41. »Einsamkeit«

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Wesley

"Leute, ich habe es mir richtig gut überlegt. Ihr müsst sie ins Krankenhaus locken und meinen dass ich einen Unfall hätte. Mae würde dann traurig ankommen und würde in mein Krankenzimmer kommen. Dann wäre es perfekt, wenn auf der Wand ein Film abgespielt wird und dann komm ich raus.", beendete ich meine Erzählung. "Wie wäre es?", fügte ich noch hinzu und wollte deren Meinung wissen.

"Äh, wieso ein Krankenhaus?", entgegnete Wayne und fuhr sich mit seiner Hand durch seinen Dreitagebart.

"Wollte eine etwas andere Location, als ein stinknormales Hotelzimmer oder an einem Strand. Ich wollte etwas unvergessliches machen..", erzählte ich meine Überlegungen und schmiss mich neben ihn auf den Stuhl.

Wir, Diana, Liam, Wayne, Mary und ich, saßen alle in einem Kreis und überlegten uns wir wie meinen Hochzeitsantrag an Mae perfekt veranstalten könnten.

"Du willst doch ins Krankenhaus und in ein Zimmer haben? Dafür braucht man eine Verletzung, also wenn du willst.." Liam hatte seine Hand gehoben und grinste provokant. Dabei biss er sich andauernd auf die Lippen.

"Ich glaube, es juckt dich irgendwo - oder?", grinsend wollte ich aufstehen, doch er schüttelte gleich seinen Kopf und hob warnend seinen Zeigefinger. Dieser Typ kann wirklich nicht einer meiner besten Freunde sein.

"Denkst du wirklich dass Mae dir das abkaufen wird?", misstrauisch musterte Diana mich. Ich nickte unsicher und hatte eigentlich selber keine Ahnung. Ich hoffte, dass sie kommen wird.

"Sie liebt mich Diana. Sie würde sich bestimmt sorgen machen und kommen.."

Diana nickte einfach und sagte kein Wort dazu. Die Anderen sprachen noch über andere Ideen, doch mein Gedanke war an Mae. Was tat sie wohl?

[...]

Nach einer langen Gesprächszeit stand ich auf und verabschiedete mich von allen. Ich verließ das Gebäude, kurz darauf stieg ich in mein Auto und fuhr los. Ich machte mich auf den Weg Nachhause und wollte Mae sehen. Ich hatte sie vermisst und wollte eigentlich keinen Streit mit ihr anfangen. Doch sie wird immer eifersüchtig und das nervt mich übertrieben. Sie sollte mir einfach vertrauen und sich keine Gedanken machen.

Ich wusste das Mae sauer und gleichzeitig traurig ist, deshalb fuhr ich noch schnell zu einem Blumenladen. Ich kaufte ihr einen Rosenstrauß und fuhr mit hoher Geschwindigkeit Nachhause.

"Mae?", fragte ich nachdem ich die Haustür aufschloss und mich im Flur umsah. Es war Abend und eigentlich müsste sie jetzt hier sein und dabei singen oder todmüde auf der Couch liegen. Ich zog meine Schuhe aus und wollte eben meine Jacke auch ausziehen, doch mein Blick lag auf der Kommode. Da lag ein Brief und darüber die Hausschlüssel, die Mae gehörten.

Ich legte meine Schuhe zu Seite und nahm den Brief in die Hand. Verwirrt musterte ich das und hatte keine Ahnung was das bedeuten soll. Ich blieb auf meinem Platz stehen und öffneten den Brief. Die Hausschlüssel hatte ich nicht einmal berührt. Ein mulmiges Gefühl tauchte in mir auf.

Hey Wesley oder Wesy. Ich habe keine Ahnung wie ich das anfangen soll, doch ich versuche es.
Ich liebe dich. Du bist ein wundervoller Freund, ein wundervoller Liebhaber und ein toller Sohn von einer wundervollen Mutter. Du bist das Wichtigste in meinem Leben und das solltest du auch wissen. Ich will nur eins für dich - dass du glücklich wirst. Werde glücklich, egal mit wem. Lächele und denke an nichts. Genieße den Moment. Auch wenn ich diese Zeiten nicht mitbekommen werde, hoffe ich das ich sie fühlen werde. Sie ist die Richtige. Ich freue mich total das du deine wahre Liebe gefunden hast und .. ich sterbe.
Es tut weh Wesley. Wir sind seit fünf Jahren zusammen und du hättest wenigstens erwähnen können das du jemand anderen liebst! Ich habe dich nie angelogen oder etwas verheimlicht. Doch du hast es immer gemacht. Du triffst dich mit deiner Kollegin, du schläfst in Hotels und du versteckst eine Schatulle im Badezimmer. Was soll das? Wieso willst du mich leiden sehen? Du hast es aber geschafft. Du meintest das du mir mein Herz brechen wirst und - Glückwunsch Champion. Du hast mir mein Herz gebrochen und ich tue alles damit du glücklich wirst. Doch nun tue ich das. Ich verpisse mich aus deinem Leben. Danke fürs Herz brechen. Ich komme schon damit klar, ein zweites Mal. Werde du nur glücklich und liebe Sie. Ich hoffe, du wirst glücklich.

Lebe wohl, Wesley Rush.

Meine Tränen flossen und aus meinem Mund kam ein Laut. Ich schmiss den Brief auf den Boden und hielt mich an der Kommode fest. Sie hatte mich wegen einem Missverständnis verlassen. Schluchzend setzte ich mich auf den Boden und versteckte mein Gesicht in meinen Händen. Immer mehrere Tränen verließen meine Augen. Mein Herz, dass nur für Mae schlug, brach in tausende Stücke und verschwanden.

"Mae..", meine Lippen zitterten und ich versuchte zu Atmen. Sie war weg. Andauernd wiederholte es sich in meinem Kopf und mein Leben war am Arsch. Schluchzend versuchte ich aufzustehen und den großen Schmerz im Herzen zu ignorieren. Doch ich versag. Ich fiel auf den kalten Steinboden und die Tränen hörten nicht mehr auf.

Und in dieses Moment spürte ich dieses eine Gefühl, dass ich nie spüren wollte und wovor ich große Angst hatte.

Einsamkeit.

Ein kurzes Kapitel, sorry .. ❤️

Es war wirklich schwer zu schreiben, wie ein Junge bei so einem Brief handeln würde. Ich weiß nicht ob es der Realität entspricht, doch wenn sowas wirklich passieren würde, würde ich so einen Jungen nie gehen lassen. In unserer Generation könnte man nicht so einen Jungen finden.

xoxo leyla

Lovers Forever | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt