✿Kapitel 34✿

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Stille herrscht hier. Stille und vollkommene Dunkelheit, wodurch mir die Chance verwehrt ist, zu sehen, wo ich bin oder was das hier überhaupt für ein Raum ist. Jegliches Zeitgefühl ist verloren und selbst ich habe das Gefühl, gar nicht mehr wirklich zu leben. Ich existiere noch, doch außer dass ich atme und mein Herz regelmäßig in meiner Brust schlägt, spüre ich nichts anderes, als Leere in mir.

Als wäre ich von innen her längst tot. Selbst meine Beine und Arme, die in einem unangenehmen Winkel angekettet sind, spüre ich nicht mehr. Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon hocke, doch meine schmerzenden Glieder und das sich langsam heranschleichende Gefühl der Leere in mir, deutet darauf hin, dass ich schon viel zu lange hier bin.

Aber es ist meiner eigenen Schuld zu verdanken und ich bereue es auch nicht, ihn gerettet zu haben. Ich habe ihn, mein Team, in Gefahr gebracht, weil ich es musste. Weil man mich dazu zwang. Doch ich habe sie noch rechtzeitig retten können, bevor sie vollends von den Flammen verschlungen werden konnten. Und dafür muss ich jetzt büßen. Dafür muss ich hier jetzt sitzen. Tagelang, wenn nicht sogar schon Wochen oder sogar monatelang.

Ich weiß es nicht.

Und wahrscheinlich werde ich mit dem Tod bezahlen müssen, weil ich den Befehlen von diesem Schwein nicht bis zum Ende hin vollführt habe. Aber mir wäre es lieber mit einem Gewissen zu sterben, dass ich mein Team retten konnte, als wenn ich mit dem Gewissen weitergelebt hätte, sie getötet zu haben. Sie sind meine Familie, ich könnte ihnen sowas niemals antun. Mein bester Freund hat sich doch ebenso geopfert.

Er hat sich doch ebenso geweigert, Menschenleben zu beenden und musste mitsamt zwei weiteren Freunden mit dem Tod bezahlen.

Am Anfang habe ich mich zwar noch gewehrt, versucht zu entkommen und zu meinem Team zurückzukehren und sie zu warnen, doch die Gruppe, die für den ganzen Mord verantwortlich ist, ist viel größer als ich erwartet habe. Und niemals hätte ich erwartet, dass er der Boss der ganzen Organisation ist. Ich kenne ihn nicht wirklich, aber ich habe ihn einmal gesehen und auch denke ich, dass einige aus der Stadt ihn kennen müssten.

Er ist noch so jung, er hat noch so viel vor sich in seinem Leben, doch stattdessen mordet er Menschen, bei denen er meint, sie hätten es verdient.

So jung, aber so krank im Kopf...

Erneut versuche ich, mich aus den metallenen Fesseln zu befreien, meine ganzen Handgelenke sind schon voller Kratzer und Schrammen, doch der Schmerz ist nichts im Vergleich zu meinem Gewissen, dass die anderen sich wohl große Sorgen um mich machen. Dass manche von ihnen in Gefahr sind und dass ich sie nicht vorwarnen kann. Es macht mich irre.

Ich zerre und zerre, versuche irgendwie daran herumzufummeln, doch wie jedes mal tut sich nichts. Die Fesseln sind zu robust. Und nicht einmal Betteln, Flehen oder wütendes Brüllen helfen. Es ist, als hätten die ganzen Leute hier überhaupt keine Gefühle und das frustriert.

Wobei ich selber schon dabei bin, meine Gefühle zu verlieren.

Ein lautes Knarzen ist zu hören, als die Tür plötzlich aufgeht und für einen kurzen Moment scheint helles Licht in meine Zelle hinein. Ich habe noch nie sehen können, was draußen hinter der Tür ist, da das Licht mich immer so sehr blendet, dass ich mir die Hand vor die Augen halten muss und auch diesmal ist das nicht anders.

Aus Reflex drehe ich meinen Kopf zur Seite und versuche meine Augen mithilfe meiner Hände vor dem grellen Licht zu schützen, wodurch ich jedoch nicht erkennen kann, wer genau meine Zelle da eigentlich gerade betritt. Die Tür fällt gleich daraufhin wieder ins Schloss und für einen kurzen Moment herrscht wieder diese quälende und angespannte Stille, die ich überhaupt nicht leiden kann, ebenso kehrt die Dunkelheit zurück.

Nur zögernd und langsam hebe ich meinen Kopf, doch wie zu erwarten kann ich in dieser Dunkelheit nichts erkennen. Das einzige, was ich wahrnehme, ist das regelmäßige Atmen einer Person, die wohl ziemlich nahe vor mir stehen muss.

Unbewusst drücke ich mich ein wenig weiter nach hinten, denn auch wenn in mir vollkommene Leere herrscht, Angst verspüre ich dennoch.

Schließlich höre ich ein Rascheln und zur Erleichterung stelle ich fest, dass die Person nur eine Schüssel mit Essen und eine Wasserflasche neben mich stellt, auch wenn sie wissen, dass ich kaum etwas davon esse. Ich hab mich anfangs ganz geweigert, überhaupt etwas davon zu essen, mit der Angst, sie hätten irgendein Gift mit unter das Essen geschmuggelt.

Doch als ich nach einiger Zeit den Qualen nicht mehr standhalten konnte, musste ich nachlassen, auch wenn ich nur so viel esse, dass am Ende immer noch mehr als die Hälfte übrig bleibt.

,,Ich rate dir, etwas zu essen, wenn du nicht gleich schon sterben willst", ertönt nur die schneidende Stimme von ihm und ich weiß ganz genau, dass es der Boss sein muss. Niemand sonst hat solch eine kalte und dunkle Stimme wie er. Ich weiß nicht mal, warum sie mich überhaupt noch hier behalten. Sie hätten mich doch längst schon töten können, warum also lassen sich mich noch am Leben?

Wütend starre ich zurück, auch wenn ich weiß, dass er das niemals zu Gesicht bekommen wird. Er wendet sich schließlich wieder zur Tür und verlässt diese sogleich, dabei erhasche ich diesmal sogar eine kurzen Blick nach draußen. Doch enttäuscht muss ich feststellen, dass nur eine weiße Wand zu sehen ist, mehr auch nicht.

Ich muss hier rauskommen. Irgendwie, koste es, was es wolle. Für mein Team und für die anderen Menschen, die in Gefahr sind.

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Ich denke, es ist offensichtlich, wer es ist XD
Na, was meint ihr?

𝐁𝐥𝐮𝐞 𝐃𝐞𝐚𝐭𝐡ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt