entdeckte.

Überrascht nahm ich ihm dankend die Blumen ab und lief in die Küche, um aus den Schränken eine Vase zu holen.

„Es tut mir leid, dass ich gestern so doof zu dir war“, entschuldigte sich Tyler und schlang seine Arme um meine Hüfte, als ich vor dem Waschbecken stand und sauberes Wasser in die Vase füllte. Nachdem ich die Blumen in die Vase getan hatte, stellte ich sie erstmals auf der Theke ab, löste mich aus Tylers Griff und drehte mich zu ihm um. Seine Miene fiel und er sah traurig aus, vielleicht, weil er dachte ich sei böse auf ihn, da ich mich aus seinem Griff befreite.

Meine Hand fand den Weg zu seiner Wange und mein Daumen strich über seine Lippen, bevor ich mich auf Zehenspitzen stellte und ihm einen kurzen Kuss schenkte. „Ich bin diejenige, die sich entschuldigen sollte. Mir war vorne rein schon klar, dass du dagegen sein würdest und dennoch frage ich dich so einen Müll.“ Ich tat einfach mal so, als wäre ich gestern nicht beim Internat.

Grinsend zog mich Tyler an seine Brust und wiegte mich leicht hin und her. Da mein Ohr an seiner Brust lag, konnte ich sein Herzschlag hören und ab seinem schnellen Herzschlag schmunzeln.

○○○

„Du weißt nicht, was ich für uns beide organisiert habe“, prahlte Tyler, doch ich habe schon wieder mein Kopf in das Buch gesteckt und schenkte ihm keine wirkliche Beachtung. Ich lernte noch nicht einmal. Ich plante nur, wie ich am besten auf Harry zuging, ohne, dass ich ihm jegliche Beleidigungen ins Gesicht klatschte.

Wenn ich wüsste was er gerne tun würde, könnte ich vielleicht das mit ihm unternehmen? Schlechte Idee. Er tat bestimmt nur illegale Sachen gerne. Bevor ich überhaupt solch derartige Pläne schmiedete, sollte ich erstmal den Kontakt zu ihm finden. Also, so richtigen Kontakt, den normale Menschen hatten. Das Problem war nur, dass er alles andere als normal war. Es schien unmöglich zu sein. Aber… vielleicht könnte ich ja Lynn um Hilfe beten?

„Ist das nicht fantastisch, Alice?“, meinte Tyler begeistert und seine Stimme drang wieder in mein Gedächtnis.

Ich nickte träumerisch und gab einen Laut von mir, dass wie ein schlichtes „Mhm“ klang.

„Hörst du mir überhaupt zu?“

 Ich legte den Stift, mit dem ich die ganze Zeit auf einem Blatt Papier belanglos herum gekritzelt habe, damit Tyler auch wirklich dachte, dass ich lernte, aus meinen Fingern und drehte mich mit meinem Drehstuhl zu Tyler. Während ich meine Finger knetete, sah ich meinen Freund entschuldigend an. „Tut mir leid, was hast du noch einmal gesagt?“

dangerous » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt