11 | Braun

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Alaz klingelte so lange an, bis eine ältere Dame die Tür öffnete. „Cansu mein Kind, was ist denn mit dir passiert ?"

Cansu antwortete nicht und schluchzte immer noch weiter. Mein Bruder lief stets gerade aus Richtung Wohnzimmer und hielt natürlich ihre Hand.

„Cansu ?Was ist mit deinen Haaren passiert ? Warum weinst du?", ihr Vater kam direkt auf sie zu, aber Alaz stellte sich vor Cansu. „Halt dich fern von ihr.", sagte er ziemlich ruhig.

„Geh mir aus dem Weg !", brummt dieser. Als würdest du dich für Cansu interessierten, ich bitte dich..

„Sieh dir Cansu an. Was bist du für ein Vater? Du hast deine Tochter verkauft ! Verdammt, wie viel willst du ? Ist dir Geld wichtiger als sie ? Womit hat sie das verdient ?", knurrte Alaz und ihr Vater ging erschrocken ein paar Schritte zurück.

„Guck genau in ihre Augen, denn das ist das letzte Mal, dass du Cansu siehst. Niemand wird ihr ab heute weh tun können, denn ich weiche nicht mehr von ihrer Seite. Ich lasse nicht zu, dass man ihr weh tut oder sie verletzt."

Jetzt mal im Ernst, meine Freundinnen hatten so einen Glück im Leben. Aylin mit Deniz und Cansu mit Alaz. Ich wusste, dass meine Brüder alles für die beiden tun würden. Oh man, ich hoffe ehrlich, dass mein Mann irgendwann auch so ist wie Alaz und Deniz.

„Mila geh und packt mit Cansu paar Sachen zusammen.", wir nickten und liefen in ihr Zimmer.

Cansu nahm sich zwei große Koffer. „Schmeiß einfach alles hinein. Egal wie", schnell packten wir ihre Sachen zusammen und liefen zusammen wieder runter.

„Cansu.", fing ihr Vater wieder an. „Willst du wirklich gehen ? Mich hier alleine lassen ?"

Cansu schniefte. „Ich hätte schon längst gehen müssen. Du hast mir so weh getan. Du hast mein Leben kaputt gemacht, siehst du nicht, was Kaan mir angetan hat ? Das ist alles deine Schuld."

Cansu lief schnell aus dem Haus. „Ihr könnt mich in ein Hotel bringen und dann gucke ich die Tage nach einer Wohnung."

Alaz sah sie entsetzt an. „Du kommst mit uns Cansu. Was für Hotel ? Du spinnst doch."

[...]

Cansu war gerade unter der Dusche, meine Brüder, meine Eltern und ich waren im Wohnzimmer.

„Also Alaz bis jetzt habe ich all deine Entscheidungen unterstützt, aber was wenn dir etwas passiert ? Dieser Kaan scheint gefährlich zu sein.", sprach mein Vater.

Meine Eltern waren wirklich tolle Menschen, sie haben bis heute immer unsere Entscheidungen respektiert und akzeptiert. Egal was war, jedes Mal waren sie für uns da.

„Baba, du hast sie gerade selbst gesehen.", seufzte Alaz. „Ich will und kann sie doch nicht alleine lassen, wenn es sein muss, fliege ich zurück nach NewYork und lebe dort mit ihr."

Ich sah ihn mit großen Augen an. Nicht schon wieder. Mal abgesehen davon, dass mein Bruder sein Leben in Amerika verbrachte, wollte ich trotzdem nicht, dass sie dorthin auswandern. Zu meinem älteren Bruder hatte ich ein besseres Verhältnis als zu Deniz. Mit Alaz konnte ich über alles reden und gleichzeitig auch Spaß haben. Doch mit Deniz machten wir nur Quatsch, auch wenn wir über die wichtigen Dinge sprachen.

„Dann wäre die letzte Möglichkeit, dass ihr heiratet und zwar so schnell möglich.", schlug meine Mutter vor. „Damit wäre ich auch einverstanden, weil wir kennen Cansu so lange schon. Sie ist ein gutes Mädchen und würde niemals etwas schlechtes für dich und unsere Familie wollen."

Jeder heiratet einfach.

[...]

Ich saß in meinem Büro und arbeitete an den Papieren. Mit den Papieren in der Hand lief ich zum Fenster und setzte mich auf die Fensterbank.  „Das.....das alles ergibt alles keinen Sinn."

Seufzend legte ich die Papiere in meiner Hand weg und massierte meine Schläfen. Was wenn ich ihn enttäusche ? Vielleicht erhofft er sich zu viel, was mich angeht...

Es klopfte an meiner Tür, weshalb ich auf sah und diese Person hineinrief. Herr Díaz kam mit zwei Gläsern durch die Tür. „Darf ich ?"

„Natürlich bitte.", lächelte ich und nahm das Glas ab, welches er mir reichte. Grüner Tee.
Genau das brauchte ich jetzt. „Und wie sieht es aus ?", fragte er und setzte sich auf eins der Stühle die vor dem Tisch standen.

„Nicht gut.", seufzte ich. „Ich suche einen Ausweg, aber nichts ergibt einen Sinn."

Ich setzte mich gegenüber von ihm und reichte ihm meine Notizen. „Diese ganzen Sachen sagen mir nichts Frau Buluter.", grinste Díaz.

Ich lächelte. „Stimmt, daran habe ich nicht gedacht.", ich zog mein Stuhl an seins und fing ihm an alles zu erklären.

Er ließ seinen Stift fallen, weshalb ich es einfach aus Reflex aufheben wollte, was er mir aber gleich nach tat und mir verdammt nah kam.

Wieso hatte er nur so schöne Augen ? Wieso fesselten sie mich so sehr ?  Diese dunkeln gefährlichen braunen Augen waren so schön.

Unsere Gesichter sind sich so nah, dass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte.....

Beauty behind her BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt