72 | Ich wollte nicht mehr

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Mila
Mein Kopf würde gleich explodieren.
Meine Gedanken würden mich von Minute zu Minute immer mehr auffressen.
Meine Augen waren kurz davor sich zu schließen, sie waren schwer und brannten.
Mein Gesicht war durchnässt und mein Make-Up verschmiert.
Meine Lippen waren trocken und zitterten ununterbrochen.
Mein Gelenke fühlten sich schwer an.
Ich wollte nicht mehr. Mir tat alles weh. Es sollte der schönste Tag meines Lebens sein, es sollte unvergesslich sein.
Ich sah an mir runter und das schöne Brautkleid, welches ich mit so viel Liebe und Begeisterung ausgesucht hatte, war von dem einen Moment auf den anderen nicht mehr so schön wie am Anfang.

„Sie war es...", murmelte ich und wischte meine Tränen weg. „DIESE FRAU, DIE SEINE MUTTER SEIN SOLL! SIE WAR ES!", schrie ich und erzeugte die komplette Aufmerksamkeit der anwesenden Menschen.

Aléx senkte seinen Blick und fuhr sich durch seine Haare. „Aléx..", ich lief auf ihn zu und er nahm mich  seufzend in die Arme. „Egal was ist. Mein Bruder hat so etwas nicht gemacht, du kennst ihn und er würde niemals so etwas machen, aber ich glaube auch, dass sie es war. Leider", er seufzte und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. „Amir würde nicht wollen, dass du weinst. Bitte Mila, du musst stark sein. Für dich und für ihn."

„Sie hat es extra gemacht. Sie hat gewartet bis ich seine Frau werde, weil sie wusste, dass ich ab dann nicht mehr so einfach seine Anwältin sein kann. Sie hatte Angst vor dem was ich tun!"

Und schon rannte ich los. „Mila! Warte! Wohin!", hörte ich meine Mutter rufen, doch es war zu spät. Ich war nicht mehr auf zu halten. Ich lief auf das Auto meines Mannes, welches wir dekorieren ließen für die Hochzeit und stieg hinein. Ich sah wie meine Brüder inklusive die anderen auf das Auto zu kamen und versuchten mich aufzuhalten, doch ich fuhr schon los. Während der ganzen Fahrt liefen mir unzählige Tränen, die Wange runter, dass sollte nicht passieren. Dieser Abend sollte wunderschön sein.

Flashback:

„Nicht mehr lange, dann gehörst du ganz allein mir.", lächelnd blickte Amir mich an. „Meine wunderschöne Frau bist du in wenigen Stunden.", er lehnte sich vor und legte sanft seine Lippen auf meine.

„Und heute Abend.", er entzog sich grinsend. „Erst ab dann habe ich dich für mich ganz alleine.", grinsend legte Amir erneut seine Lippen auf meine.

„Für immer.", erwiderte ich grinsend.

Er nickte lächelnd. „Eine wundervolle Zukunft wartet auf uns. Du und ich, dass wird toll. Dieser Tag ist der Start für all die schönen Tage, die auf uns warten"

Ich stieg aus dem Auto und hämmerte wie wild gegen die Tür. „Frau Díaz öffnen Sie die Tür! Ich weiß, dass Sie drin sind!"

Die Tür wurde geöffnet und ein junges Mädchen stand vor mir. „Frau Díaz ist nicht da."

Ich kniff die Augen zu und lief ohne auf sie zuhören hinein. „Sie dürfen nicht hinein!"

„Mila?", im Flur begegnete ich seinen Vater, der mich verwirrt ansah. „Ihr habt geheiratet?"

Seine Frau kam die Treppen herunter und verschränkte teuflisch die Arme vor der Brust.

„Ja haben wir! Wir haben Ihnen eine Einladung geschickt, sie mehrmals angerufen, aber anscheinend hat ihre Frau es nicht für nötig gehalten Ihnen irgendwas zu sagen! Amir hat versucht mit Ihnen zu sprechen, aber ihre Frau stand immer Weg genau wie jetzt! AMIR IST WEGEN IHR IM GEFÄNGNIS!", schrie ich sauer. „Sie haben alles toll geplant! Erst haben sie gewartet bis wir offiziell verheiratet waren, danach haben Sie die Polizei geschickt, damit sie unseren schönsten Tag zerstören konnten!", ich wischte meine Tränen weg und fiel plötzlich auf die Knie. „Weil sie ganz genau wissen, dass ich nicht seine Anwältin sein kann, wenn wir verheiratet sind."

„Mila!", hörte ich Aléx Stimme und wie er angerannt kam und mich nur einige Minuten auf die Beine zog, doch meine Beine waren viel zu schwach um auf Ihnen zu stehen, weshalb ich das Gleichgewicht verlor und Aléx seinen Arm um meine Hüfte legte.

„Unser Sohn heiratet mit der Liebe seines Lebens und du versteckst so etwas von mir?"

„Wir haben darüber gesprochen!", sagte sie und sah ihren Mann abwertend an.

„Nein! Ich habe dir gesagt, wenn Amir glücklich ist, dann bin ich mit allem einverstanden!", schrie sein Vater.

„Bringst du mich zu Amir?", flüsterte ich und Aléx nickte nur. „Aléx, was ist jetzt mit deinem Bruder?"

„Frag Mama. Sie weiß ganz genau was ist.", sagte dieser.

„Du auch Aléx?", entsetzt blickte meine Schwiegermutter in Aléx Augen, doch er zog mich einfach hinaus und wir fuhren zurück ins Polizeirevier.

Meine Eltern waren immer noch hier. Sie sprachen mit den verschiedensten Beamten und versuchten Amir da rauszuholen, doch sie sagten uns nicht. Nur zehn Minuten später kam auch sein eigener Vater und versuchte alles was in seiner Macht stand.

Ilyas, sein bester Freund kam durch die Tür, auch er hatte keine guten Nachrichten für uns. Er kniete sich vor mich hin und lächelt mich sanft an. „Amir möchte, dass du nachhause gehst und dich ausruhst."

Ich schüttelte hastig den Kopf. „Mila, die werden euch bis morgen nichts sagen. Hier zu warten, dass bringt uns leider nicht. Du kannst morgen wieder kommen."

„Ich möchte, aber nicht.", schluchzte ich.

„Komm schon mein Engel, du kannst morgen wiederkommen.", sagte nun Aylin auch tröstend und strich über meinen Arm.

„Ich möchte, aber in unser Haus.", sie tauschten alle komische Blicke aus. „Ansonsten gehe ich nicht."

„Mila, dass ist nicht so eine gute Idee.", flüsterte Begüm sanft. Ich schüttle erneut den Kopf.

„Nein, wenn er nachhause kommt, dann soll er mich da finden. In unserem Zuhause und nicht wo anders."

~
Mila tut mir so leid...

Beauty behind her BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt