✿Kapitel 20✿

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T A E H Y U N G
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Als einige Tage vergangen sind, in denen wir noch immer nichts von Namjoon gehört haben, wurde auch endlich mal eine Suchanzeige von der Polizei nach ihm erstattet.
Den ganzen Membern scheint es von Tag zu Tag immer schlechter zu gehen und selbst ich merke, wie die Stimmung immer weiter in den Keller sinkt.

Jungkook selbst kann nicht mehr still sitzen und ich merke es ihm an, wie es dem jungen Rettungsschwimmer in den Fingern juckt, den Fall selber in die Hand nehmen zu wollen. Die Polizei ist meiner Meinung nach aber wirklich zu unfähig dafür.

Dennoch bin ich unsicher, ob wir den Fall wirklich selber lösen sollten, denn schließlich könnte das ganze auch ganz schnell nach hinten losgehen. Ein Mord ist schließlich nichts Alltägliches und Ungefährliches.

Erschöpft von meiner vorherigen Schicht lasse ich mich zu Jungkook mit aufs Sofa im Wohnzimmer fallen und starre für eine Weile schweigend den ausgeschalteten Fernseher vor uns an, ehe ich meinen Blick vorsichtig zu ihm wandern lasse. Seine Augen wirken trüb und voller Sorge, was mir ebenso die Besorgnis um ihn erregt.

Ich kann diese Gefühle in seinen Augen nicht sehen, es nimmt mich auf irgendeiner Weise selber mit.

,,Jungkook?", frage ich deshalb vorsichtig und schaue den Braunhaarigen eindringlich an, der sogleich auch schon aus seiner Starre erwacht und mich kurz blinzelnd ansieht.

,,Hm? Was?", brummt er müde und reibt sich die Nasenflügel. Kurz räuspere ich mich und weiche seinem Blick aus.

,,Das mit Namjoon nimmt dich ziemlich mit, oder?"

Für eine Weile scheint der Ältere nicht zu antworten, was mich darauf hinweist, dass ich wohl das falsche Thema angesprochen habe. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal einfach den Mund halten...
Doch schließlich nickt er ergeben den Kopf und seufzt resigniert.

,,Er ist ein guter Freund von uns... natürlich nimmt mich, nein, uns dieser Verlust total mit... Ich meine, was wenn er getötet wurde? Wenn es der gleiche Täter wie bei Seungcheol war?", murmelt er leise, woraufhin ich ihm tröstend eine Hand auf die Schulter lege.

,,Wir schaffen das schon. Wir werden ihn schon finden, und zwar lebendig", versuche ich ihn mit einigen Worten aufzumuntern, auch wenn ich selber unsicher bin, ob er jemals lebendig wieder auftauchen wird. Schließlich wissen wir ja, was mit Seungcheol, dem Leader von Seventeen, passiert ist und beinahe auch den beiden Frauen auf der Yacht. Namjoon könnte ebenfalls dieses Schicksal getroffen haben, doch vorstellen wollten wir uns das auf keinen Fall.

Jungkook scheint ebenfalls nicht wirklich überzeugt von meinen Worten zu sein, doch er nickt daraufhin nur leicht, sein Blick immer noch auf einen Punkt im Wohnzimmer gerichtet.

,,Ich habe vor, später zu der Familie Choi zu fahren, den Frauen von der Yacht", erzählt er mir auf einmal und ich sehe ihn fragend an.

,,Was, wieso?"

Mein Verdacht kommt mir wieder in den Sinn, doch zunächst möchte ich es vom Älteren selbst hören. Dieser seufzt nur laut auf meine Frage hin auf und fährt sich leicht gestresst durchs Haar.

,,Sie fragen, ob vielleicht irgendwas Auffälliges auf der Yacht passiert ist. Vielleicht bekommen wir irgendwelche Hinweise", erwidert er schulterzuckend und ich schaue ihn jedoch leicht verblüfft an. Will er wirklich versuchen, den Fall selber zu lösen? Meine Vermutung stimmt also...

,,Jungkook... versuchst du gerade, den Fall selbst in die Hand zu nehmen? Du weißt schon, dass das gefährlich werden könnte?", versuche ich es ihm so vorsichtig wie möglich klarzumachen und ihn so davon abzuhalten, irgendetwas Undurchdachtes zu machen. Doch Jungkook scheint das zu wissen, denn er schüttelt den Kopf und springt jetzt auf.

,,Was denkst du, was wir sonst machen sollen? Hier herum sitzen und Däumchen drehen? Die Polizei ist doch viel zu unfähig dafür und bevor wir Namjoon überhaupt gefunden haben, wird er Hackfleisch sein. Aus welchem Grund auch immer, er hat schließlich niemandem etwas getan! Ich kann nicht tatenlos hier herum sitzen und warten. Es macht mich irre!"

Nun stehe ich ebenfalls auf, sodass ich genau auf seiner Augenhöhe stehe und schaue Jungkook schon beinahe verzweifelt und besorgt an.

,,Ich kann auch nicht tatenlos herum sitzen, aber ich hab nur Angst um die ganzen Gefahren, die auf uns zukommen könnten, wenn wir uns darauf einlassen. Ich meine, es ist ein ziemlich cleverer Mörder, der einfach so ein Schiff hat verschwinden lassen. Und dann auch noch das Brennen der Yacht und nun Namjoons Entführung. Für mich sieht das nach einem Profi aus", versuche ich ihn irgendwie davon abzuhalten.

Ich bin selber ein Mensch, der nie still sitzen kann, wenn es um diejenigen geht, die einem nahe stehen. Aber hier sorge ich mich einfach nur um Jungkook. Er könnte ebenso das nächste Opfer werden, wenn der Mörder erstmal darauf gekommen ist, dass wir auf der Suche nach ihm sind. Ich will nicht, dass ihm etwas zustößt.

,,Ich bin mir sehr bewusst, was auf mich warten wird. Aber würdest du denn selber nur hier wartend herum sitzen oder hättest du versucht, etwas zu unternehmen? Ich erinnere dich an den ersten Vorfall mit Minhyuk und dann an die ganzen Vorwürfe, die du dir gemacht hast, weil du mir nicht helfen konntest. Weißt du jetzt, wie ich mich fühle? Verstehst du, dass ich nicht still sitzen kann?"

Okay, er hat mitten ins Schwarze getroffen und damit vollkommen recht. Ich wäre nicht anders gewesen, ich hätte genauso gehandelt. Auf die Lippe beißend schaue ich zur Seite, woraufhin Jungkook zufrieden zu nicken scheint.

,,Ich schaff das schon, ich werde auch auf mich aufpassen. Und wenn du willst, kannst du mir gerne helfen", bietet er mir nun an, doch zunächst überlege ich, ob ich bei der ganzen Sache wirklich mitmachen sollte.

Schließlich könnte es aufgrund des Mörders gefährlich werden, wir könnten möglicherweise die Polizei behindern und im schlimmsten Fall sogar einige Spuren auf uns lenken. Aber was habe ich schon zu verlieren? Die Polizei hasst mich aufgrund meiner vergänglichen Taten sowieso schon und Jungkook ist generell zu hartnäckig, um ihn irgendwie umzustimmen.

Hat er sich erstmal etwas in den Kopf gesetzt, wird er das auch gnadenlos durchziehen. Also nicke ich auf sein Angebot hin und halte ihm lächelnd die Hand hin.

,,Einverstanden!"
Jungkook schlägt daraufhin freudig ein, jedoch werde ich gleich darauf wieder ernst.

,,Aber unter einer Bedingung: Wir machen das nicht allein. Wir, BTS, sind schließlich ein Team, also sollten wir auch alle zusammen arbeiten, um unseren Leader wieder zu finden."

Skeptisch sieht mich Jungkook.
,,Denkst du, sie machen das mit?"

Daraufhin zucke ich nur grinsend mit den Schultern.
,,Das können wir nur herausfinden, wenn wir sie gefragt haben."

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Gewidmet an Joonies_Nase

𝐁𝐥𝐮𝐞 𝐃𝐞𝐚𝐭𝐡ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt