Chapter 13.

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Ich schluckte laut, mein Herzschlag beschleunigte sich, während alles um mich herum etwas verblasste und ich nur noch diesen drohenden Blick dieser eisblauen Augen sah, die von Ian gehörten. Irgendetwas sagte mir, dass ich es nicht wagen sollte, dieses Angebot abzuschlagen.

Schließlich wendete ich meinen Blick von seinen Augen ab, starrte viel lieber den Boden an, ehe ich leicht nickte und ein „Okay“ wisperte.

„Gut“, meinte Lynn fröhlich, harkte sich bei mir unter und als ich sie anschaute, sah ich ihr zufriedenes und überglückliches Grinsen. Ich wusste nicht, ob es an der Tatsache lag, dass ich zustimmte, oder wegen etwas anderem. Ich bezweifelte, dass es wegen mir war.

Lynn schleppte mich durch die Straßen, Ian folgte uns, ehe wir an einem schwarzen Auto ankamen und einstiegen.

Das Auto stank nach Rauch und ich musste dadurch husten, doch fasste mich schnell wieder.

Wir waren alle ruhig, nur laute Musik drang durch die Boxen und erfüllte dieses große, nach Rauch stinkende, Auto. Die ganze Fahrt über schaute ich aus dem Fenster und betrachtete den Himmel; es war bereits dunkel, der Mond schien auf die Erde herab und die Sterne begannen zu strahlen.

Das Quietschen der Räder, das zu hören war als wir stehen blieben, ließ mich leicht zusammen zucken und aus meiner Träumerei zurück in die Realität kommen.

Aus dem Fenster konnte ich sehen, dass vor uns ein großes Haus war und es sah so aus, als würde darin eine große Party steigen. Die Musik, die im Haus gespielt wurde, dang in dieses Auto, als Ian seine Musik abgestellt hatte.

„Ich hasse Partys“, meinte ich, obwohl ich wusste, dass diese Aussage jetzt auch nichts mehr ändern würde.

„Glaub mir, die ist cool! Harry ist auch da“, meinte Lynn und zwinkerte mir vielsagend zu, ehe sie aus dem Auto stieg.

Harry war hier?

Meine Gedanken liefen plötzlich auch Hochtouren und jegliche Vorstellungen, wie dieser Abend verlaufen könnte, blitzten vor meinem inneren Auge. Egal was passieren würde, dieser Abend würde nie gut enden, solange Harry und ich in einem Haus waren.

Während ich ausstieg und auf das Haus zuging, versuchte ich in Rekordzeit einen schlauen und dennoch simplen Plan zu schmieden, um Harry näher zu kommen.

Obwohl mir dieser Racheplan nichts als Ärger brachte, würde ich ihn noch lange nicht verwerfen. Dafür war die Vorstellung, Harry am Boden zu sehen, zu entzückend.

Als wir in das Haus traten, dessen Haustür offen stand, kam mir eine Welle von Rauch und widerlichen anderen Gerüchen entgegen, worauf ich angewidert mein Gesicht verzog. In dem Flur, den wir entlang gingen, waren Menschen die ihre Zunge so tief in den Hals des Anderen schoben, als würde es um Leben und Tod gehen, deren Hände betatschten sich so öffentlich an intimen Stellen und ich fühlte mich so, als würde ich gerade bei einem Porno zusehen, nur, dass ich direkt daneben stand.

Als wir den Flur verließen und in ein großen Raum – indem es nur von tanzenden und schwitzenden und betrunkenen Menschen wimmelte – wurde alles nur noch von bunten Lichtern, die immer wieder flackerten, beleuchtet. Es tat in meinen Augen weh, dennoch konnte ich Harry erkennen, der an der Wand mit einem roten Becher in der Hand, gelehnt war und direkt in meine Richtung schaute.

Ich blinzelte einige Male, als ich mir tatsächlich einbildete, ein leichtes Lächeln auf seinen pinken Lippen gesehen zu haben. Das lag bestimmt an diesen Lichteffekten.

Mir wurde plötzlich etwas in die Hand gedrückt und als ich den Blick von Harry wendete, sah ich Ian dicht vor mir, der auf mich herab lächelte. Er hatte mir einer dieser roten Becher in die Hand gedrückt und es roch verdächtig nach Alkohol.

dangerous » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt