✿Kapitel 59✿

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T A E H Y U N G
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Ich habe längst aufgegeben mir den Weg zu merken, den dieser K. entlangfährt. Meine Orientierung gleicht sowieso eher einem Stein. Aber die Angst sowie die Panik rauben mir noch zusätzlich die Sinne und das klare Denken, außerdem ist es so dunkel auf den Straßen, dass ich kaum erkennen kann, wohin wir überhaupt fahren. Ich merke nur, dass wir ziemlich lange fahren. Wenn ich mich nicht irre, sind wir sogar längst aus der Stadt raus, denn um uns herum sind nur Wiesen und Felder zu sehen.

Ich könnte theoretisch auch mein Handy zücken und schnell Hilfe anfordern, doch der Mistkerl hat noch während der Fahrt mein Handy einkassiert. Wenigstens kann ich froh sein, dass er das Teil nicht aus dem Fenster geworfen hat, zumindest ist das Gerät jetzt aus. Je weiter wir uns von der Stadt entfernen, desto panischer werde ich auch und ich stehe schon nahe einer Hyperventilation.
Dennoch versuche ich mich irgendwie zu beherrschen, Panik würde mich in dieser Situation nicht weiter bringen. Ich hoffe nur, Jungkook merkt, dass ich nach Mitternacht immer noch nicht zurückkehren werde und er misstrauisch wird.

In Gedanken versunken merke ich nicht einmal, wie der Wagen schließlich hält und K. sich abschnallt, ehe er mit einem fetten Grinsen zu mir schaut.
,,Willkommen in deinem neuen Heim, Taehyung. Für's erste wirst du wohl hier bleiben müssen, soviel steht fest."

Er entsperrt die Tür und steigt aus, geht um das Auto rum und reißt schließlich meine Tür auf, nur um mich gleich darauf unsanft am Kragen zu packen und aus dem Wagen zu zerren. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich mich die ganze Fahrt über nicht angeschnallt habe, aber so eine Kleinigkeit spielt bei einer verdammten Entführung sowieso keine Rolle.

Ich wehre mich nicht einmal gegen seinen Griff, auch nicht als er mich brutal zu einem dunklen Gebäude zerrt. Ich will ihn nur ungern reizen, wer weiß, was Schlimmeres passieren könnte. In mir keimt jedoch auch gleichzeitig die Hoffnung auf, Namjoon und die anderen beiden hier zu finden.

Im Gebäude drin flackern nur schwach einige Lampen, während die Wände abgebröckelt und voll von Graffitis vollgesprüht sind. Der Boden ist feucht und dreckig und sogar Ratten haben sich hier breit gemacht, denn ab und zu sehe ich einige dieser Viecher an uns vorbeirennen. Es muss also ein leerstehendes Gebäude sein, denn niemand würde hier noch wohnen wollen, außer man wird dazu gezwungen, wie ich zum Beispiel...

Eine Gänsehaut fährt mir den Rücken hinab, nicht nur weil ich totale Angst habe, sondern auch die Kälte, die hier drin herrscht, trotz der Sommernacht.

Nach einiger Zeit des Herumzerrens machen wir schließlich in einer großen Halle Halt, in der mittendrin ein Mann in dunklem Anzug mit dem Rücken zu uns gedreht steht, den ich trotz der Dunkelheit noch gerade so erkennen kann.

,,Boss, ich hab ihn", gibt dieser K. mit respektvoller Stimme preis und schubst mich auf diesen Mann im Anzug zu. Daraufhin stolpere ich einige Schritte nach vorn, kann mich aber gerade so rechzeitig fangen, sodass ich nun mit gesenktem Kopf und mit vor Angst klopfendem Herzen vor dem Kerl stehe. Dieser dreht sich jedoch noch nicht um, sondern nickt nur einmal mit dem Kopf.

,,Gute Arbeit, du kannst schon mal gehen, um den Rest kümmere ich mich~"
Ich sehe wie K. noch einmal den Kopf neigt, ehe er sich umdreht und den Ausgang ansteuert, ich bleibe wie erstarrt stehen. Wieso muss das ausgerechnet auch mir geschehen? Warum bin ich eigentlich so naiv, zu glauben, dass ich damit Namjoon retten könnte?

Wird er mich jetzt foltern? Solange, bis ich sogar um den Tod bettle?
Bei der Vorstellung wird mir augenblicklich speiübel und ich wünsche mich gerade woanders hin, egal wo, Hauptsache weit weg von hier.

,,Freut mich dich zu sehen, Taehyung", gibt er nur mit sanfter, aber dennoch selbstsicherer und herrschender Stimme zurück, worauf ich ungewollt sogar leicht zusammenzucke. Die Stimme ist mir jedoch keinesfalls unbekannt, irgendwoher kenne ich sie, doch gerade will mir einfach nicht einfallen, woher.

Auf seine Worte hin, erwidere ich erstmal nichts, als er sich schließlich zu mir umdreht. Nur leicht hebe ich meinen Blick, erkenne aber genauso wenig wie davor, nicht nur aufgrund der Dunkelheit, sondern auch wegen des Mundschutzes, den der Kerl trägt. Somit bleibt mir die Chance, endlich wissen zu können, wer der Mörder ist, immer noch verwehrt.

,,Willst du denn nichts sagen?~", fragt er sanft weiter und kommt langsam auf mich zu. Am liebsten wäre ich vor ihm weggewichen, wäre vor ihm weggerannt, doch alles in mir sträubt sich dagegen, ich bin vor Angst wie erstarrt, vor allem als ich die Knarre an seinem Gürtel entdecke. Fliehen wäre in dem Falle also auch keine Lösung, der Kerl könnte mich einfach abschießen.

Ich schüttle nur den Kopf, wobei ich mir so gut es geht ein Aufschluchzen verkneifen muss. Ich will vor ihm nicht schwach dastehen.

,,Gut, dann werde ich wohl weiterreden müssen. Du bekommst jetzt ein hübsches Zimmerchen, in dem du deine nächste Zeit verbringen darfst. Was passiert oder was wir hier vorhaben hat dich nicht zu interessieren. Wenn du brav bist, passiert dir auch nichts, ansonsten müssen wir dich wohl bestrafen und du willst bestimmt nicht wie Namjoon enden, oder?"

Ein spöttisches Lachen erklingt seinerseits und erneut könnte ich mich glatt übergeben, als mir das Bild von Namjoon wieder in den Sinn kommt. Der Kerl ist also wirklich der Typ, der die Nachricht verfasst hat und unschuldige Menschen umbringt oder bedroht. Am liebsten hätte ich ihm den Hals umgedreht, genauso gefoltert wie er es bei Namjoon getan hat, nur damit er checkt, wie es ist, leiden zu müssen. Doch ich halte mich und meine Wut zurück, balle meine Hände nur krampfhaft zu Fäusten.

,,Fliehen wird dich hier nicht weiterbringen. Auch wenn es so wirkt, als wären wir hier die einzigen, so tummeln sich hier um die fünfzig Männer in diesem Gebäude, die alles überwachen, Kameras inklusive. Namjoon ist da auch schon zweimal gescheitert, ich rate dir also ab, es ebenfalls zu tun. Noch irgendwelche Fragen?"

Zum Schluss verzerrt er seine Stimme zu zuckersüß, dass das Verlangen nur noch größer wird, ihm in die Fresse zu hauen. In mir herrscht das reinste Gefühlschaos, Angst sowie Wut versuchen sich gegenseitig zu dominieren. Als von mir immer noch keine Antwort kommt, nickt der schwarzgekleidete Mann nur mit dem Kopf.
,,Gut, dann ab mit ihm."

Sogleich werde ich überraschend von zwei weiteren Männern von hinten gepackt und aus der Halle gezerrt. Diesmal versuche ich mich panisch zu wehren, doch wie erwartet bin ich viel zu schwach dafür. Unsanft werde ich in einen dunklen Raum gesperrt, sodass ich diesmal zu Boden falle und mir schmerzhaft die Hand am dreckigen Boden aufschramme. Die Tür wird schließlich mit einem lauten Knall zugeworfen und vollkommene Dunkelheit umhüllt mich.

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Danke für die 4K Reads^^♡

𝐁𝐥𝐮𝐞 𝐃𝐞𝐚𝐭𝐡ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt