Chapter 19.

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Widmung geht an @HarryStylesLoverin ich hab dich lieb, hny xx

„Wie du meinst… aber bevor du mich endgültig beschuldigst, es war nicht meine Idee. Weder Lynns, meine oder Tylers Idee war das. Ich habe nur das getan, was man mir sagte, ansonsten wäre ich mehr als am Arsch“, murmelte Matt und zog an seiner Zigarette.

Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, während ich Matt mit einem verwirrten Blick bedachte. „Wessen Idee war es dann? Und was meinst du damit, du wärst dann mehr als am Arsch? Rede Klartext, Dexter.“

„Es war die Idee von…“, weiter kam er nicht, da sein beknacktes Handy anfing zu klingeln.

Natürlich sprach er seinen Satz nicht weiter, sondern ging viel lieber an das Handy. War ja nicht so, dass ich schon eh schlecht gelaunt war, nein, er musste noch eins drauf legen.

Wer auch immer ihn anrief, ich hoffte, er hatte einen verdammt guten Grund.

Ich rauchte meine Zigarette zu Ende, warf den Stummel rücksichtslos hinter mich und beobachtete Matt dabei, wie er nur hin und wieder ein „Ja“ – „Okay“ –„Mhm“ murmelte, so, als wäre er schon eingeschüchtert. Das passte irgendwie nicht zu Matt.

„Sorry, ich muss weg“, sagte er knapp, bevor er abhaute. So schnell war er weg, dass er vermutlich gerannt war und ich schaute ihn verdattert hinter her.

Wer auch immer ihn angerufen hatte, er musste ihn ganz schön an den Eiern haben. Oder hatte es gar nichts mit dem Anrufer zu tun? So kompliziert diese Sache hier.

Während ich versuchte, mich nicht weiter mit Matt zu beschäftigen, schlenderte ich den ganzen Weg zu meinem Zimmer zurück. Als ich die Tür öffnete und herein spazierte – natürlich leise, falls Alice noch schlief – fand ich jedoch Alice wach vor, die kerzengerade auf meinem Bett saß, ihr Handy in der Hand hielt und auf dieses herabsah.

„Du bist ja wach“, bemerkte ich und war erstaunt darüber, dass von der schlechten Laune vorhin keine Spur mehr war.

Ihr Blick richtete sich nach oben – sie sah mir direkt in die Augen – bevor ich erkannte, dass ihr einige Tränen über die Wangen liefen, demnach sich ein unangenehmes Gefühl in sich breit machte.

Irgendwie… wollte ich sie nicht so sehen. So traurig.

Ich reagierte sofort und stürzte mich aufs Bett, worauf sie mir stumm ihr Handy in die Hand drückte und sich danach schniefend die Tränen, mit dem Handrücken, wegwischte. Dabei wandte sie den Blick von mir. Und so ungern ich es auch zu geben mag; es gefiel mir nicht so sonderlich, dass sie lieber eine Wand anstarrte als mich.

Ich schüttelte diese Gedanken weg und betrachtete nun das Handy von Alice. Musste feststellen, dass es sich um eine Nachricht von Anonymous hielt und langsam dämmerte es mir, doch bevor ich kurzeilige Schlüsse zog, las ich mir die Nachricht durch.

„Muss wehtun, von vorne bis hinten angelogen zu werden, stimmt’s?“

Meine Augen verdunkelten sich Wort für Wort und eine unglaubliche Wut machte sich in mich breit. Egal wieso sie Alice so etwas antaten, langsam war es kein Witz mehr. Vor allen Dingen, dass jetzt Tyler oder Matt oder Lynn oder wer auch immer ihr die Trennung von Kückenfurz dermaßen unter die Nase rieben, dass sie zu Weinen begann.

Ich habe Alice nach all den bösen Wochen, in denen sie mich als Arschloch gesehen hatte – und es jetzt wahrscheinlich immer noch tat – noch nie Weinen gesehen.

Ich versuchte meine Wut zu vertuschen, drückte ihr, ihr Handy in die Hand und legte zögerlich einen Arm um die Schulter. Und als ich bemerkte, dass sie vor dieser Berührung nicht zurück schreckte, zog ich sie sanft an meine Brust und schlang gleich noch meinen anderen Arm um ihren dünnen Körper.

Sie vergrub ihr Gesicht in meine Brust, während ich mein Kinn auf ihren Kopf sanft abstützte und ihren fruchtigen Duft hineinsog. Und plötzlich – wie bei der schlechten Laune – war die Wut verflogen und mein Körper entspannte sich allmählich.

„Ich werde mich darum kümmern“, hauchte ich und schloss unbewusst meine Augen – ließ mich vom Strom meiner Gefühle mitreißen und erkannte mich langsam selbst nicht wieder. „Das verspreche ich dir.“

Nach einigen Minuten machten wir es uns noch bequemer, indem wir uns auf das Bett legten. Alice‘ Kopf auf meine Brust und mein Arm um ihr geschlungen, und in dieser Stellung schliefen wir schließlich ein.

Alice P.O.V

Es war wirklich… komisch, neben Harry aufzuwachen. Sehr komisch sogar. So komisch, dass ich für den Bruchteil einer Sekunde glaubte, dass ich träumte oder mir irgendwer heimlich Drogen verabreicht hatte. Doch als meine Fingerspitzen sanft durch seine Locken fuhren und ich bemerkte, dass sie sich verdammt echt an fühlten, musste dies hier anscheinend die Realität sein.

Ich musste zugeben, dass er so unschuldig aussah, wenn er schlief.

Ein lautes Stöhnen seinerseits war zu hören und ehe ich mich versah, hatte er sich auf mich gelegt. Er kuschelte sich an meinen Körper – dachte anscheinend, ich wäre ein Kissen – und schlief weiter. Während ich nach Luft krächzte, da er mich mit seinem vollen Gewicht belastete.

Entweder ich ließ mich zerdrücken, oder ich schob Harry vor mir und riskierte dabei, das sich ihn aufwachte. Und dann würde er wahrscheinlich wieder den Arsch raushängen lassen und unser gestriger Abend wäre dann dahin.

Es war wundervoll gewesen, normal mit Harry zu sprechen. Noch wundervoller war, dass er mich in den Arm nahm und er mir versprach, dass er sich um Tyler kümmern würde. Und wir dann anschließend Arm in Arm eingeschlafen waren.

Ich ließ meinen Blick durch den Raum gleiten. Nach einer Uhr. Die ich anschließend auch neben mir auf dem Nachttisch fand.

9:43 Uhr.

Ich ignorierte mal die Tatsache, dass ich gestern nicht Zuhause aufgekreuzt war und mich meine Eltern eigenhändig umbringen werden, wenn sie mich sehen. Und das ich zu spät zur Schule kam.

Der Fakt, dass ich hier mit Harry lag war viel angenehmer als der, indem ich Ärger von meinen Eltern bekam.

Ein weiteres Stöhnen riss mich aus den Gedanken, worauf ich auf Harry blickte, der mich mit verschlafenen und blinzelnden smaragdgrünen Augen ansah. Sein Haar lag in allen Richtungen, während sich ein kleiner roter Abdruck auf seiner Wange zu finden ließ, da er mit dieser Wange in meiner Halsbeuge lag.

„Alice?“, hauchte er verwirrt und eine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen, als er diese zusammen zog.

Ich fing an zu grinsen, worauf ich nickte. „Guten Morgen.“

Er rieb sich übers Gesicht, murmelte mit seiner rauen Stimme ein „Guten Morgen“ zurück, bevor er schlagartig realisierte, dass er neben mich lag und neben mir aufs Bett sprang.

„Ich dachte die letzte Nacht wäre nur ein Traum…“, murmelte er eher zu sich selbst, als zu mir. Dennoch hatte ich es gehört und runzelte empört die Stirn, nicht dazu in der Lage, seine Aussage entweder positiv oder negativ zu sehen.

„Willst du denn, dass es ein Traum war?“, fragte ich unbehaglich nach. Es war mir plötzlich ganz unangenehm, neben Harry zu liegen. Ich kam mir jetzt irgendwie so dreckig vor, da ich in dem Bett eines anderen Mannes geschlafen hatte. Und dann war es auch noch Harry.

Der gerade so schöne Moment war vorbei und die bittere Wahrheit schlug mir erneut ins Gesicht.

Wollte ich mich nicht mal von Harry fernhalten? Jetzt lag ich in seinem Bett. Hat ja super geklappt.

Doch, dass Harry sich wahrscheinlich wünschte, dass letzte Nacht ein Traum wäre, verletzte mich irgendwie.

„N-nein“, riss er mich plötzlich aus den Gedanken. „Nein. N-niemals. E-e-es war ein-fach… zu schön um w-wahr zu sein“, murmelte und stotterte er gleichzeitig, während er sich parallel zu dem an dem Nacken kratzte.

○○○

Nach mehreren peinlichen Gesprächen und einer viel peinlicheren Stille, beschloss ich, dass ich mich auf dem Weg zu meinen Eltern machte. Daher standen wir beide jetzt vor Harrys Zimmertür. Ich rot angelaufen und Harry auf den Boden starrend.

Und in dieser Haltung standen wir jetzt schon zirka fünf Minuten und dennoch traute sich keiner von uns Beiden, zu sprechen.

Doch schließlich seufzte ich leise auf, ehe ich durch meine roten Haare fuhr und diese hinter meinem Ohr steckte. „Also… danke“, fing ich an, doch ließ zwischen diesen beiden Wörtern eine lange Pause, da Harry zu mir aufblickte und ich direkt in seine smaragdgrünen Augen sah. „Danke, das du gestern für mich da warst. Das war… nett.“

Nett?! Ist das dein Ernst, Alice?

Klar war es nett. Aber ich hätte mir echt etwas Besseres einfallen lassen. Oh Gott, warum fällt mir in Harrys Gegenwart immer alles so schwer?

Aber Harry schien entweder dieses blöde Wort „Nett“ nicht aufgefallen zu sein oder er ignorierte es. Denn er lächelte mich erheitert an und ich war mittlerweile daran gewöhnt, dass er mich anlächelte und dieses anscheinend echt war. „Ich bin immer für dich da, Alice.“

Ich spürte eine angenehme Wärme, die sich blitzschnell in meinem Körper verbreitete und dafür sorgte, dass meine Beine zu Wackelpudding wurden, als Harrys Hand meine umschloss.

Und jetzt waren wir an einem Punkt angelangt, in dem ich nicht wusste, was ich tun sollte.

Sollte ich einfach weggehen und ein normales „Tschüss“ sagen? Oder soll ich ihn umarmen?

Während ich mir den Kopf darüber zerbrach, schien Harry es ganz einfach zu fallen. Denn plötzlich spürte ich, wie sich zwei große Hände meinen Kopf festhielten und sich etwas Weiches und Sanftes auf meine Lippen legte.

Ein Feuerwerk brach in meiner Magengrube aus. Mein Herz machte einen Aussetzer, während meine Augen schlossen und mich nicht gegen meinen Gefühlen wehrte – sondern ich einfach diesen Kuss erwiderte.

Kaum zu glauben, dass ich diesen Kerl hasste. Oder gehasst habe.

Harrys Augen leuchteten, als wir uns voneinander lösten – worüber ich etwas enttäuscht war, ehrlich gesagt – und sein Lächeln war das schönste der ganzen Welt.

„Komm gut nach Hause“, hauchte er, während sein Daumen meine rechte Wange streichelte und ich breit lächelt, wodurch mit Sicherheit meine Grübchen zum Vorschein kamen.

Ich nickte, umarmte Harry noch einmal ganz schnell und inhalierte dabei seinen Geruch – seinen Rauch + Männerparfüm Geruch – ehe ich aus dem Zimmer verschwand und mich auf den Weg in die Höhle des Löwen machte, sprich: ich ging zu meinen Eltern.

○○○

Ich machte mir vor Angst in die Hosen, da mich meine Eltern bereits über zwanzig Mal angerufen haben, ich jedoch mein Handy letzte Nacht auf Lautlos gestellt hatte und deshalb davon nichts mitbekam.

Zitternd vor Angst stand ich vor meiner Haustür und versuchte meine Schlüssel ins Schloss zu kriegen, erwischte diesen aber erst nach dem vierten Versuch. Ein starker Windzug, der wohl echt gerne meinen Tod wollte, stieß die Haustür mit einem Ruck auf, worauf ich zögernd hinein trat.

Ich wollte mich nicht mehr vor diesem Gespräch drücken, weshalb ich meine Füße von meinen Schuhen befreite und diese dann laut auf den Boden fallen ließ. Doch diese Geräusche hallten nur in diesem großen Haus wider – keine schreiende Mutter und kein schreiender Vater.

Ich war alleine.

Sie waren wohl arbeiten.

Ich stieß erleichtert die Luft hinaus, von der ich nicht wusste, dass ich sie angehalten habe und lief in die Küche, um mir etwas kaltes Leitungswasser in ein Glas zu schütten.

Ich nippte an diesem, stützte mich mit einer Hand an der Theke ab und blickte aus dem Fenster. Mein Blick streifte ungewollt zum Briefkasten, dessen roter Pfeil nach oben zeigte und mir somit vermittelte, dass wir Post hatten.

Seufzend trank ich den Rest der Flüssigkeit aus, ehe ich es laut in die Spüle stellte und mich wieder nach draußen begab, um die Post zu holen.

Rechnungen. Briefe an meine Eltern und… ein zerknülltes Blatt Papier.

Mit gerunzelter Stirn warf ich die Post meiner Eltern auf eine Kommode im Flur. Marschierte zum Wohnzimmer und ließ mich auf der Couch nieder, währenddessen „öffnete“ ich dieses Blatt Papier und las die ersten Worte.

Und das Blut gefror mir in den Adern.
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Ich hatte eigentlich noch ein paar Ideen für dieses Kapitel, aber es war so ein perfekter Moment aufzuhören. xD Knapp zweitausend Wörter (: ich versuche das nächste Kapitel genauso lang oder gar länger zu schreiben. Versprechen kann ich jedoch nichts. (:

Ich habe auf einmal voll viele Ideen und es wird ein bisschen Action dazu kommen, das werdet ihr bald erfahren. Ich will aber auch nicht zu viel verraten. :3

Voraussichtlich habe ich geplant, am Montag das nächste Kapitel zu Schreiben. Da ich aber auf eine Ganztagschule gehe und einen beschissen langen Stundenplan habe, könnte es recht schwierig werden. Ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür x

- Ihr könnt mir übrigens im letzten Kapitel, bzw. in der A/N ein paar Fragen stellen! (:

Liebe euch xx
 

dangerous » h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt