8. Dezember

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Nathan POV

Wenn Robin mich weckt, dann ist irgendwas nicht richtig. Ich schlage die Augen auf. Robin sieht mich leicht panisch an "Ich glaube Dad geht es nicht so gut." "Warum? Wo ist Dad?" Ich ziehe die Orthese an, stehe auf und Robin nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her "Hier. Wir fahren mit dem Bus zur Schule."

Finn liegt auf dem Badezimmerboden und starrt an die Decke. Mittlerweile weiß auch ich, das macht er immer wenn es ihm nicht gut geht. Ich lege mich neben ihn und nehme seine Hand. Sagen tue ich nichts. Ich kenne Finn mittlerweile gut genug um zu wissen, dass mich das nicht weiterbringen wird. Lange liegen wir einfach so da. Irgendwann sagt Finn endlich etwas "Es ist dämlich." "Was auch immer es ist...ich bin mir sicher, es ist nicht dämlich." "Ich hab von Nate geträumt." Ich warte darauf, dass er weiter redet. "Was Robin gestern gesagt hat...in dem Traum war er wütend. Und dann war da...diese Erinnerung. Damals als ich mich umbringen wollte. Gott, Nathan...ich weiß doch auch nicht." "Oh Schatz. Du machst dir nur zu viele Gedanken um das, was Robin gesagt hat. Ich denke Mikes Worte haben das ganze aber echt auf den Punkt gebracht. Nathaniel hat bestimmt kein Problem damit. Finn, du bist doch glücklich. Und jeder der dich liebt, will genau das." "Wie machst du das immer?" Ich sehe zu Finn "Was?" "Mich mit deinen Worten sofort aufzubauen." "Ich liebe dich." Wir schauen uns an und Finn lächelt "Ich dich auch. Weißt du was mir da so einfällt...als du mir damals gesagt hast, dass du mich liebst." "Eigentlich sagte ich, ich fürchte, dass ich dabei bin mich ganz furchtbar in dich zu verlieben." "Und du hast gekotzt." Ich lache "Stimmt. Ich erinnere mich...die Nacht davor war grausam." "Hey...lass uns heute nicht zur Arbeit gehen." "Ich war aber gestern schon nicht arbeiten." Finn grinst "Oh...nicht das dein Chef wütend wird." Ich beginne ebenfalls zu grinsen "Wird er?" "Heute nicht...aber nur unter einer Bedingung." Ich stütze mich auf meinem Arm ab und betrachtet Finn "Die da wäre?" "Sex. Viel Sex. Nicht nur im Bett..."

***

"Warte...wann haben die Kinder Schule aus?" Finn sieht auf sein Handy "Robin geht zu Mike und Brandon zu Sebastian." Ich sehe Finn an "Wir sollten Robin ihren Führerschein machen lassen." "Ich weiß nicht, ob ich das gut finde." "Warum nicht?" "Ja weil...Autofahren kann gefährlich sein." Ich beginne zu grinsen "Du willst nur möglichst viel Zeit mit ihr verbringen bevor sie den Abschluss macht und weg geht. Und du denkst, wenn sie selbst fahren kann ist sie kaum noch hier." Finn sieht mich an "Ja. Aber das muss dir doch auch so gehen. Seinen wir mal realistisch...Brandon macht vermutlich mit sechzehn seinen Abschluss. Dann ist niemand mehr da." "Also solange er nicht achtzehn ist, zieht er hier nicht aus." Finn lacht "Wer ist denn jetzt überfürsorglich?" Ich gebe ihm einen Kuss "Wir sind wohl beide ein bisschen sehr motiviert was das Elternsein angeht."

Wir haben uns dazu entschlossen auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Dadurch, dass es unter der Woche ist, ist es nicht ganz so voll. Ich nehme Finns Hand "Ich liebe die Weihnachtszeit." Finn nickt "Oh ja, ich auch. Es ist so...harmonisch. Ich muss sagen es gab eine Zeit, da fand ich Weihnachten scheiße." "Wegen deinem Dad?" "Ja. Und meine Mum war ja dann im Krankenhaus. Wir haben also zusammen mit Peter im Krankenhaus Weihnachten gefeiert. Nachdem meine Mum gestorben ist war Mary da und hat mich und Peter eingeladen. Das war schön. Später mit Nate auch. Und mit dir...noch besser." Ich grinse "Ja. Seit ich mit dir Weihnachten feiere finde ich es auch noch schöner. Weißt du was schlimm war? Das erste Weihnachten ohne Jane. Lucas war arbeiten und ich war vielleicht ein bisschen abgewandt von meiner Familie, weil ich ja ständig gesoffen habe und so...also war ich ganz alleine." "Oh nein, du armer. Aber jetzt wirst du nie mehr alleine sein. Lass uns Glühwein trinken." "Okay. Ich weiß zwar nicht, ob das eine gute Idee ist, aber man gönnt sich ja sonst nichts."

Finn winkt auf einmal jemanden. Ich sehe in die selbe Richtung wie er und entdecke Lucas und Mia. Die beiden kommen lächelnd auf uns zu "Hey. So sieht man sich wieder." Ich sehe Lucas an "Wir haben voll vergessen, dass ich euch zum Essen eingeladen hab." Finn und Mia sehe uns an "Aha?" Lucas lacht "Oh, verdammt. Hey...wie wäre es diesen Samstag?" Ich nicke "Perfekt. Aber erst abends. Vorher gehen wir auf die Eisbahn. Irgendwelche Essenswünsche?" Finn sieht mich an "Lasagne. Deine Lasagne ist geil." Lucas nickt "Stimmt. Und ich hätte gerne einen anständigen Rotwein dazu." Mia schüttelt grinsend den Kopf "Das deine Leber noch intakt ist." Ich zücke mein Portemonnaie "Darauf gebe ich euch einen Glühwein aus." Lucas lacht "Bist du schon dicht?" "Noch nicht. Ich war am Samstag so hart verkatert...das muss jetzt nicht schon wieder sein. Vor allem muss ich morgen arbeiten." Finn gibt mir einen Kuss "Also du hast auch schon verkatert gearbeitet." "Das war nicht schön. Aber ich glaube schlimmer wäre es wenn Lucas verkatert zur Arbeit geht." "Ich trinke nichts, wenn ich fliegen muss. Ich bin verantwortungsbewusst." Mia grinst "Achja? Seit wann das denn?" Finn grinst Lucas an "Ach und wo ist dein Sohn?" "Bei...äh...wie heißt der nochmal?" Mia verdreht die Augen "Max. Das ist doch echt nicht schwer zu merken." Lucas zuckt mit den Schultern "Stimmt aber eigentlich...vor allem hängt der ständig bei uns rum." Finn sieht Lucas vielsagend an "Aha. Brandon denkt der Sohn von unseren Nachbarn ist schwul." Mia hebt eine Augenbraue "Warum das denn?" Ich lache "Angeblich sieht er so aus. Natürlich haben wir ihn gleich eines besseren belehrt." Finn seufzt zufrieden "Ist das schön mal wieder Zeit zusammen zu verbringen."

Als wir nach Hause kommen sind wir ein bisschen beschwipst. Das fällt wohl auch Robin auf, die uns mit hochgezogenen Augenbrauen mustert als wir kichernd ins Wohnzimmer kommen. "Ihr hattet ja viel Spaß." Ich nicke "Ja, wir haben Lucas und Mia getroffen." Finn grinst mich an "Der Spaß geht weiter..." "Dad! Gott...gute Nacht." Ich lache "Okay. Gute Nacht Robin." Finn lächelt "Gute Nacht." Dann nimmt er meine Hand und zieht mich hinter sich her nach oben.

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