„Ist er jetzt etwa wirklich angepisst?", dachte Akai und schaute skeptisch zu Gin.
"Hey, du willst doch jetzt nicht etwa schmollen... Ich dachte, du seist erwachsen," meinte er, beugte sich dann zu Gin herunter und wollte das Kissen von dessen Gesicht nehmen.
Gin krallte sich jedoch extra fest an das Kissen, aber Akai war bereits etwas seltsames aufgefallen. Das Kissen war nass.
"Gin weint?", fragte sich Akai ungläubig. "Niemals!"Ihm stockte der Atem, er war fast sprachlos und bekam nur noch ein leises "G-Gin..." aus sich heraus. Er bewegte schon reflexartig seine Hand einfach zu Gin's Kopf um ihn zu streicheln, aber Gin packte sie zuvor. Kurz herrschte Stille.
Nachdem Akai zweimal hastig blinzelte kam er wieder zu Wort: "Hör mal, es gibt doch keinen Grund jetzt zu weinen..." Er startete noch einen Versuch dem Silberhaarigen das Kissen wegzunehmen.
"Das weiß ich auch!", dachte Gin und verstand sich dabei selbst nicht. Da die Katze jetzt aber nun mal aus dem Sack war gab der Silberhaarige jedoch seine Bemühungen es zu verbergen auf - was aber nicht bedeutete, dass er selbst einfach so aufgab.
Weinen bedeutet schwach zu sein und das durfte Gin nie sein. Besonders nicht vor seinem Erzfeind. Da er jetzt jedoch nichts mehr daran ändern konnte, musste er wenigstens noch etwas Würde bewahren.
Die Einzige Idee, die ihm dazu kam passte ihm zwar auch nicht, aber was sein musste musste sein. Seine Tränen konnte er jetzt eh nicht mehr stoppen.Am liebsten hätte er Akai angeschrien, da er aber seiner Stimme nicht vertraute drehte er sich nur weiter von seinem Feind weg. Möglichst unauffällig brachte er sich dabei in Position und als Akai erneut nach dem Kissen griff warf er es ihm ins Gesicht, krabbelte schnellstmöglich über das Bett und rannte zur Tür.
"Er ist einfach ein hoffnungsloser Fall.." Akai schüttelte mit dem Kopf bevor er ihm hinterher rannte. So leicht würde er Gin mit dieser Nummer nicht davon kommen lassen. Er war ihm ohnehin überlegen."Was soll das, spiel dich nicht wegen ein paar Tränen so auf!", schrie der Agent als er Gin am Arm packte und ihn zu sich ran zerrte, dennoch wurde er keines Blickes gewürdigt. Er beschloss daher einfach weiterzureden: "Es ist keinesfalls beschämend zu weinen, wie du das anscheinend siehst... Es ist einfach nur menschlich!"
Im Nachhinein empfand er, dass er vielleicht einen ruhigeren Ton hätte aufsetzen sollen - Gin schien das nämlich nicht gerade zu ermutigen. "Stell dir vor ich würde jetzt hier durch das ganze Haus rennen nur, weil ich nicht möchte, dass du meine Tränen siehst. Lächerlich, was? Du willst mir keine Schwäche zeigen, aber gerade weil du jetzt vor mir wegläufst tust du genau das."Noch immer erfolgte keine Reaktion von Gin. Deswegen zog Akai ihn mit sich zurück zum Bett - Gin hatte es zuvor mit seiner Aktion nicht mal bis zur Tür geschafft bevor er ihn eingeholt hatte.
Am Bett angekommen setzte Akai sich. Dadurch war er fast auf Augenhöhe mit dem Kleineren. Sein Vorhaben ihm ins Gesicht zu sehen wurde jedoch dadurch verhindert, dass Gin den Kopf senkte, wodurch seine Haare nach vorne fielen. Der Versuch von Akai die Haare zur Seite zu schieben wurde von einer schnellen Kinderhand vereitelt.Akai seufzte und begann zu reden. Nun wieder im ruhigerem Tonfall, aber noch immer bestimmt. "Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten." Er hielt Gin jetzt an beiden Schultern fest.
"Entweder du setzt dich jetzt neben mir auf das Bett und wir reden über die Umstände, durch die du zum Kind geworden bist..." Gins kleiner Körper spannte sich an.
"ODER ich setzte dich jetzt auf meinen Schoß und wir reden über die Umstände, durch die du zum Kind geworden bist."
Gin schaute nachdenklich zur Seite. Eingestehen musste er sich, beide Möglichkeiten fand er unschön, zudem unterschieden sie sich nicht wirklich sehr voneinander.Zeit zum überlegen wurde ihm jedoch nicht gegeben, denn Akai hatte längst seine Hände unter Gin's Armen und wollte ihn auf seinen Schoß setzen. "Wie du willst.", sprach er dabei.
"Warte!" Endlich hatte der Kleine doch ein Wort aus seinem Mund bekommen, also ließ der Agent ihn auch wieder runter. "Ist gut, wir können reden...", meinte Gin leise und gesellte sich neben Akai auf das Bett, dieser konnte sein Lächeln nicht unterdrücken.
"Sieh an, du kannst ja doch noch reden," meinte Akai.
![](https://img.wattpad.com/cover/166915423-288-k692863.jpg)
DU LIEST GERADE
Gin - kaltblütiger Mörder im Körper eines Kindes
FanfictionTeil 1 der Triologie Gin versteht die Welt nicht mehr. Erst bemerkt er bei einem Auftrag zu spät, dass sie beobachtet wurden, dann muss er die Augenzeugen auch noch selbst verfolgen. Der Höhepunkt ist, dass ihm diese durch einen plötzlichen, neuen...