40. »Die Richtige«

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Mae

Fünf Jahre später..

"Guten Morgen..", kam es flüsternd und total müde von mir. Ich holte meine Lieblingstasse, auf der ein W und ein M war. Da stand für Wesley und Mae. Das hatte Wesley mit vielen anderen Kleinigkeiten mir vor Jahren geschenkt. Ich schüttelte Kaffee rein und einen kleinen Löffel. Zwei Löffel Zucker und der Tag wird immer besser!

"Morgen.", murmelnd aus Wesley's Mund und er sah gar nicht gut aus. Er musste heute eine Präsentation halten und hatte darauf keinen Bock. Seit Tagen war er damit beschäftigt die Präsentation perfekt hinzubekommen und es klappte.

"Ich bin den ganzen Tag nicht da.", fing Wesley an und ich hob meinen Kopf von der Tasse. Mein ernster Blick traf auf seine Augen die sich immer schlossen und sich wieder öffneten.

"Ich muss arbeiten und am Ende gehe ich mit einer Kollegin in die Bar." Ich hörte ihm zu und schlürfte weiterhin an meiner Tasse. Ich musste mich in zwei Stunden für die Arbeit bereit machen und habe keine Lust.

"Viel Spaß mit deinem Kolle-", ich brach ab und ließ meine Tasse fallen. Erschrocken lief ich rückwärts und starrte auf den Boden. Der schöne Kaffee und meine Tasse war weg. Mit großen Augen sah ich zu Wesley und zu Tasse.

"Ich - es - also.." Zitternd sah ich auf den Boden und hatte Angst. Diese Tasse war für Wesley unnormal wichtig und für mich genauso. Ich wollte ihn nicht enttäuschen und nun das.

"Ist das dein ernst?", verließ es fassungslos seinen Mund und war nun total wach. Ich schüttelte meinen Kopf und wollte etwas sagen, doch er unterbrach mich.

"Nur weil du eifersüchtig bist, lässt du die Tasse fallen? Ist das dein verdammter Ernst Mae?", schrie er los und ich spürte die Enttäuschung.

Ich schüttelte mit großen Augen und Schmerz im Herzen meinen Kopf und starrte nur ihn an. Mein Hals fühlte sich für einen Moment trocken an.

"Mich interessiert diese Tasse ein Dreck.", sagte er und fuhr fort. "Wir sind seit fünf Jahren zusammen und du bist weiterhin so eifersüchtig. Ich hasse das Mae und du weißt es genau. Ich darf mich mit anderen Frauen treffen und muss dir nichts sagen, da du mir vertraust. Also schieb deine Eifersucht zur Seite und vertrau. Sonst breche ich dir dein Herz." Mit jedem Satz versuchte er mit den Pfeilen auf mein Herz zu treffen, doch der letzte Satz hatte es erreicht. Es hatte mein Herz getroffen und mich verletzt.

"Ja..", flüsterte ich leise, kaum hörbar. Mein Herz tat weh und Wesley beachtete es gar nicht. Mit einem Nicken verschwand er aus der Küche und in gleichem Moment hielt ich mich am Tresen fest.

Ich zog die Luft in mich und versuchte meinen Atem zu kontrollieren, aber es klappte nicht. Mein Herz schmerzte und meine Atmung war unkontrolliert. Tränen sammelten sich in meinen Augen und gleich flossen sie runter. Es fühlte sich wie Feuer auf meinen Wangen an.

Ich hörte Schritte und gleich wischte ich mir meine Tränen weg und drehte mich um zum Kühlschrank und öffnete ihn.

"Mae, hast du vielleicht mein weißes Hemd gesehen?", hörte ich seine wunderschöne Stimme die mein Herz erwärmte und zu gleich schmerzen verbreitete.

"Keine Ahnung.", sprach ich kalt aus und spürte weiterhin seinen brennenden Blick auf meinem Rücken.

"Geht es dir gut?", stellte er die Frage und ich hatte gedacht das er weg wäre. Ich schloss kurz meine Auge und dann öffnete ich sie und drehte mich schwungvoll um.

"Mir geht es super!", zischte ich und blickte in sein emotionsloses Gesicht. Er bemerkt es nicht, doch er verliert mich immer mehr Prozent. Nun ist es 20 Prozent und ich hoffe es wird nicht mehr.

"Gut. Ich fahre später in die Arbeit. Ich komme vielleicht am Abend .. oder gehe in ein Hotel."

"Okay.", nickend drehte ich mich wieder um und mein Herz brach. Ich legte meine Hand auf mein Herz und schluckte den Kloß in meinem Hals runter. Doch die Tränen flossen runter.

Dann schloss sich die Küchentür und meine Beine konnten nicht mehr standhalten. Ich fiel auf den Boden und hielt mich an dem Schrank fest. Ein Schluchzer verließ meinen Mund. Automatisch hielten meine Hände meinen Mund zu damit er es nicht hörte.

Er ging in ein Hotel. Er wollte nicht bei mir sein. Er wollte meine Nähe nicht. Er wollte mich nicht. Vielleicht würde seine Kollegin dabei sein? Vielleicht liebt sie ihn? Vielleicht liebt er sie?

Immer mehr Fragen und dann als die Haustür sich schloss, rannte ich nach oben. Ich wollte unter die Dusche und machte alles bereit. Aus dem Regal nahm ich ein sauberes Handtuch und dann fiel etwas auf den Boden.

Verwirrt hob ich die kleine Schatulle und musterte sie. Was sich wohl darin befand? Also öffnete ich es langsam und mein Atem stockte. Mein Herz stoppte und meine Tränen kamen wieder hoch.

Ein Ring.

Mein Körper zitterte und ich wollte sie mir genauer ansehen, doch ich hörte Schritte. Verdammt! Wesley hat wieder etwas vergessen.

Ich legte alles wieder auf seinen Platz und stieg in die Dusche. Ich zog den Umhang und drückte mich an die Wand. Die Tür öffnete sich und Schritte waren zuhören.

Ich hörte dann etwas anderes und dann schloss sich die Tür wieder. Ich öffnete wenig den Umhang und konnte feststellen das keiner mehr hier war. Also zog ich ihn ganz und stieg aus der Dusche.

Ich hob das Handtuch hoch, das im Regal stand, griff nach der Schatulle doch es war leer. Keine Schatulle. Kein Ring. Es war weg. Wesley hatte ihn mitgenommen!

Meine Augen weiteten sich und die Erkenntnis traf mich hart. Ich konnte alles mit einem verbinden.

Kollegin. Hotel. Ring.

"Nein, nein, nein, nein!", schrie ich durchgehend und raufte mir die Haare. Meine Tränen flossen wie ein Wasserfall und mein Herz war leblos.

"Wieso?", flüsterte ich brüchig und hielt mich am Waschbecken fest. Er wollte sie heiraten. Er wollte sie zu Frau nehmen. Er wollte mit ihr Kinder haben. Er wollte mit ihr ein Leben lang leben. Er wollte mich nicht.

Ich musste hier weg. Sofort.

Ich rannte aus dem Badezimmer. Im Schlafzimmer holte ich unterm Bett meinen Koffer hervor. Wir waren vor Monaten im Urlaub deshalb lag er noch dort, ich hatte keinen anderen Platz gefunden.

Ich öffnete den Koffer und stopfte meine Kleidung rein. Ich schmiss alles in den Koffer und wollte ihn eben schließen. Doch das Bild auf der Kommode stoppte mich.

Wesley und ich in der Highschool. Wir saßen eng umschlungen in der Cafeteria und genossen unsere kurze Pause. Dieses Bild hatte Liam gemacht.

Mein Herz schmerzte bei diesem Anblick und ich tat das, was ich nie tun würde. Ich holte dieses Bild aus dem Bilderrahmen raus und riss es in der Mitte durch. Nun waren es zwei Bilder. Auf dem einen war ich nur zu sehen und bei dem Anderen sah man Wesley. Ich legte das Bild von mir in meinen Koffer und schloss ihn.

Kurze Zeit später war alles fertig. Ich hatte einen kleinen Brief geschrieben und ihn auf die Kommode gelegt. Mit dem Hausschlüssel. Ich schloss die Tür hinter mir und lief geradeaus. Dabei zog ich meinen Koffer hinter mir. Das Taxi war schon da und der Taxifahrer nahm meinen Koffer und legte es ins Gepäckfach.

"Wohin geht es?", fragte der Taxifahrer als er ein stieg und durch den Rückspiegel mich anschaute.

Ich überlegte kurz und gab dann meine Antwort. Der Taxifahrer nickte und gab den Ort in seinem Navigationsgerät ein. Danach fuhr er los und ich sah aus dem Fenster.

Du hattest Recht Wesley.
Du wirst mir mein Herz brechen.
Ich hoffe sie ist die Richtige Wesley.

A/N:

Ich hoffe es geht nicht zu schnell, doch das gehört alles zum Plan.🤪

xoxo leyla

Lovers Forever | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt