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Mit einem Mal packte er mich am Arm, um mich an die nächst beste Wand zu drücken. „Hör mir nur einmal zu, dann kannst du tun, was auch immer du willst."

„Rede. Du hast zwei Minuten Díaz.", kniff ich meine Augen zu Schlitzen und drückte mich aus seinen Armen raus.

„Du hattest Recht. Ich hätte dich nicht küssen dürfen auf der Hochzeit und auch dürfte ich dir nicht so nah sein in NewYork, aber ich...", er stoppte und holte tief Luft. „Ich wusste nicht, was mit mir los war. Es war ein Fehler. Es wird nie wieder vorkommen, dass verspreche ich dir. Es tut mir wirklich sehr leid."

Ich nickte. „Entschuldigung angenommen. Ich hoffe, dass es nicht wieder vorkommt."

„Natürlich.", entgegnete er mir und sah mich lächelnd an. „Nie wieder."

„Also eigentlich habe ich noch zwei Sachen.", fuhr er wieder fort. „Zunächst, entschuldige ich mich dafür, dass ich dich her gelockt habe und auch möchte ich dir sagen, dass ich dich als Zuhörerin nicht verlieren möchte. Ich rede gerne mit dir über all die Sachen."

Ich war nicht nachtragend, aber bei dieser Sache war mir faul im Magen. „Du tust mir wirklich gut Mila.", seine Augen funkelten mich an und er wartete auf eine Antwort, die ich ihm nicht geben konnte, da meine Gedanken und Gefühle Breakdance spielten.

„Du lässt mich ausatmen. Neben dir vergesse ich alles und jeden.", fuhr er fort und ich sah ihn seufzend an. „Du bist wie ein Engel."

„Du solltest dir jemanden suchen, mit dem du über tiefgründige Sachen sprechen kannst."

„Was wenn ich diese Person bereits gefunden habe?", fügte er schnell hinzu.

„Amir.", seufzte ich laut auf. „Ich bin gerne deine Anwältin und höre dir zu, aber ich bin die falsche Frau. Öffne dich deiner Verlobten oder deinen Freunden."

„Das mit Melissa habe ich dir erklärt, die ganze Geschichte mit ihr ist ziemlich anstrengend."

„Dann klär es, geh zu ihr und spricht miteinander. Klärt es wie zwei normale Erwachsene Menschen.", antwortete ich.

„Ich kann nic...", Díaz unterbrach sich selbst auf Grund meines Handys. Mein Bruder Deniz rief an, der war doch im Urlaub, weshalb rief er denn an? Ist ihm oder Aylin etwas passiert?

„Prinzessin, ist alles okay?", ich nahm ab und hörte die besorgte Stimme meines älteren Bruders.

„Ja es ist alles okay. Warum rufst du an? Geht es euch gut?", fragte ich ebenfalls besorgt.

„Uns geht es gut Prinzessin. Ein Freund von mir hat dich bei der Polizei gesehen und war ein wenig besorgt, ob alles in Ordnung ist."

„Ja mir geht es gut. Bin wegen meinem Chef hier, irgendwas wegen dem letzten Gerichtstermin.", log ich und fühlte mich scheußlich, weil ich mein Bruder anlog wegen Amir.

„Okay. Pass auf dich auf Milam. Wir sehen uns morgen.", sprach er ins Telefon. (Meine Mila)

„Grüß meine beste Freundin, die du mir seit Tagen schon wegnimmst.", lachte ich.

„Frau Buluter, Aylin ist nur deine beste Freundin. Sie ist die Liebe meines Lebens, meine Frau und die Mutter meiner Tochter. Also drei eins. Sie gehört mir mein Schatz, also nehme ich sie dir auch nicht weg.", Und bevor ich was sagen konnte, hatte er schon aufgelegt. Er sagt nur...Amir hörte mir die ganze Zeit aufmerksam zu und sah mich mit einem Blick an, den ich garnicht deuten konnte, als würde er mir so viel sagen wollen, aber nichts über die Lippen bringen konnte. Ich wollte für ihn da sein, aber ich konnte nicht. Es würde falsch ankommen, auch wenn alles für uns freundschaftlich wäre.
Die Menschen würden viel reden, es ist ja nicht so, dass man uns in dieser Stadt nicht kannte.

Eigentlich wäre er ein toller bester Freund, bestimmt könnte man mit ihm sooooo viel Spaß haben, aber ob sowas möglich wäre?

„Mila ?", holte Amir mich aus meinen Gedanken raus und ich sah in das helle Braun in seinen Augen. Langsam legte ich das Handy von meinem Ohr ab und sah dabei immer noch in seine Augen. „Ist etwas passiert?"

„Nein. Es ist alles in Ordnung.", sammelte ich mich nach einigen Sekunden und griff nach meiner Umhängetasche. „Ich sollte gehen."

„A-aber..",

„Wirklich, dass wäre das beste.", schnell nahm ich mir meine Tasche. „Auf Wiedersehen Amir. Wir sehen uns auf der Arbeit."

„Du kannst doch nicht einfach gehen jetzt!", rief Amir angespannt. „Wir haben doch geredet."

Ich seufzte. „Es tut mir leid, aber meine Eltern warten auf mich. Bis morgen."

[...]

Heute fing die Arbeit wieder an, endlich war ich wieder Produktiv. Bereits seit zwei Stunden war ich schon in der Firma, hatte mich um den Tagesplan von Amir gekümmert, einzelne Verträge vorbeireitet und kontrolliert und nun machte ich die Papiere für das nächste Meeting fertig. „Mila, du sollst in das Büro von Herrn Díaz.", teilte mir meine Kollegin mit und ich nickte. Ich hatte ihn gar nicht kommen gesehen. Mir war bewusst, dass es unhöflich von mir war, dass ich einfach gegangen bin, aber er müsste sich von mir fern halten. Wenn er sich hinein steigern würde, dann würde ich es auch tun, das Beste wäre einfach, wenn er sich von mir fern hält und ich mich von ihm.

Ende gut. Alles gut.

Ich klopfte an und lief hinein. „Guten Morgen", einen kurzen Moment sah er mich an und schaute sofort wieder auf seine Papiere."Was steht auf dem Plan für heute an?", fragte er kalt.

Wie immer lass ich ihm die ganzen Sachen vor und er nickte bloß. „Sie können gehen, wenn was ist, dann rufe ich Sie." Er siezt mich wieder? Geschieht dir recht Mila.

Ohne ein Wort zu sagen, lief ich hinaus und arbeitete bis ich Feierabend hatte durch. Er hatte mich wortwörtlich den ganzen ignoriert und vermied jeglichen Kontakt.

Woher dieser Sinneswandel? Das wolltest du doch liebe Mila. Innere Stimme sein gefälligst ein mal leise. Warum? Bist du etwa traurig, weil er dir keine Aufmerksamkeit mehr schenkt? Sauer klappte ich mein Ordner zu und sah auf die Uhr, es war ziemlich spät. Viele hatten Feierabend gemacht, was ich auch tun sollte. Sonst werde ich verrückt hier.

Ich machte die Tür meines Büros zu, jedoch hielt ich Inne in meiner Bewegung als ich im Ende des Ganges Amir und Melissa entdeckte.

Amir hielt ihre Hand und lächelte. „Das war so eine gute Idee von dir, die Hochzeit vorzuschieben."

„Du hast es dir doch so sehr gewünscht.", grinste Amir und führte sie Richtung Aufzüge. „Was wollen wir essen?"

Still lief ich ebenfalls dorthin, aber wartete drauf, dass sie im Aufzug verstanden. „Du kannst entscheiden Díaz.", lachte sie herzlich auf. Díaz ? So nenne ich ihn doch.

Der Aufzug kam und Díaz wollte sie gerade hineinziehen, doch drehte plötzlich seinen Kopf in meine Richtung und blickte emotionslos, ehe er Melissa hineinzog. „Los komm Schatz gehen wir."

Was ist über Nacht bitte passiert?
Bin ich im falschen Film?

Beauty behind her BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt