✿Kapitel 68✿

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J U N G K O O K
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Mir war ja von vornherein klar gewesen, dass etwas nicht ganz so stimmte, wie es eigentlich sein sollte, schließlich hat sich Taehyung nicht gerade unauffällig verhalten. Er wirkte bedrückt und angespannt, so als hätte er Angst oder er sei nervös. Und auch als ich ihn angesprochen, merkte ich, wie er mich anlog. Jeder Blinder hätte das erkannt, dachte Taehyung wirklich, dass ich ihm das abkaufen würde?

Und als er dann auch noch meinte, er würde sich mit Minhyuk treffen wollen, gingen bei mir alle Alarmglocken los. Ich hatte nichts gegen den Typen, aber meiner Meinung nach kam er mir ab und zu schon mal ein wenig außergewöhnlich vor. Dies lag nicht nur daran, dass er in seiner Vergangenheit womöglich Schlimmes durchmachen musste, mir gefiel sein ganzes Verhalten einfach nicht. Doch dieses Misstrauen war so mickrig, dass ich es kaum wahrgenommen und immer ignoriert hatte.

Hätte ich doch auf mein ungutes Gefühl gehört...

Nachdem Taehyung gegen halb sieben Uhr abends aus dem Haus ging, habe ich noch einige Minuten gewartet und bin ihm dann mit dem Auto gefolgt. Zunächst hatte ich ihn verloren, was mir also weitere zwanzig Minuten gekostet hat, um ihn irgendwie wiederzufinden, bis ich ihn vor dem Havana Club vorfand. Allein dass er sich schon vor so einem Club befand, bestärkte mein Misstrauen nur noch mehr.

Doch er war nicht allein. Irgendein fremder Mann schien bei ihm zu sein, doch da er mit dem Rücken zu mir gedreht stand, hatte ich nicht erkennen können, wer er war. Anhand seiner Frisur konnte ich jedoch sehen, dass es nicht dieser Minhyuk war.

Ich war natürlich total verwirrt, warum sollte Taehyung mit einem wildfremden Kerl reden und das auch noch voller Angst und Respekt? Das passte nicht zu ihm, zumindest in meinen Augen nicht. Er war zwar schon immer emotional, aber Angst hatte er meist immer tapfer verstecken können.

Für eine Weile habe ich sie nur beobachtet, wollte nichts überstürzen, schließlich hätte er auch einfach nur irgendein angetrunkener Clubgast sein können, der es wagte meinen Tae anzusprechen. Der Gedanke gefiel mir natürlich gar nicht, weshalb ich doch vorhatte auszusteigen, um Tae endlich zu fragen, was er hier wirklich wollte. Doch genau in dem Moment wandte der Fremde sich von Taehyung ab und steuerte den Parkplatz von nebenan an und zu meinem Erstaunen folgte Taehyung ihm auch.

Kurz hatte ich den beiden nur hinterhergestarrt, ehe ich doch ausstieg und ihnen hinterherlief, aber das war wirklich der dümmste Fehler, den ich jemals getan hatte. Ich hätte im Auto bleiben sollen, dann hätte ich auch niemals so viel Zeit verloren, denn nachdem ich den Parkplatz erreichte, fuhr das Auto, in das sich Taehyung noch gesetzt hatte, sofort los.

Ich hatte sie nach einiger Zeit verloren, gleich nach der nächsten Ampel, als ich sie verfolgte. Mir stank die Nummer gewaltig und mein ungutes Gefühl wurde immer stärker. Schlussendlich habe ich nur noch sehen können, wie sie die Stadt verließen, danach habe ich jegliche Spur von ihnen verloren.

Folglich bin ich zwar ebenfalls aus der Stadt gefahren, doch nun stehe ich mitten in der Nacht auf einer menschenleeren Landstraße, ahnungslos, verloren und mit einem starken schuldigen Gefühl. Mir ist klar, dass Taehyung entführt wurde und anscheinend hat er davon auch gewusst, mir jedoch nichts davon erzählt. Eigentlich hätte ich sauer auf ihn sein sollen, schließlich hat er mich angelogen, obwohl wir doch erst vor kurzem zusammengekommen sind.

Doch mir ist ebenfalls klar, dass er mir das längst gesagt hätte. Der Kerl muss ihn also erpresst haben, damit Taehyung den Mund hält, wodurch meine Wut sich schlussendlich auf diesen Mistkerl von Mörder geladen hat. Ich würde ihm wortwörtlich das Genick brechen, wenn er meinem Taehyung auch nur ein Haar gekrümmt hat. Aber zunächst muss ich sie erstmal finden, die Frage ist nur, wie und wo? Ich hoffe bloß, dass sie mit ihm nichts Schlimmes anstellen... Allein bei der Vorstellung graut es mir schon. Und als mir der grausamste Gedanke kommt, wird mir beinahe schwarz vor Augen vor Panik. Nein, ich darf mir das nicht vorstellen! Das wird nicht passieren, er soll leben!

Voller Sorge starre ich auf mein Handydisplay, auf dem die Nachrichten an Taehyung immer noch nicht angekommen sind. Mich wundert es nicht, warum sollten sie ihm erlauben sein Handy zu behalten? Auch Anrufen hat nicht funktioniert, es springt immer nur die Mailbox an. Resigniert schmeiße ich das Handy auf den Beifahrersitz. Ich könnte heulen, so schlecht geht es mir gerade.

Ich hätte das verhindern können! Warum war ich nur so vorsichtig, ich hätte ihn verbieten sollen, zu diesem Club zu gehen, ich hätte ihn wenn schon richtig begleiten sollen. Natürlich reicht das normale Verfolgen nicht aus, das ist ja beinahe schon Stalker-Niveau und einfach nur erbärmlich...

Nach einiger Zeit, in denen ich mir immer wieder Vorwürfe gemacht habe und vor Frust, Angst und Sorge herumgeschrien habe, packe ich nach dem Schlüssel und will den Motor wieder starten. Was bringt es, die ganze Nacht über hier auf der Landstraße zu stehen und zu warten? Etwa, dass sie erneut diese Straße entlangfahren werden und ich sie so wieder verfolgen kann? Nein, wahrscheinlich nicht.

Die Uhr zeigt schon drei Uhr morgens an, ich sollte nach Hause fahren und am nächsten Morgen die Polizei alarmieren. Die anderen haben sich auch schon gefragt, wo ich bleibe.

Wieso muss das Leben eigentlich so fies zu mir sein? Was habe ich getan, dass mir immer solche schrecklichen Dinge widerfahren? Ich will doch nur meinen Tae zurück, wir haben kaum die Zeit zusammen genießen können...
Wir sind nicht mal zur wirklichen Sache gekommen. Nicht dass es schlimm ist, es wäre dennoch schön gewesen, wenn ich wenigstens einmal mit ihm im Bett sein konnte. Seufzend schüttle ich die Gedanken fort. Ich sollte wirklich nach Hause fahren und morgen weitermachen. Ein müder Jungkook bringt niemanden weiter und hier komme ich auch nicht weiter.

Doch bevor ich überhaupt den Motor zünden kann, blinkt auf einmal mein Handy auf. Am liebsten hätte ich die Benachrichtigung einfach ignoriert, doch irgendwie keimt auch Hoffnung in mir auf. Doch die Hoffnung wird je zerstört, als ich die Nachricht zu Gesicht bekomme...

Schön dich richtig kennenlernen zu dürfen, Jungkook. Wir haben hier jemanden, der vielleicht dir gehören könnte ;)

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𝐁𝐥𝐮𝐞 𝐃𝐞𝐚𝐭𝐡ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt