Secret// Vkook

>>22<<

Jungkook

Stumm sehe ich den Brief vor mir an, den mein Bruder gerade vorgelesen hat. Mit einem Blick auf das Bild von ihnen kommen mir auch sofort die Tränen. Sie liebten uns über alles und wollten einfach nicht von uns gehasst werden. Ich weiß nicht, wie ich das sehe soll. Er hat recht. Würde er noch Leben und würde er jetzt im Gefängnis sitzen, würden wir ihn wirklich hassen. So weit, wie man seinen Vater halt hassen kann. Er hatte mit seinen Worten recht behalten. Yoongi legt den Brief jetzt ganz weg und zieht mich wieder in seine Arme. Jetzt kann ich mich eh nicht mehr halten, aber ich fühle mich gut. Ich fühle mich erleichtert zu wissen, welche Motive beide hatten. Sie haben ihre Neugierde bereut, vielleicht sogar verabscheut. Der Durst nach neuem Wissen hat uns als Familie kaputt gemacht und darüber sind sie sich durchaus im klaren geworden, nachdem Yoongi alt genug für die Schule war. Das war wie als würde ihnen die Realität ins Gesicht schlagen. Der Fakt, wenn man realisiert, wie schnell die Zeit doch vergeht und wie erwachsen die Kinder doch plötzlich sind. Sie wussten nicht weiter und ich kann ihnen nicht einmal böse sein. Ich liebe sie trotzdem über alles. Wenn man es über weite Ecken denkt, haben sie sich für uns geopfert. Dafür, dass es nicht heißt, deine Eltern sind Kriminell und sind im Knast, sondern, dass es heißt, deine Eltern sind gestorben.  Es klingt angenehmer für uns, auch wenn wir wissen, was dahinter steckt. Hätten sie  weitergelebt hätte es so ausgesehen, als würde sie das nicht interessieren und sie wären einfach nur verrückt gewesen. Vielleicht sind sie das in gewisser Hinsicht auch, aber es klingt nicht so, wenn man sagt, deren Eltern sind gestorben. Sie wollten uns vor noch größeren Problemen in der Zukunft schützen. Das schätze ich sehr.

,,Wie fühlst du dich?", fragt Yoongi nun mit gebrochener Stimme. ,,Erleichtert. Sie haben uns geliebt und sie wollen uns trotzdem beschützten von da oben.", antworte ich darauf etwas fester als seine Stimme. ,,Bist du ihnen böse?", fragt er nachdem er mich wieder etwas lockerer gelassen hat und mir ins Gesicht schauen kann. Kaum merklich schüttel ich den Kopf. ,,Das könnte ich nicht. Du?", stelle ich die Gegenfrage. Er grinst leicht. Seine Augen sind auch glasig und seine Lippen Zittern kaum sehbar. ,,Nein, ich kann sie jetzt verstehen.", antwortet er darauf leise. Ich nicke ihm zustimmend zu und schließe ihn wieder mehr an mich. Wir verweilen so noch einen Moment, bis wir uns wieder lösen. Uns sind beide Still Tränen über die Wangen gelaufen. Aber eher aus Erleichterung. Für mich zumindest. Jetzt weiß ich ganz sicher. Jackson hatte unrecht. Darüber bin ich ziemlich erleichtert. Kaum haben wir uns voneinander gelöst klopft es an der Tür und Jin kommt vorsichtig mit den anderen beiden hinterher wieder rein. ,,Können wir rein?", fragt unser Betreuer, weshalb wir beide etwas grinsend nicken. ,,Wir haben euch ein Tee mitgebracht. Der beruhigt.", fügt er noch hinzu und läst den Tee von unseren besten Freunden vor die Nase legen. Wir danken ihnen darauf, weshalb sie sich grinsend gleich zu uns setzten. ,,Habt ihr damit das erreicht, was ihr wolltet?", fragt Jin weiter und zieht die Sachen wieder zu sich. ,,Ja, wir sind jetzt sicher, dass Jackson unrecht hatte und sie uns geliebt haben.", antwortet Yoongi darauf, weshalb nun alle breiter Grinsen. ,,Ich muss zugeben, ich hatte schon immer Angst gehabt euch diesen Brief eines Tages mal zu geben. Ich dachte ihr fast seine Worte als negativ auf.", gesteht Jin uns kleinlaut. Die Worte kann man doch gar nicht falsch verstehen. Die sind so offensichtlich, da kann man nichts falsch verstehen.

Yoongi und ich erklären allen wie wir es aufgefasst haben und das nachträgliche Gespräch lässt mich glücklicher werden. Der Tee hilft da bestimmt noch ein bisschen nach, aber schließlich kann ich ruhigen gewissen mit einem grinsen auf meinen Lippen Jin sein Büro verlassen um wieder unser Zimmer anzusteuern. Immerhin warten unsere Hausaufgaben ja auch noch auf uns.
Die habe ich recht fix durch und auch das Referat, was ich gestern nicht ganz geschafft habe liegt jetzt fertig auf meinem Tisch. Da ich er erste bin schmeiße ich mich zum enspannen erstmal auf mein Bett. Wir wollen nachher noch in die Stadt, wenn die anderen auch fertig sind. Einfach einen schönen Tag haben, da freue ich mich schon drauf.
Grinsend greife ich nach meinem Handy, da ich meine Nachichten noch nicht gecheckt habe, seit wir wieder zu Hause sind. Eine Nachicht lässt mein grinsen allerdings verschwinden.  

Taehyung 💕
Ich habe es schon
oft gesagt, ich weiß,
Aber ich will mich trotzdem
Noch mal entschuldigen...

        Ich
Warum? Weil du ein Date hast? Taehyung ich habe es ebenfalls schon oft genug gesagt. Es istbmir egal, lass mich doch einfach damit in Ruhe...

Taehyung 💕
Kann ich aber nicht, ich fühle mich
Schlecht dabei. Du hast Recht, dass
kam wirklich so rüber, aber ich will auch
von ihr nichts wirklich...

Ich seufzte darauf und verlasse den Chat. Auf diese Diskussion habe ich nicht noch mal Lust. Gerade wollte ich ein Spiel antiplen, wie mein Handy mir eine erneute Nachicht anzeigt. Auch wenn ich mir schon denken kann, von wem die ist, gewinnt meine Neugierde.

Taehyung 💕
Lass es mich wieder gut machen
und lass mich doch auf ein Kakao
morgen nach der Schule einladen.
Dann können wir uns auch näher kennenlernen.
Was hälst du davon?

Ich
                                Ich kann morgen nicht...

Taehyung 💕
Was? Wieso?

        Ich
Hat dir das keiner der Anderen gesagt? Yoongi und ich sind morgen gar nicht in der Schule, weil wir beim Arzt auf Asperger und bei ihm ADHS getestet werden.

Taehyung 💕
Nein, das hat keiner. Lass uns
trotzdem treffen,
ich will nicht, dass unsere
Freundschaft wegen sowas in die
Brüche geht.

      Ich
Geht sie doch nicht, aber gut, meinet wegen. Ich weiß aber noch nicht wie lange das da dauert. Ich
schreibe dir, wenn wir gehen dürfen. Ich muss jetzt los, bis Morgen.👋

Ohne auf seine Antwort abzuwarten, verlasse ich unseren Chat und richte mich auf. Die anderen sind jetzt auch fertig, weshalb wir uns fix fertig machen und genauso schnell wieder verschwunden sind.