14 | Unbedeutend

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„Ist er in seinem Büro ?", fragte ich höflich nach und Frau Kara nickte. „Soll ich ihm Bescheid sagen ?"

Ich schüttelte den Kopf. „Ich gehe mal selbst nach ihm schauen."

Nachdem ich an seinem Büro geklopft habe und ein lautes Herein sich ertönte, spazierte ich hinein. „Frau Buluter ? Wir wollten uns doch morgen erst treffen."

„Ich weiß, aber ich muss jetzt schon mit Ihnen reden.", er nickte und bot mir den Platz vor seinem Tisch an. Jedoch stellte ich mich vor das Fenster und nahm tief Luft. „Sie werden Ihnen die Wahrheit sagen.", beschloss ich und spürte seine Blicke auf meinem Rücken. „Ich soll meinen eigenen Bruder verpfeifen ? Damit er ins Gefängnis kommt ?"

„Er wird nicht ins Gefängnis kommen.", versuchte ich ihn zu überzeugen und sah in seine Augen. „Versprochen."

„Was wenn doch !", langsam kam er auf mich zu.

„Nein. Er hat einen Fehler gemacht, aber dafür wird er nicht in den Gefängnis kommen. Vertrauen Sie mir.", er sah mich gefährlich an und kam mir viel zu nah.

„Wenn doch, dann mache ich ihr Leben zu Hölle Frau Buluter.", ich sah ihn verdutzt an.

„Wie reden Sie mit mir ?", ich drückte ihn von mir weg und sah ihn bissig an. „Was gibt Ihnen überhaupt das Recht so mit mir zu sprechen ? Wissen sie Herr Díaz, dass alles muss ich garnicht machen. Sie können sich auch einen anderen Anwalt suchen."

Morgen war es soweit, die Verhandlung würde statt finden. Lange habe ich herum notiert und mir unzählige Gedanken gemacht, aber Díaz würde niemals heil rauskommen. Er müsste die Wahrheit sagen.

„Sie möchten von mir, dass ich meinen Bruder ins Spiel setze.", er spannte seinen Kiefer an und lockerte seine Krawatte.

„Er wird nur ohne Festnahme angeklagt.", ich strich meine Haare hinter meine Ohren und sah ihm zu wie er ab und auf durch das Büro ging. „Ich habe mit meinem Vater geredet. Der meinte, eins zu eins das selbe wie ich Herr Díaz."

Er seufzte. „Dann muss ich wohl mit Àlex darüber sprechen. Würden Sie mitkommen und ihm das alles bitte erklären."

„Natürlich.", ich lächelte ihn aufmunternd an und folgte ihm nach draußen hin.

[...]

„Ich will sowieso keine Last mehr für die Familie Díaz sein, deshalb machen wir das genauso und dir vertraue ich auch. Ich darf doch Du sagen oder ?", der Bruder meines Chefs sah mich lächelnd an.

„Àlex", Herr Díaz sah seinen kleinen Bruder mahnend an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern und grinste mich an.

„Natürlich. Danke für dein Vertrauen."

„Mila, die beiden werden heil aus der Sache rauskommen oder ?", fragte mich der Vater der zwei Männer.

Ich nickte. „Àlex wird bestimmt weiterhin verklagt, aber diese Anklage wird spätestens bei der zweiten Verhandlung fallen, dass versichere ich Ihnen."

„Amir vertraut Dir.", er sah seinen älteren Sohn an. „Du musst wissen er vertraut nicht allen Anwälten."

Ich schmunzelte. „Dann habe ich ihn eindeutig überzeugt. Nicht wahr Herr Díaz ?"

Díaz sah mir intensiv in die Augen und nickte langsam. „Möchtest du nicht zum Essen bleiben ? Als kleines Dankeschön, dafür das du das Leben meiner Söhne rettest."

Ich öffnete meinen Mund, um dem älteren Mann zu antworten, aber die Tür ging auf und zwei Damen traten hinein. „Wie schön das ihr alle hier seid. Guckt mal wen ich euch mitgebracht habe !"

Sie müsste die Mutter meines Bosses sein. Diese Augen hatte er also von ihr. Hinter ihr stand eine Frau mit schwarzen kurzen Haaren und grünen Augen. Lächelnd sah sie meinen Chef an, diese Frau war ohne Worte wunderschön. Sie war wirklich makellos, diese langen Beine, ihre vollen Lippen und wer hätte nicht gerne strahlend grüne Augen? Völlig im Gedanken merkte ich garnicht, dass der ältere Mann mich wieder fragte, ob ich nicht zum Essen bleiben wollte.

Ich danke Ihnen für die Einlandung Herr Díaz, aber ich sollte mich auf den Weg nachhause machen und das ist doch selbstverständlich. Schließlich ist es mein Job."

Dieser nickte lächelnd. „Wie du möchtest, das Angebot steht noch. Schatz, dass ist Mila Buluter Amir's Anwältin."

Seine Mutter sah mich skeptisch an. „Mit so einer jungen Dame habe ich ehrlich nicht gerechnet.", sie hielt mir ihre Hand hin. „Elisa Díaz freut mich."

„Mich ebenso", ich drückte ihre Hand und die Frau neben ihr sah mich abwertend an.
Wer sie wohl ist ? Hat dich doch nicht zu interessieren Mila.

Ich begleite Sie nach draußen Frau Buluter.", Herr Díaz öffnete mir die Tür und sah mich lächelnd an. Nickend folgte ich ihm nach draußen. Ich legte meine Tasche auf den Rücksitz meines Autos und sah in seine Augen.

„Es tut mir leid.", fing Herr Díaz an. „Vorhin das, dass war nicht so gemeint. Auch tut es mir leid, dass ich...", er stoppte und seufzte.

„Ja Sie ?", fragte ich.

„Das ich sie geküsst habe.", ich lachte auf. „Ich dachte, dass tut ihnen nicht leid."

„Eigentlich ist es ja so, aber ich war aufdringlich. Es gibt mir nicht das Recht..."

„Einfach über mich herzufallen. Sie haben Recht.", belustigt beendete ich seinen Satz.
Er nickte und sah mich unsicher an. Irgendwie fühlte ich mich beobachtet, weshalb ich meine Augen ausweitete und mir die Fenster ansah. Und tatsächlich. Die schöne Frau sah zu uns.

„Außerdem war es nur ein unbedeutender Kuss. Also bis morgen. Schlafen sie aus. Morgen wird ein langer Tag.", lächelnd stieg ich in mein Auto und fuhr davon.........

1:0 für mich Amir Díaz.

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Das Drama beginnt im nächsten Kapitel !!!
Ich freu mich 💃🏽💃🏽💃🏽

Beauty behind her BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt