19. »Sehnsucht«

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Mae

Wie jeden Tag setzten wir uns an den Tisch und frühstücken gemeinsam, ohne Mary. Meine Mutter sprach mit mir, doch mit meinem Vater konnte ich keine Gesprächsthemen finden.

Meine Mutter wusste das mit Mary und Louis und war auf meiner Seite. Sie hatte mir versprochen immer bei mir zu sein und wird das auch immer sein.

»Wo ist Mary?«, sprach mein Vater und aß dabei sein Brötchen, das mit Schinken und Käse belegt wurde.

Ich zuckte mit den Schultern und wollte mit ihm kein Wort sprechen. Einfach das er Mary geglaubt hat, hat mich zutiefst verletzt und ich habe mir am Abend wirklich die Schuld gegeben. Doch als meine Mutter mich letztens darüber angesprochen hatte, ging es mir besser und die Schuldgefühle ließen nach.

Mein Vater war mein König, ich glaubte ihm und vertraute ihm. Doch das Vertrauen wurde leicht zerrissen und das könnte er mit einem Klebeband nicht wieder zusammen kleben.

»Sie ist bei ihrem Freund.«, sagte meine Mutter und sie spukte förmlich die Wörter.

Sie mochte Mary immer noch, da es ihre eigene Tochter ist. Doch das Mary meinen Freund ausgespannt hat, hatte sie eine Wut auf Mary die ich nicht beschreiben konnte.

»Wer ist dieser unbekannte Freund?«, zischte mein Vater und trank kurz einen Schluck aus seiner Tasse.

Der Blick meiner Mutter glitt zu mir und ihre Augen sprachen Sätze. Sie wollte das ich es ihm beichte, doch ich wollte es nicht. Ich wollte nicht mit ihm reden, denn er hat mich zutiefst verletzt.

»Es ist Louis.«, sagte meine Mutter und blickte langsam zu meinem Vater der in Bewegung hielt.

»Louis Connor?«, wollte mein Vater sicher gehen und blickte schluckend zu meiner Mutter.

Meine Mutter nickte langsam und plötzlich stand mein Vater auf. Ohne uns anzuschauen zog er sich seine Jacke an im Flur und dann hörte ich die Haustür zuknallen. Ich sah ängstlich zu meiner Mutter, die nur gezwungen lächelte.

»Er wird ihnen nichts antun, oder?«, fragte ich unsicher und schluckte schwer den letzten Teil des Brotes runter.

»Ich hoffe es..«, flüsterte meine Mutter und trank still aus ihren heißen Tasse und blickte aus dem Fenster.

Ich knabberte an meiner Oberlippe und sah mich im Zimmer um. Ich hatte Sorgen um meinen Vater, ich wollte nicht das er sich vor ihnen vergisst und etwas tut was er bereut. Obwohl es Mary und Louis verdient hätten, wollte ich nicht das sich jemand verletzt.

Ich weiß Mary und ich, sind nicht die besten Schwestern und wir wollen es auch nicht sein. Doch im Leben passiert alles aus einem Grund. Einerseits bin ich sogar froh das ich nicht mehr mit Louis zusammen bin.

Dank den beiden konnte ich mich einer Person widmeten die mein Gehirn schon seit um sieben Uhr nicht verlässt. Wesley. Ich wollte ihm schreiben, doch hatte keine Nummer. Ich wollte ihn besuchen, doch hatte keine Adresse. Ich würde alles tun ihn heute zusehen, doch es wäre einfach Schicksal wenn er vor meiner Tür auftauchen würde.

Plötzlich klingelte es an der Tür und ich weitete meine Augen. Mein Vater könnte niemals so schnell wieder zurück sein, oder doch?

Ich rannte zu Tür und öffnete stürmisch.

Meine Augen sahen genau in die grünen Augen, auf die ich voller Sehnsucht gewartet habe. Ich weitete meine Augen und meine Lippen öffneten sich leicht. Mein Herz wurde abrupt schnell und meine Atmung genauso. Mein ganzer Körper stand im Schock. Ich konnte nichts sagen oder denken.

Aber ich wusste nur eins, vor mir stand Wesley Rush. Ich habe sehnsüchtig nach ihm gewartet und als hätte Gott meine Gebete erhört und ihn zu mir geschickt.

»Mae?«, flüsterte Wesley geschockt und sein Blick ging nach links um die Hausnummer und unseren Familiennamen zusehen.

»Hi..«, flüsterte ich zu schüchtern und lächelte kurz.

Wesley's Gesichtszüge änderten sich schlagartig. Seine funkelnden Augen, wurden emotionslos und sein kurzes Lächeln verschwand. Mein Herz fing an weh zutun.

»Ich wollte zu Mary.«, sagte er und blickte mir kalt in die Augen.

Mein Herz stoppte zu schlagen. Er wollte zu Mary? Wieso wollte er zu meiner Schwester und nicht zu mir? Er ist einen langen Weg gekommen nur um Mary zu sehen? Dann bedeutet Mary ihm mehr als ich.

»Sie ist nicht da..«, murmelte ich und versuchte meine Tränen zurück zu halten.

Mein Herz brannte wie Feuer. Vor mir stand mein Crush und er wollte zu meiner Schwester.

»Wo ist sie?«, fragte er einschüchternd und sah hinter mich.

"Schatz, wer ist das?«, meine Mutter kam von hinten und stellte sich neben mich. Dabei musterte sie Wesley ernst.

"»Hallo Mrs. Heron. Ich suche ihre Tochter Mary, ist sie vielleicht da?«, er stellte seine Frage ein zweites mal an meiner Mutter.

Meine Mutter wollte etwas sagen, doch ich wollte ihm endlich die Meinung sagen.

»Glaubst du mir nicht oder wieso stellst du deine Frage ein zweites mal an meine Mum?«, ich ärgerte mich über ihn, er dachte wirklich das ich lüge.

»Ich glaube dir, dennoch wollte ich sicher gehen.«, sagte er und blickte in meine Augen. Ich war zu fokussiert auf das grün und konnte nichts sagen.

Seine Augen fesselten mich, sie wollten mich nicht gehen lassen. Dennoch unterbrach er den Augenkontakt, aber ich sah weiterhin faszinierend in seine grünen Augen und wollte darin versinken.

»Mary ist nicht da.«

»Okay, ich komme dann später nochmal.«, sagte er und drehte sich um.

Er ging ein paar Schritte und mein Herz ließ es nicht zu. Ich wollte ihn nicht gehen lassen, er sollte hier bei mir bleiben und mir helfen.

Ich sah kurz zu meiner Mutter, die ihn ernst hinterher schaute. Mir war die Reaktion von ihr egal oder was sie später zu diesem Thema beitragen wird.

Ich wollte Wesley umarmen und ihn nie loslassen. Ich wollte seinen Geruch in mich ziehen und darin leben. Ich wollte in seine Welt versinken.

Mit meinen roten Socken rannte ich ihm hinterher und kam ihm immer näher. Mein Herz schlug immer schneller und die kalte Luft schlug mir ins Gesicht, dennoch wollte ich ihn umarmen.

Also schlang ich meine Arme um seinen Bauch und lehnte meinen Kopf gegen seinen Rücken. Er stoppte in Bewegung und ich konnte hören wir es aufhörte zu atmen. Ich zog seinen Geruch in mich und kuschelte mich immer mehr in die Wärmequelle.

»Bitte geh nicht Wesley..«, flüsterte ich brüchig und die Tränen kamen mir hoch. Er sollte nicht gehen und mich alleine lassen.

»Fuck..«, hörte ich Wesley flüstern und er löste meine Arme.

Meine Hoffnung platzte und mein Herz fing wieder an zu brennen.

Doch dann nahm er mich in seine Arme und küsste kurz meinen Kopf.

»Ich gehe nicht..«, flüsterte er kaum hörbar, dennoch hörte ich jedes einzelne Wort und ihre Bedeutung.

Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und hörte seinen Herzschlag.

****

»Geht es dir gut?«, kam die Frage von ihm und er setzte sich auf mein Bett, genau neben mich.

»Ehrlich gesagt nein, ich hatte Streit mit jedem..«, flüsterte ich und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. Gleich daraufhin spürte ich seinen Arm um mich.

»Willst du es erzählen, oder eher nicht?«, fragte er und küsste kurz meinen Scheitel.

»Lass uns einfach so bleiben. Ich will diese Ruhe genießen..«, flüsterte ich und lehnte mich noch mehr in seine Brust.

»Ich mag dich Wesley Rush..«, murmelte ich und schloss meine Augen.

Lovers Forever | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt