"Amber, aufwachen, es ist Weihnachten!", rief meine Schwester und rüttelte mich wach. Durch das Kerkerfenster kam Licht und ich erkannte Schneeflocken am Himmel schweben. Gähnend streckte ich mich. "Sonst freust du dich nie so auf Weihnachten...", murmelte ich in meine Bettdecke. "Komm jetzt!", hörte ich die ungeduldige Stimme meiner Zwillingsschwester aus dem Vorraum des Schlafsaales. Seufzend rollte ich mich aus meinem Bett und lief zu ihr.
"Was-", ich wurde von einem weiteren Gähnen meinerseits unterbrochen,"- ist...?"
Grinsend hielt sie zwei Päckchen hoch. Eines mit dem Namen Serina und eines mit meinem Namen.
"Von wem?", fragte ich.
"Dad hat uns die mit diesem Brief hier geschickt", meinte Serina und zog einen Brief hinter einem der Päckchen hervor.
Sie streckte ihn mir entgegen, auffordernd nickend. Ich nahm ihn und öffnete ihn schnell.Laut las ich vor:
"Frohe Weihnachten, Ihr beiden!
Ich hoffe euer Schuljahr lief bis jetzt gut und ihr habt einen netten neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Für euer letztes Jahr auf Hogwarts, habe ich entschieden euch etwas zuzuschicken. Eure Mutter weiß davon nichts, da sie im ersten Jahr ja so abwertend war.
Ich hoffe euch gefällt meine Kleinigkeit für euch. Wir schreiben uns bestimmt bald.
Fühlt euch gedrückt, Ihr beiden.
Papa"Wir sahen uns lächelnd an und öffneten das Geschenkpapier. In unseren beiden Händen waren jeweils eine magische Schneekugel, wo man uns mit Vater sieht, wie wir einen Schneemann bauen, und eine kleine, schwarze Schachtel. Serina öffnete ihre zuerst und fand einen silbernen, dünnen Armreif, um den sich dauerhaft eine grün glitzernde Schlange schlängelte.
In meiner Schachtel fanden sich ein paar silberner Ohrringe. Sie bestanden aus einer ebenfalls grün glitzernden Schlange, welche sich um den kleinen, silbernen Kreis schlängelte.
"Ich werde Dad noch vor dem Frühstück eine Eule schicken. Kommst du mit?"
In diesem Moment entdeckte ich einen unscheinbaren Brief unter dem Baum. Auf ihm stand in sauberer, schön verschnörkelter Schrift: Amber.
"Würdest du bitte allein gehen und Dad einfach meinen Dank und Grüße ausrichten? Ich glaube es gibt da noch jemanden, den ich sehen muss", meinte ich und griff nach dem Brief.
Verständnisvoll sah Serina mich an und machte sich auf den Weg zur Eulerei.
Als sie weg war, ging ich wieder zu meinem Bett, legte den offenen Brief darauf und las ihn, während ich mich anzog."Guten Morgen und frohe Weihnachten, Amber.
Ich würde mich freuen, wenn du noch vor dem Frühstück zu mir kommen könntest.
Remus""Viel schreiben kannst du ja nicht...", sagte ich zu mir selber und verließ fix die Kerker und ging nach oben.
Kurz klopfte ich an die Tür und trat ein. Ich sah mich um, der Raum schien leer.
"R-remus?", fragte ich leise.
Daraufhin wurden mir von hinten mit einem Schal die Augen verdeckt. Nach einem erschrockenem Schrei bemerkte ich, dass von diesem Schal ein bekannter Geruch ausging. Er roch nach Remus.
Jemand nahm meine Hände in seine und führte mich ein paar Schritte durch den Raum. Mir wurde die Augenbinde abgenommen und ein breit lächelnder Remus stand vor mir.
Neben ihm auf einem Tisch lag schön verpacktes Päckchen.
"Mach es auf..", meinte er mit einem Nicken zu genau diesem.Vorsichtig entfernte ich das rot-golden schimmernde Papier und befreite die schwarze Schachtel darunter. Genau so vorsichtig öffnete ich diese und fand darin einen wunderschönen, großen Federkiel. Er war dunkelbraun gemustert und sah aus, als würde er von einer Waldeule stammen. Daneben lag noch etwas, extra verpackt in einem kleinen, roten Samtbeutel. Auch ihn öffnete ich und fand einen zierlichen, silbernen Ring, der mehrere kleine Saphire eingelassen hatte.
Verdutzt starrte ich Remus an.
"Du... das.. das hättest du nicht machen müssen!", rief ich und fiel ihm vor Glück weinend in die Arme.
Er drückte mich fest an sich und murmelte: "Ich habe es aber getan. Gefällt es dir?"
"Ja natürlich! Aber... Ich fühle mich jetzt schlecht, weil ich nichts für dich habe.. ", flüsterte ich und sah ihn an.
Er legte seine Hände um mein Gesicht, küsste mich und nuschelte in einen Kuss hinein: "Solange ich dich habe, brauche ich sowieso keine Geschenke..."Remus zog seinen Zauberstab kaum merkbar hervor und machte eine leichte Bewegung damit. Ein gedeckter Tisch erschien und zwei Stühle flogen herbei. Nach einer zweiten Bewegung befanden sich diverse Lebensmittel auf dem Tisch, so wie sie in der großen Halle immer waren. Er zog einen der Stühle weg vom Tisch, deutete mir, mich zu setzen und schob den Stuhl wieder heran, sobald ich saß. Dann setzte er sich selber gegenüber von mir.
"Guten Appetit!", sagte er lächelnd.
"Wow...Danke...", hauchte ich und sah ihn an.Nachdem wir gegessen hatten, schlug Remus vor, einen Spaziergang über die Ländereien zu machen.
Als wir außerhalb der Sichtweite des Schlosses waren, suchte er Kontakt zu meiner linken Hand, an der ich nun den Ring trug. Der Schnee knarrte beruhigend unter unseren Füßen und die kleinen Wolken unseres Atems stiegen in regelmäßigen Abständen in den Himmel. Obwohl es Mittags war, war es nicht hell, sondern beinahe so dunkel, wie am Abend. Irgendwann, nachdem wir weit hinter Hagrids Hütte waren, begann es zu schneien. Die Flöckchen setzten sich auf unseren Mänteln ab und bedeckten meine schwarzen Haare wie eine Decke.
Remus führte mich zielstrebig in Richtung
der peitschenden Weide. Der Baum erhob sich bedrohlich vor uns und schlug warnend mit seinen Ästen.
Geschickt zog Remus mich hinter sich her, wich den Ästen aus, als wenn es nichts Einfacheres gäbe. Am Stamm dieses sehr aggressiven Baumes angekommen, rutschten wir auf einmal einen Gang in den Baum hinunter.
Remus voran, ich hinterher, stürzten wir am Ende dieser Rutsche auf den Boden. "Ich vermute, dass ich weicher gefallen bin, als du, habe ich Recht?", fragte ich lachend als ich auf Remus drauf lag.
Stöhnend vor Schmerz rappelte er sich auf, nachdem ich von ihm wich.
"Ja, das bist du wohl... Also früher hörte das nicht so abrupt auf...", knurrte er und klopfte sich Erde vom Mantel. Wir liefen einen kurzen, dunklen Gang lang, bis wir in einem beinahe ebenso dunklem Raum standen. Alte, zerfressene Gemälde hingen an den Wänden, ein ranziges Sofa stand mitten im Raum, auf einem genauso ranzigen Teppich."Willkommen in meinem früheren Teilzeit-Zuhause, meine Liebe", sagte Remus und drehte sich demonstrativ mit ausgestreckten Armen um sich selbst.
"Teilzeit-Zuhause?"
"Jeden Vollmond. Madam Pomfrey brachte mich über einen Geheimgang im Schloss hier hin. Damit ich mich ungestört verwandeln konnte. Sirius, Peter und James folgten mir oft über den Weg den wir gerade gekommen waren."
"Aber... Ein Werwolf macht doch keinen Unterschied zwischen Freund und Feind. Wie haben sie das überlebt?", fragte ich und legte meinen Kopf schief.
"Sie waren oder sind viel eher noch Animagi. Ein Werwolf greift keine Tiere an, er ist nur an Menschen interessiert. So konnten sie mir Gesellschaft leisten..."
"Die drei waren sicherlich die besten Freunde, die du dir hättest wünschen können.. "
Er nickte und wir zogen unsere Mäntel aus. Dann zog er mich mit sich aufs Sofa und legte einen Arm um mich.
DU LIEST GERADE
"Professor?" (Remus Lupin Fanfiction)
FanficAmber Parker hatte ihr letztes Jahr in Hogwarts begonnen. Es kommt, wie es kommen musste: Sie verliebte sich in ihren neuen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste: Remus John Lupin. Die Rechte der Charaktere der Harry Potter Reihe liegen be...