Jungkook
Den Ganzen Tag liege ich schon in meinem Bett und hänge meinen Gedanken nach. Immer wieder kommen mir die Tränen, wenn ich daran denke. Ich hab seit dem auch nicht mehr auf mein Handy geguckt, aber ich will das auch nicht. Wer weiß was ich darauf finde. Vorallem von Taehyung. Das macht mir am meisten Angst. Es ist ja nicht so, als hätte ich es gewollt Gefühle zu entwickeln, aber es ist nun mal passiert. Jetzt zerreißt es mich von innen immer mehr. Mein Bruder und die anderen beiden sind auch nicht da, dass sie mich ablenken könnten. Nur unsere Auszubildende. Sie meinte, dass Namjoon mit den dreien Weg musste. Wohin weiß sie aber auch nicht. Ich weiß nicht ob ich sie fragen soll, wenn sie wieder da sind oder ob mir selbst dafür die Motivation fehlt. Mir fehlt sie bei allem. Beim, essen und trinken sowie beim Waschen. Schlimm finde ich das jetzt nicht. Ich hab eh nicht vor hier rauszukommen und da ich auch kein Hunger oder Durst verspüre ist es auch nicht schwer es zu lassen. Es fühlt sich alles in mir eh schon schwer genug an. Aber das habe ich wohl verdient. So wie halt alles.
Von einem Klopfen werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Reagieren tue ich trotzdem nicht. Kurz darauf höre ich wie die Tür auf geht und danach wieder zu. Wer auch immer rein gekommen ist, ist still. Das wundert mich etwas, da das bedeutet, dass die anderen das nicht sind. Es dauert nicht lange, da spüre ich wie sich mein Bett sinkt. Also will irgendjemand mit mir sprechen. Toll, kann ich jetzt auch super gebrauchen. ,,Jungkook?", vernehme ich eine mir zu bekannte tiefe Stimme, die mich sofort zusammen zucken lässt. Taehyung. Er ist hier. Neben mir. Auf meinem Bett... Vorsichtig drehe ich mein Kopf zu ihm und sehe ihn an. Ich muss schrechlich aussehen, aber das ist mir egal. ,,Es tut mir leid.", beginnt er. Das wundert mich etwas. ,,Was tut dir leid?", frage ich deshalb darauf. ,,Das ich dich nicht gesucht habe. Ich dachte Nachichten und Anrufen reichen. Ich war kein guter Freund in dem Moment.", antwortet er darauf. Davon muss ich etwas schmunzeln und richte mich jetzt doch etwas auf. ,,Das ist nicht deine Schuld.", antworte ich darauf. ,,Doch, auch wenn ich weiß, dass das gerade deine wenigste Sorge ist.", antwortet er darauf. Etwas nervös spiele ich mit meinen Fingern und bin erstmal stumm. ,,W-was machst du hier eigentlich?", frage ich dann doch nach. Er grinst darauf traurig. ,,Mit dir reden.", antwortet er darauf. Eigentlich war die Frage ja unnötig, dass hab ich mir eh schon gedacht. ,,Über was?", frage ich trotzdem dumm weiter, auch wenn ich mir auch das schon denken kann. ,,Über alles." Dabei legt er eine Hand auf meinen Arm. ,,Weißt du wo wir eben waren?", fragt er weiter. Ich schüttel darauf den Kopf. ,,In der Schule. Wir hatten ein Gespräch mit dem Direktor. Yoongi, Jimin, Hoseok, euer Betreuer, ich mit meiner Mutter und Mark, Jackson und Bambam mit ihren Eltern.", erzählt er mir jetzt. Ich reiße darauf meine Augen auf. ,,W-wegen mir?", frage ich überrascht. ,,Du warst zumindest auch ein Thema, aber der Grund warst du nicht.", antwortet er. ,,Dein Bruder und deine Freunde haben die drei ziemlich zugerichtet an dem Tag, wo das passiert ist. Ich war als Zeuge dabei. Sie haben gesagt, dass sie es gemacht habe um Rache an ihn auszuüben, was sie dir getan haben.", erzählt er weiter. Ich senke darauf mein Blick und spiele wieder mit meinen Fingern. ,,Dein Betreuer hat gesagt, dass du schon lange unter den leidest und hatte Bilder dabei.", redet er weiter. ,,Außerdem hat er uns erzählt wie es dir geht.", fügt er hinzu. ,,Ich weiß also, dass du nichts isst und trinkst und dich nicht wäscht geschweigedenn aus diesem Bett kommst außer mal zur Toilette." Darauf presse ich meine Lippen aufeinander. ,,Und ich weiß, dass du dir die Schuld an allem gibst.", meint er nun leiser. ,,Außerdem das du den dreien schon anfängst zu glauben.", meint er jetzt wieder lauter. Mir kommen darauf wieder die Tränen.
,,Darf ich dir mal was erzählen?", fragt er immernoch. Ich nicke darauf zögernd. ,,Ich hatte mal eine Schwester. Die war ein Jahr jünger.", beginnt er also. ,,Sie wurde auf unserer alten Schule gemobbt und ich hab es nicht gemerkt. Sie haben ihr immer gesagt, dass sie zu hässlich für diese Welt ist und das sie sterben soll um andere nicht mit ihrer Anwesenheit zu belästigen. Sie war runder als andere Mädchen, Fett aber keineswegs. Die Mobber haben das anders gesehen. Sie hat nie davon erzählt. Ihre Mobber haben angefangen sie zu terrorisieren und..." Nun stoppt er, weshalb ich mit Glasigen Augen hoch gucke. ,,Sie hat das selbe getan, wie deine Eltern.", beendet er sein Satz. Dabei guckt er auf seine Hand, wobei er mit seinen Fingern kämpft. ,,Tut mir leid.", flüstere ich darauf fast Tonlos. ,,Es ist schon zwei Jahre her. Sie war erst 14. Sie hat mir die Augen geöffnet. Seit dem achte ich auf solche Menschen, die gemobbt werden. Ich beschützte sie um ihnen Kraft zu geben. Vielleicht auch ein bisschen um das wieder gut zu machen, was ich bei meiner Schwester verpasst habe.", redet er weiter und guckt wieder hoch. ,,Deswegen habe ich mich für dich auch eingesetzt.", redet er weiter. Hat er also nur Kontakt mit mir, weil ich gemobbt werde? Wow. Das zerreißt mein Herz jetzt komplett. ,,Ich weiß nicht, was eure Eltern euch angetan haben, aber ich bin mir sicher, dass das der Grund ist, weshalb du dich schwer tust mit anderen Menschen eine Bindung aufzubauen.", redet er weiter. "Umso glücklicher bin ich, dass du es bei mir geschafft hast." Langsam gucke ich wieder hoch.
,,Taehyung?", frage ich nun. Er sieht mich darauf fragend an. ,,Willst du damit auf das Video anspielen?" Jetzt wirkt er etwas trauriger. ,,Jungkook... Ich mag dich... Wirklich sehr... Ich bin froh mit dir befreundet zu sein...", beginnt er und presst kurz die Lippen aneinander. ,,Aber... Ich empfinde nicht das selbe wie du für mich...", beendet er sein Satz. Ich schlucke darauf trocken und es sammeln sich Tränen in meinen Augen. Ich schaue deshalb schnell runter. ,,Ist schon gut.", antworte ich darauf. Hoffnung hätte ich mir ja eh nie machen müssen, immerhin ist er auch ein Junge und nicht jeder ist deswegen gleich schwul. ,,Es liegt aber nicht daran, dass ich nicht auf Männer stehe. Eigentlich bin ich Bi und hatte sogar schon mal ein Männlichen Freund. Es liegt einfach daran, dass wir uns noch zu wenig kennen als das ich was hätte entwickeln können.", redet er weiter, weshalb ich stumm nicke. Was soll ich auch anderes tun? Mein Herz ist schon lange nicht mehr Teil meines Körpers, so zerrissen wie es gerade ist. Es schmerzt richtig, dabei will ich das doch einfach gar nicht. Ich hätte eh Angst, was mit ihm anzufangen. Sollte ich dann nicht glücklich sein? Aber nein, mein Körper scheint das anders zu sehen. ,,Tut mir leid Jungkook.", durchbricht er die Stille wieder. Erneut nicke ich. Ich wäre eh nicht im Stande dazu irgendetwas zu sagen. ,,Bitte mach dich nicht weiter fertig. Iss und trink bitte wieder und komm wieder in die Schule. Ich werde definitiv nicht auf Abstand gehen, auch wenn ich jetzt weiß, was du fühlst. Ich werde dich trotzdem weiter beschützten oder einfach nur bei dir abhängen. Es wird alles geregelt, auch wegen dem Gerücht.", redet er wieder und streicht mir meine Tränen von der Wange. ,,Ich muss auch wieder los. Versprich es mir bitte.", meint er dabei. Ich nicke wieder. Diesmal lässt er meine Wange los und streicht durch meine Haare. ,,Dann... Sehen wir uns morgen?", fragt er, worauf ich ein letztes mal nicke. Er steht daraufhin auf. ,,Dann... Tschüss Jungkook.", ,,Tschüss.", antworte ich leise ohne hoch zu gucken. Kaum ist er aus dem Zimmer raus beginne ich wieder an zu weinen und lasse mich wieder fallen.
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Secret// Vkook
FanfictionJungkook lebt mit seinem Bruder zusammen in einem Weisenhaus. Die beiden führen ein gemeinsames großes Geheimnis, was in ihrer Vergangenheit entstanden ist. Nicht viele wissen von diesem Geheimnis. Eines Tages kommt der neue, Taehyung, in Jungkook...