15. »Mary und ihr Liebesleben«

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Mae

Ich lief mit schnellen Schritten raus und hatte Sorgen um Wesley. Zayn ist ihm gerade hinterher gerannt und ich hatte Angst, dass er Zayn etwas antun wird.

Ich drückte die große Tür auf und mein Blick fiel auf zwei Personen, die etwas entfernter standen und der eine blickte den anderen wütend an.

Wesley und Zayn.

Ich wollte mich nähern und zuhören, was sie sprachen, doch andererseits ging es mich nichts an, weshalb ich einfach an der Tür stand und die Beiden beobachtete.

Wesley war angespannt und schaute aggressiv Zayn an, den ich nur von hinten sah.

»Bitte Wesley, tue ihm nichts an..«, flüsterte ich  besorgt und musterte die Beiden zweifelnd.

Ich wollte nicht, dass Wesley sich stritt und ihn verletzt, dabei wollte ich auch nicht, dass Zayn verletzt wird.

Plötzlich schubste Zayn Wesley zurück und ich weitete geschockt meine Augen. Ich musste eindeutig die Beiden trennen, sonst würde noch etwas schlimmes passieren.

Ich wollte eben mich bewegen und auf sie zulaufen, doch Wesley's Reaktion stoppte mich. Er schlug genau in Zayn's Gesicht und ich hielt erschrocken die Luft an.

Wesley was tust du da?

Plötzlich drehte sich Zayn um und bemerkte mich, doch er stoppte nicht, sondern lief genau auf mich zu.

»Oh mein Gott! Geht es dir gut?«, besorgt und schockiert lief ich ihm entgegen und nahm sein Gesicht in meine Hände.

Ich sah mir sein Auge genauer an und hätte nie denken können, dass sowas Wesley anrichten könnte.

»Es passt schon..«, murmelte Zayn und nahm meine Hände von seiner Wange weg.

»Du brauchst ein Kühlpack sofort! Komm mit!«, hektisch nahm ich seine Hand und zog ihn mit.

Als ich seine Hand hielt, fühlte ich mich verdammt schlecht wegen Wesley. Wie es wohl ihm geht? Oder wo ist er? Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf, auf die ich keine Antworten hatte.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Zayn seine Hand aus meiner zog und stehen blieb. Dabei sah er mich verwirrt an.

»Bitte komm mir nicht zu nahe oder fass mich an, okay?«, sprach er einschüchternd, weshalb ich schnell nickte und ängstlich schluckte.

»Es tut mir leid.«, meinte ich nur, aber er ging an mir vorbei und ich folgte ihm.

Ich hatte keine Ahnung, wieso er sich so verhielt. Vorher näherte er sich mir und jetzt wollte er Abstand.

Ich folgte ihm einfach nur und starrte seinen Rücken an. Zayn war viel größer, als ich und dazu viel breiter, was ihn unglaublich attraktiver aussehen ließ, also wieso wollte er etwas von mir?

Wieso hatte er sich in mich verliebt? Wieso nur?

Zayn holte ein Kühlpack vom Hausmeister und setzte sich auf die Treppen, die hoch in den zweiten Stock führten. Ich setzte mich neben ihn und spürte die angespannte Luft, die hier herrschte.

Zayn drückte es an sein blaues Auge und beachtete mich nicht. Er sah nur gerade aus und sah so aus, als würde er jeder Zeit aufspringen und abhauen. Doch er tat es nicht.

»Geht es dir besser?«

Er ignorierte mich, er nahm mich nicht wahr. Er beantwortete nicht einmal meine Frage.

»Zayn, geht es dir gut?«, fragte ich wieder und diesmal berührte ich ihn an der Schulter, weshalb er zusammenzuckte.

»Verdammt nerv mich nicht!«, zischte Zayn und stand stürmisch auf.

Ich stand genauso auf und wollte ihm folgen, doch er stoppte kurz in seiner Bewegung, weshalb ich gegen seinen Rücken knallte.

Ich sagte nichts sondern entfernte mich sofort von ihm.

Er drehte sich um sah mich giftig an. Seine braunen Augen zeigten nur den Zorn und seine Lippen waren aufeinander gepresst. Er hob seine Hand und als seine Hand mir näher kam, ging ich misstrauisch ein paar Schritte zurück.

»Ich werde dir nichts tun. Ich will dir nur etwas sagen.«, Zayn löste seine Augen nicht von mir. Er verunsicherte mich mit seinen Blicken.

»Lass Wesley in Ruhe, oder du lernst mich kennen, okay?«

Ich hielt den Atem an und wiederholte die Wörter in meinem Kopf. Lass Wesley in Ruhe. Ich presste meine Lippen aufeinander und nickte nur. Mein Kopf senkte sich und ich hörte nur noch Schritte, die sich immer entfernten.

Ich wollte mich nicht von Wesley entfernen, egal wie sehr er mich nervte oder mich verunsicherte mit seinen Blicken, ich wollte in seiner Nähe sein und dort bleiben.

Als ich Zayn gestand, dass ich auf Wesley stand, gab ich es zu. Ich stand auf ihn, auf irgendeiner Weise. Ich hätte nie gedacht, dass man so schnell auf jemanden stehen konnte, doch es war passiert.

Seine grünen Augen, die einem Wald ähnelte. Seine Lippen, die rosarot und so zart aussahen. Seine Haare, die man unbedingt anfassen wollte. Und Natürlich Wesley Rush.

Wie konnte man ihn eine Sekunde aus den Gedanken lassen?

****

»Wie war die Schule?«, fragte mein Vater gleich, als wir gemeinsam am Esstisch saßen und aßen.

»Es geht.« Wir saßen zu dritt am Esstisch, da meine Mutter noch bei einer Freundin war. Mary war die ganze Zeit still gewesen, deshalb widmete sich mein Vater ihr und sprach mit ihr und über ihr Liebesleben.

»Hast du einen Freund?«, stellte er die Frage und ließ seinen Löffel in der Luft, auf dem sich ein kleines Hackfleischklößchen befand.

Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl in mir und hatte Sorgen was jetzt passieren würde.

»Ja..«, flüsterte Mary, aber fügte gleich noch etwas hinzu.

»Aber du wirst ihn lieben, glaub mir!«, sagte sie und ihr Blick glitt kurz zu mir, da ich genau neben meinem Vater saß und angespannt zusah.

»Wie heißt er?«, fragte mein Vater zischend und ließ seinen Löffel auf den Teller fallen, weshalb ein klirrendes Geräusch in unseren Ohren ertönte.

»Dad, es ist-«, sie wollte weiterreden, doch das klingelnde Handy unterbrach sie.

Es gehörte wohl meinem Vater, der er sie kurz wütend ansah und sich dann seinem klingelnden Handy widmete.

»Was ist los, Schatz?« Ich gab ihm meine volle Aufmerksamkeit und vermutete, dass er mit meiner Mutter telefonierte.

»Ich komme.« Somit legte mein Vater auf und stand auf.

»Mae das Essen war Super. Ich danke dir Prinzessin..«, er lächelte mich gezwungen an, was ich ungezwungen erwiderte.

»Wir sehen uns gleich!«, lächelte ich und hörte dann wie die Tür zu ging.

Und nun saß ich alleine mit meiner allerliebsten und einzigen Schwester am Esstisch. Ich sah ihren eiskalten Blick auf mir, was ich gerne erwiderte.

»Du konntest es wieder nicht erzählen.«, stellte ich fest und sah sie spöttisch an.

»Wie denn auch, wenn sein Handy geklingelt hat?«, zischte sie und stand stürmisch auf.

Sie wollte eben aus der Tür laufen, doch meine Worte hielten sie in Bewegung.

»Du könntest es niemals erzählen, dazu braucht man Charakter, was du nicht besitzt.«

A/N:

Ein längeres Kapitel als sonst. Hoffe es hat euch gefallen <3

Gute Nacht!❤️

xoxo leyla

Lovers Forever | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt