9 | Erwischt

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Ich sah meine kleine Nichte an. „Du musst einfach wie Ich werden. Wenn nicht, dann haben deine Eltern was falsch gemacht."

„Was ist denn dann falsch ?", fragte die kleine Maus und sah mich mit ihren blauen Augen an.

„Mila ! Sie versteht doch sowieso nicht, was du sagst. Sie ist erst 3, dass ist dir klar oder ?"

Ich nickte seufzend und mein Handy leuchtete auf. Amir Díaz. Aylin sah ebenfalls auf mein Handy. „Geh nicht ran."

Ich schüttelte den Kopf und ging ran. „Hallo?"

„Habe ich Sie geweckt ?", fragte er und ich hörte aus seiner Stimme, dass er unsicher war.

„Nein es ist 12 Uhr. Solange schlafe ich auch nicht. Wie kann ich Ihnen helfen ?", fragte ich.

„Pff...Hauptsache die wollen heiraten, aber Siezen sich immer noch", murmelte Aylin und fütterte ihre Tochter weiter.

„Ich muss in das Gerichtsgebäude, können sie mich begleiten ?"

Ich sah auf mich herab und dann sah ich Aylin an. „Ja kann ich machen."

„Soll ich sie von zuhause abholen oder..."

„Ich habe ein Auto. Danke. Wann soll ich dort sein ?", ich sah in den Spiegel und hoffte das er nicht jetzt sagte.

„Am besten fahren sie in 30 Minuten los.", ich verabschiedete mich von ihm und sah Aylin hilflos an.

„Was brauchst du ?", grinste Aylin.

„Eine Jeans, am besten ein weißes Hemd und eins von deinen schönen Blazern.", ich klimperte extra mit meinen Wimpern und sah sie zuckersüß an.

„Du weißt wo du was findest.", schüttelte sie lachend ihren Kopf. „Brauchst du keine Schuhe ?"

Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Habe doch meine Sneaker an."

„Mila, du willst mit diesen Schuhen dort auftauchen?", sie hob ihre Augenbraue und sah mich schief an. „Ins Gerichtsgebäude ?"

„Jetzt nehme ich extra deine schönsten Schuhe und du weißt Aylin, es kommt nicht wieder zurück.", lächelte ich sie frech an und lief in ihr Ankleidezimmer los.

Schnell suchte ich mir etwas aus und machte mich fertig. Die Tür ging nach 15 Minuten auf und Aylin kam ins Zimmer. „Hälst es einfach ohne mich nicht aus Aylo."

Sie ließ sie auf die rote Couch fallen und musterte mich. „Du siehst so langweilig aus."

Ich sah Aylin verwirrt an und wartete drauf, dass sie was anderes sagt. „Ich kenne deinen Kleidungsstil, dass bist du doch nicht."

Ich sah in den Spiegel. Jeans, weißes Hemd und ein Blazer und schwarze hohe Schuhe. Okay sie hatte eindeutig Recht. „Du sagst doch : Gerichtsgebäude." Sie seufzte und stand auf.

Nach wenigen Minuten gab sie mir eine schwarze enge Jeans, ein schwarzes lockeres Hemd und rote kurze Stiefel und paar silberne Ketten.

„Das soll angemessen sein ?", fragte ich sie überrascht. „Ja natürlich, dein Outfit ist voll Basic, die Ketten und die Schuhe bringen bisschen Pfeffer und Salz mit."

Ich zog mich um und sah diesmal zufrieden in den Spiegel. „Das ist eindeutig mein Stil"

Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Dankeschön."

„Nicht dafür, schenke ich dir Engel. Aber Mila", seufzend sah sie mich an. „Er bringt dich aus der Fassung. Pass auf das er dich nicht verletzt."

„Wie meinst du das ?", hackte ich nach und band meine Haare hinter zusammen. 

„Mila seit wann ziehst du ein Blazer und ein stink normales weißes Hemd an ?"

Eigentlich nie.

„Nichtmal deine Mutter kann dich zu so einer Kleidung überreden, aber er schafft es irgendwie. Du kombinierst diese Dinge ganz anders, nicht so streng und vorbildlich. Machst du das alles wegen ihm ?"

„Natürlich nicht. I-ich..", ich schloss meine Augen und dachte nach. „Ich möchte alles richtig machen. Er ist fest entschlossen, dass ich ich eine super Anwältin bin.."

„Und du möchtest ihn nicht enttäuschen stimmt's ?", beendete Aylin ihren Satz und ich nickte. „Dann tue das, aber verändere dich dabei nicht."

[...]

Ich parkte mein Auto und sah schon weiter weg Herrn Díaz. Lässig stand er an seinem Auto und sah auf sein Handy.

Ich räusperte mich und er sah auf mich herab, langsam nahm er seine Sonnenbrille ab und begrüßte mich. „Wollen wir rein ?"

Ich nickte nur und folgte ihm. „Hallo Herr Díaz und Frau ?", begrüßte uns ein Mann im Büro.

„Buluter.", lächelte ich.

„Sie sind Herr Díaz Anwältin ? Haben sie einen Ausweis ?", fragte er. Ich nickte ihm zu und reichte es ihm.

[....]

Mit dem Mappen in der Hand lief ich zusammen mit Herrn Díaz nach endlichen Stunden raus aus dem Gebäude. Die ganzen Anklagen und die Beschuldigungen müsste ich noch untersuchen, aber es sah nicht wirklich einfach aus, denn die meisten meiner Mandate die ich davor hatte, wurden zwar alle beschuldigt, aber es wahren meistens Lügen, die ich aufdeckte und allen Menschen zeigte.

Jedoch hat Díaz es wirklich getan. Auch wenn er es für seinen Bruder getan hat, kein Richter auf der Welt würde sagen „Okay das ist eine Ausnahme, dass hat er nur wegen seinem Bruder gemacht."

"Du hast wirklich scheiße gebaut Díaz.", rutschte es mir aus und ich hielt mir meine Hand vor den Mund.

Er lachte. „Was man nicht alles für seine Geschwister tut oder ?"

„Ich würde rein gar nichts für die machen.", ich überlegte kurz. „Okay Lüge."

„Sie haben nur Brüder oder ?", fragte er und ich nickte.

Ich holte mein Handy aus der Tasche und sah das ich eine Nachricht von Cansu in unserer Gruppe mit Aylin hatte. „Mädels SOS !!!! Kaan ist ausgeflippt, er hat mich und Alaz erwischt"

Meine Augen wurden ganz groß und mir fielen die Wörter von Aylin ein. „Alaz und Cansu kommen heute her. Ich habe ein wichtiges Meeting, die beiden werden eine Stunde auf die kleine aufpassen. Außerdem haben Cansu und er die Gelegenheit zum reden. Vielleicht trennt sie sich ja von Kaan und es wird alles wieder gut."

Beauty behind her BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt