Chapter 18.

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Ein triumphierendes Grinsen klebte die ganze Zeit über auf Harrys Lippen – sogar, als ich mich erschöpft auf sein Bett fallen ließ und die weiche Matratze an meinem Rücken genoss.

„Meine Eltern werden mich umbringen“, murmelte ich eher zu mir selbst, als zu Harry, aber dennoch hörte er es und fühlte sich natürlich auch angesprochen.

„Werden sie eh“, meinte er belustigt und gesellte sich zu mir im Bett. Natürlich mit seinen Pfoten bei sich und sodass sich unsere Körper nicht in Berührung kamen.

Ich verdrehte meine Augen, musste jedoch kurz danach leise auflachen. Teils, weil ich wirklich hier in Harrys Bett lag und teils, weil Harry mit seinem Kommentar ausnahmsweise mal Recht hatte.

„Und wie werden wir es den Idioten heimzahlen?“

„Welchen Idioten?“, fragte ich leicht verwirrt, doch starrte die Zimmerdecke an, obwohl ich Harrys Blick auf mir spürte.

„Na Tyler, Matt und Lynn. Die werden garantiert nicht mal so unbestraft davon kommen.“

Eine angenehme Wärme machte sich ungewollt in meinem Körper breit, denn dieser Satz klang so, als würde er sich für mich rächen wollen.

„Denn immerhin haben sie meinen Namen benutzt und dafür musste ich deine Schläge kassieren. Nicht, dass du stark wärst, aber alter, dein Tritt in Klein-Harry war echt schmerzhaft“, fügte er schnell hinzu, demnach die angenehme Wärme abrupt verschwand und ich leicht darüber enttäuscht war, musste aber dennoch lachen. Denn obwohl ich nicht in sein Gesicht sah, konnte ich mir genau vorstellen, wie er jetzt seine Miene verzog.

„Diesen Tritt hast mehr als verdient, denn immerhin hast du mich einfach mal so geküsst, dabei meine wundervolle Rede, die ich für dich vorbereitet hatte, unterbrochen und dabei wusstest du, dass ich einen Freund hatte.“

„Aber bei unserem letzten Kuss warst du auch mit Tyler zusammen. Und hast mich dennoch zurück geküsst“, erinnerte er mich daran und konterte auch gleichzeitig.

Ich spürte das starke Prickeln in meiner Wange, das mir sagte, dass ich rot anlief. Es war nicht nur peinlich, sich einzugestehen, dass ich Harrys Kuss erwiderte sondern auch, dass ich somit meinen treuen Freund betrogen hatte.

Aber ich hoffte, dass sich dieses Bild, wie ich auf Harrys Schoß saß, in Tylers Gehirn eingebrannt hatte und er es jedes Mal sah, wenn er seine Augen schloss. Das hatte er nämlich mehr als verdient, nach Allem, was er getan hatte.

„Vielleicht sollten wir sie im Glauben lassen, dass wir etwas planen, es aber gar nicht tun, sodass sie krampfhaft versuchen, unseren Plan aufzudecken“, schlug ich vor und versuchte dabei unauffällig das Thema zu wechseln. Was Harry natürlich bemerkte, hielt jedoch seine Klappe und wendete sein Blick nun von mir ab. Um gemeinsam mit mir die interessante, weiße Decke anzustarren.

Auf einer komischen Art und Weise war das hier wirklich schön. Harry war still und unterdrückte seine frechen Kommentare und wir lagen in einem Bett mit einigen Zentimetern Abstand. Aber natürlich war ich so dumm und zerstörte diesen Moment, indem ich die Klappe aufriss.

„Wieso bist du so?“ Ich könnte schwören, dass ich das Harry schon einmal gefragt hatte. „Ich meine… so… nett. Hilfsbereit. Und sowas.“

Die Neugierde nagte schon lange an mir und jetzt schien mir gleichzeitig ein perfekter und bescheuerter Moment zu sein. Es kam mir allerdings auch so vor, als wüsste ich die Antwort bereits oder die Antwort würde direkt vor meiner Nase liegen, aber ich war blind und dumm in Harrys Gegenwart. Ich könnte jetzt auch einfach sagen, dass er irgendwelche Hintergedanken hätte, denn seit wann benimmt sich Harry denn so… eigenartig nett? Aber hätte er welche, dann würde man das doch merken. Oder?

Und schon wieder merkte ich, wie verwirrt ich von dem ganzen Zeug hier war.

Es kam mir immer noch alles wie ein Traum vor, seitdem ich wegen meinem Referat in diesem Internat war und auf Harry traf. Es schien einfach so unrealistisch, dass Tyler mich so dermaßen verletzte und mich nun so anwiderte.

Als Harry nach einigen Worten immer noch nicht geantwortet hatte, dachte ich, er sei eingeschlafen. Doch als ich mein Kopf zur rechten Seite lehnte, sodass ich ihn anschauen konnte, lag er immer noch stumm da und betrachtete die Decke – als hätte ich nichts gefragt.

„Harry?“, hakte ich nah.

„Ich wollte nur nett sein. Wenn es dich stört dann hast du eben Pech gehabt“, brummte er und warf mir einen mürrischen Blick von seinen – plötzlich sehr dunklen – smaragdgrünen Augen, zu.

Enttäuschung machte sich in mir breit, denn das war allerdings nicht die Antwort, die ich erwartet hatte. Aber was hatte ich denn ehrlich gesagt erwartet? Das er irgendetwas Schnulziges und Süßes sagen würde? Darauf konnte ich lange warten.

Wartete ich denn überhaupt darauf?

Irgendwie verletzten mich sein harscher Ton, zeigte es ihm jedoch nicht und verdrehte meine Augen. „Wie aufmerksam von dir, nett zu sein. Aber wenn du es nicht ehrlich meinst, kannst du es ja gleich bleiben lassen. Wenn du mich einfach in Ruhe lässt, wäre so vieles einfacher“, murmelte ich, doch von Wort zu Wort klang meine Stimme schlaffer, ehe ich laut gähnen musste und meine Lider schloss – ignorierte dabei die Tatsache, dass ich immer noch bei Harry war und ich mich schleunigst nach Hause begeben sollte. Vor allen Dingen machte das Harry nur, weil er „nett“ sein wollte und mich womöglich gar nicht mal hier haben wollte.

Harrys P.O.V

Ich beobachtete Alice von der Seite, wie sie mit dem Geräusch eines Wales zu gähnen begann, ehe ihre Lider sich schlossen und sie keinen Mucks mehr von sich gab. Nur ihre Brust hob und senkte sich im gleichmäßigen Tackt und ich ging mal davon aus, dass sie eingeschlafen war.

Ihre langen, geschwungenen Lippen lagen auf ihren Wangen, die einen angenehmen und rötlichen Teint besaßen. Ihre Mundwinkel ihrer vollen Lippen waren ein bisschen gehoben und ihre knallroten Haare, von denen ich mich fragte, ob sie von Natur aus so waren oder ob Alice die immer wieder färbte, lagen auf ihrer Schulter und einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht.

Es kam mir vor, wie eine Ewigkeit, wie ich sie da so betrachtete und versuchte zu verstehen, wieso sie nochmal hier in meinem Bett lag.

Meine Finger flogen sanft über ihre Wange und strichen eine rote Haarsträhne hinter ihr Ohr, wobei ich ihr so nah war, dass mein Atem über ihr Gesicht flog und ich für eine Sekunde dachte, dass ich sie damit aufwecken konnte. Doch zum Glück streckte sie sich nur – schellte mir fast eine – ehe sie sich auf die andere Seite rollte und mir den Rücken zuwandte.

Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit, wie sie da so in meinem Bett lag, noch all ihre Klamotten tragend und träumte anscheinend vom typischen Mädchenkram.

Ob sie wohl von mir träumte?

Ich schüttelte heftig mit dem Kopf, um diesen Gedanken zu verbannen und gedanklich meiner inneren Stimme eine reinzuhauen.

Ich rappelte mich auf, ging leise auf die Zimmertür zu, während ich aus meiner Hosentasche eine Zigarette herausfischte. Ich steckte mir diese zwischen meinen Lippen und wollte gerade die Tür öffnen, als ich ein lautes Gemurmel hinter mir hörte.

„Harry“, könnte ich Alice‘ Stimme hinter mir wahrnehmen und wendete meinen Blick zu ihr, öffnete meinen Mund, um ihr zu antworten. Schloss ihn jedoch wieder, als ich sah, dass Alice immer noch schlief.

Ich hatte kleinen blassen Schimmer, wieso es mein Herz tat, aber es schlug auf einmal schneller, als ich realisierte, das Alice‘ wohl tatsächlich von mir träumte.

○○○

Ich stand hinter dem Internat und zog kräftig an meiner Zigarette – allerdings schon meine Fünfte, seitdem ich wusste, dass Alice von mir träumte – ehe ich den Rauch inhalierte und ihn anschließend wieder ausblies.

Es gefiel mir nicht, was für eine abartige Wirkung Alice auf mich hatte.

Vielleicht lag es auch daran, dass es schon ein Weilchen her war, als ich mich das letzte Mal zu gedröhnt hatte. Das müsste ich auf jeden Fall mit Matt nachholen. Aber vorerst musste ich ihm mit ihm „unterhalten“, denn das, was er da abgezogen hatte, verstieß gegen unseren Bro-Code.

Okay, wir besaßen keinen Bro-Code. Aber das ist schräg, was der Typ abgezogen hatte. Sowas von genial, aber dennoch schräg. Und das diese Dumpfbacke das auch noch alles auf mich geschoben hatte, kotzte mich am meisten an.

Wegen ihm war ich wahrscheinlich nicht mehr dazu fähig, Kinder zu zeugen. Nicht, dass ich irgendwann mal Kinder haben wollte. Aber es war dennoch eine miese Nummer von ihm.

Und das er da auch noch diesen Kückenfurz alias Tyler miteinbezogen hatte.

Bei dem Gedanken an Kückenfurz musste ich unwillkürlich meine Augen verdrehen und entnervt aufseufzen. Doch bevor ich mich weiterhin meinen Gedanken widmen konnte, tauchte plötzlich Matt neben mir auf, mit einer Kippe zwischen seinen Lippen.

Er zog sein Feuerzeug aus seiner Hosentasche, führte die Flamme zu seiner Zigarette und zog daran, sodass sie aufglimmte. Ehe er mir den Rauch direkt ins Gesicht blies, das mich allerdings wenig kümmerte.

„Was sollte die Scheiße mit Alice?“, knurrte ich nun mehr als schlecht gelaunt. Den hier zu treffen hatte ich nicht erwartet. Obwohl wir immer hier zusammen rumhangen.

„Ach komm schon, das war eine geile Nummer“, lachte er und zog erneut an seiner Zigarette, während ich meinen Stummel wegschmiss und mir eine Neue anzündete.

„Ne, irgendwie nicht.“

„Bist du jetzt sauer, weil du diese Trulle jetzt an deiner Backe kleben hast?“, fragte mich Matt amüsiert und grinste von einem bis zum anderen Ohr.

Und das war’s jetzt mit der Freundlichkeit.

Ich packte ihn mit einer schnellen Bewegung an den Kragen, hob ihn mit Leichtigkeit ein Stückchen hoch, bevor ich ihn heftig gegen die Wand des Internates presste.

„Rede nicht so über sie“, knurrte ich und musste feststellen, dass ich hier gerade Alice beschützte.

Ich musste mich schleunigst zu dröhnen.

„Ist ja gut, ist ja gut!“ Matt hob abwehrend die Hände in die Luft, demnach ich ihn zögerlich wieder auf den Boden absetzte und meine Hand von seinem Kragen nahm. Er klopfte sich imaginären Staub von der Kleidung, ehe er mich grimmig anfunkelte. Ihm lag etwas auf der Zunge, doch er schwieg viel lieber.

„Gutes Mädchen“, dachte ich belustigt und musste bei diesem Gedanken schmunzeln. Doch ich durfte nicht vergessen, was Matt angestellt hatte.

„Das war so überhaupt gar keine coole Nummer von dir, Matt. Und dann hast du auch noch Tyler mit reingezogen.“ Ich schüttelte fassungslos meinen Kopf.

„Seit wann interessierst du dich für sie? Sag mal… du mag…“

„Schnauze, Dexter. Ich mag hier niemanden“, unterbrach ich ihn barsch.

Ich hatte keine Ahnung, ob ich gelogen hatte oder nicht. Aber wenn das die Wahrheit wäre – wenn ich für Alice wirklich keiner dieser abartig kitschigen und überflüssigen Gefühle empfand – wieso zum Teufel lag sie dann in meinem Bett und schlief?!
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VORWEG; DANGEROUS HAT JETZT EINEN TRAILER – FINDET IHR AN DER SEITE HEHE

In dem Trailer sind nicht alle Ideen, die ich für diese Story eigentlich geplant hatte, eingebaut – weil das sonst einfach zu viel verraten würde – also nicht wundern; es wird noch eine Menge passieren! (:

Zu bedanken habe ich mich an @DarlingYau die sich Zeit genommen hat, um diesen wundervollen Trailer zu erstellen. DANKESCHÖN! XX Widmung geht, wie ich dir bereits ja mal gesagt habe, an dich!


Ich wollte eigentlich dieses Kapitel länger schreiben, hatte allerdings keinen Schimmer mehr was ich schreiben sollte. Tut mir leid, ich versuche es beim nächsten Kapitel, das höchstwahrscheinlich innerhalb dieser Woche kommt. (:

Hat es euch gefallen?

Und die Sicht von Harry?

Ich habe so gut es ging, versucht, nicht allzu viel zu verraten und ich bete, dass es mir auch gelungen ist.

Habt noch einen schönen Tag ihr Sweeties, liebe euch xx

dangerous » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt